Hassobjekte im Fußball sind keine Seltenheit. Und dennoch gibt es große Unterschiede und auch diverse Kategorien, in die die Hassfiguren, die „most hated soccer players of the world“ hineinfallen. Und um die geht es uns.
Die Spieler, die überwiegend negative Emotionen hervorrufen, wenn sie den Platz betreten, wenn sie zum Tackling antreten, foulen, fallen oder schießen. Hierbei geht es uns nicht um eine Bewertung oder Verurteilung der Spieler sondern um die Darstellung der Situation und Einordnung der Zusammenhänge und historischen Abläufe.
Kategorie 1 sind Spieler, die von den eigenen Fans geliebt werden, dafür bei den Gegnern aber umso mehr als Hassfiguren herhalten müssen. Kategorie 2 sind die Bad Boys. Spieler, die in der Regel nur von den eigenen Fans geschätzt werden, aber bei den Gegnern und den neutralen Zuschauern eher unsympathisch oder fürchterlich rüberkommen. Und Kategorie 3 sind Spieler, die es sich durch eine ganz konkrete Aktion – einmalig oder wiederkehrend – überwiegend auch beim neutralen Publikum verscherzt haben. From Hero to Zero. Da wir die größten Hassfiguren in der Fußballwelt suchen, haben wir uns nur in den 5 größten europäischen Ligen umgeschaut:
Dabei ist die Situation von Liga zu Liga ziemlich unterschiedlich. Für die französische Liga gibt es eine valide Umfrage unter Fans, wer denn nun die 10 unbeliebtesten Spieler sind. Für die anderen Ligen gibt es nur diverse Medienstorys. Entsprechend subjektiv sind die Gründe und individuellen Einschätzungen, die hier genannt werden. Dennoch haben wir es mal versucht.
Wir fangen in Frankreich an. Da gibt es ein Top 10 Ranking. Danach gehen wir nacheinander zu den 5 „meist gehassten“ Spieler in Italien, Spanien und England. Und zum Schluss gibt es die 5 größten Hassfiguren der Bundesliga.
Und da haben wir auf Platz 5 eine neue Sissy und auf Platz 1 die alte Sissy. In der Mitte einen sportlich gesehen „fiese Möpp“, der es sogar ins „Schandanking“ von 2 Ländern schafft, einen Transferkönig, der als geldgeil und arrogant gilt und einen Adligen mit Charakterschwäche und noch ausgeprägterer Leistungsschwäche.
Unsere Aufstellung deckt sich in Teilen mit der Aufstellung der Zeitung L’Equipe. Die veröffentliche für ihre Leser mal die „Liste der Schande“ – die Liste der 12 meistgehassten Fußballer der Welt.
Unter den 10 unbeliebtesten Spielern finden sich diverse Nationalspieler, bei denen man sich fragt, warum ausgerechnet sie so hassenswert sind.
Und andere, bei denen man sich ziemlich sicher sein konnte, dass sie in der Liste auftauchen würden, haben es in den erlauchten Kreis nicht geschafft. Auf den Plätzen 10 – 7 finden wir Emir Spahic (lange auch beim HSV), Brandao, Fabrice Fiorese und Thiago Motta. Auf Platz 6 ist Toni Schumacher (Battiston – WM 1982 – der gemeine Franzose vergisst eben nicht), auf Platz 5 Patrice Evra, auf Nummer 4 Franck Ribery (der Sex-Skandal und die Revolte in der Nationalelf) und auf Platz 3 Mathieu Valbuena (Benzema ist aber gar nicht dabei).
Vize ist Samir Nasri, wohl auch wegen seiner Eskapaden im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2014. Dafür ist die Nummer 1 eindeutig – Marco Materazzi. Der Bad Boy, der Zinedine Zidanes Schwester beleidigte, worauf dieser zu einem klassischen Headbutt ansetzte und dafür die rote Karte im WM-Finale 2006 erhielt.
Die Franzosen verloren, Italien wurde Weltmeister und Materazzi hat seinen Ehrenplatz unter den französischen Fans für lange Zeit sicher.
Entweder durch sein ruppiges Spiel, ein paar gemeine Fouls oder politisch zweifelhafte Gesten.
Bei Atletico Madrid verschwand er nach einer Auswechslung mal beleidigt in der Kabine. Im Training geriet der Kroate nicht selten mit Mitspielern aneinander. Und auf dem Platz fährt der Stürmer gerne mal die Ellenbogen aus oder provoziert die Gegner.
In Turin ist sein Benehmen aber deutlich besser als bei seinen früheren Stationen – Altersweisheit? Dennoch Mandzukic gehört in die Kategorie der Spieler, die von den eigenen Fans mäßig gemocht, von allen anderen aber überwiegend „gehasst“ werden.
Kategorie 2
Rustikal beschreibt die Spielweise von Gennaro Gattuso perfekt. Der ehemalige Mittelfeldspieler wurde in seinem Klub und in der Nationalmannschaft für seine aggressive und provokante Art geliebt, bei sämtlichen anderen Vereinen und Fans aber genau dafür gehasst.
Während seiner aktiven Zeit als Spieler gewann er mit dem AC Mailand in den Spielzeiten 2002/03 und 2006/07 die UEFA Champions League. Außerdem spielte er bis 2010 in der italienischen Nationalmannschaft, mit der er 2006 in Deutschland den Weltmeistertitel errang.
Er war während des Turniers Sinnbild eines Teams, das weniger durch spielerische Fähigkeiten als vielmehr durch einen Mannschafts- und Kampfgeist sowie Siegeswillen überzeugte. Heute ergeht es dem ehemaligen Trainer von Pisa immer noch so. Gattusos rustikale Art hat ihm in Italien den liebevoll-spöttischen Spruch eingetragen: Der Mensch stammt vom Gattuso ab. Er selbst beschreibt sich als „hässlich wie die Schulden“. (im Original: „brutto come i debiti“). Seinen Spitznamen „Ringhio“ (zu deutsch: „Knurren“ oder „Knurrer“) konnte er allerdings lange Zeit nicht ausstehen.
Kategorie 1
Der Stürmer erregte durch seine überhebliche Jubelpose weltweit Aufmerksamkeit. Balotelli war auch sonst lange Zeit eher durch Skandale in der Presse zu finden als durch Leistung.
Das Abfackeln seines Badezimmers und die Zerlegung eines Sportwagens sind nur einige Beispiele. Arroganz schien sein zweiter Vorname zu sein. Aber in der Saison 2016/17 blühte er in Nizza wieder richtig auf. Und das ausgerechnet unter der Fuchtel von Disziplinfanatiker Lucien Favre.
Kategorie 2
Streitigkeiten mit Trainern, Schiedsrichtern und Vereinsfunktionären, mangelnde Disziplin oder öffentliche Beleidigungen – der Stürmer hatte sich selten im Griff. Eine seiner größten Entgleisungen lieferte der ehemalige Nationalspieler in einem Interview kurz vor der EM 2012 mit schwulenfeindlichen Äußerungen.
Später entschuldigte er sich hierfür schriftlich: „Ich bin nicht homophob, ich wollte niemand verletzen, ich will die sexuelle Freiheit aller nicht zur Disposition stellen. Ich erlaube mir nicht, über andere zu urteilen.“
Für seine homophobe Äußerung wurde er von der UEFA zu einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt.
Kategorie 2
Speziell die Deutschen und Australier „hassen“ den ehemaligen italienischen Nationalspieler – aber aus 2 unterschiedlichen Gründen, die beide mit der WM 2006 zu tun haben.
Denn dort sorgte der Abwehrspieler im Achtelfinale gegen die Jungs von Down Under für eine strittige Elfmeterentscheidung in der Nachspielzeit, was zum Ausscheiden der Aussies führte.
Und im Halbfinale schoss er die deutsche Mannschaft in der Verlängerung aus dem Titelrennen. In Italien als Held gefeiert, im Australien und Deutschland unbeliebt.
Kategorie 3
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