Diese 20 Spieler wechselten zu Bayern München und ruinierten ihre Karriere

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Diese 20 Spieler wechselten zu Bayern München und ruinierten ihre Karriere

Diese 20 Spieler wechselten zu Bayern München und ruinierten ihre Karriere. Del Haye, Breno, Borowski, Podolski, Karimi, Kovac, Rode

Entweder Du schaffst es beim FC Bayern und wirst ein Großer. Oder Du gehst unter! Ein falscher Wechsel – und schon war die hoffnungsvolle Karriere beschädigt. Das ist schon einigen Starkickern und High Potentials passiert.

Manche von ihnen konnten durch einen weiteren Transfer der Marke „Bloß schnell weg von hier“ die Karriere retten. Andere, wie ein deutscher Weltmeister, begaben sich nach dem Abschied aus München auf die Suche nach der verlorenen Zeit – und fanden nie wieder zum Fußballerglück zurück. Für andere war es das aber mit der angestrebten Weltkarriere. Von (gedacht, gefühlt, erlebt) ganz oben nach ziemlich weit unten. Bei einigen könnte man es das Kaka-Syndrom nennen oder das One-Hit Wonder Phänomen.

Ein Problem, das eine ganze Menge Spieler in Europa betrifft. Sie spielen eine, zwei oder noch mehr Saisons auf Top-Niveau – manchmal bei einem guten, manchmal bei einem mittelmäßigen Verein – und folgen dann auf der Suche nach dem finalen Schritt dem Ruf der ganz großen Vereine. Dort schaffen sie es dann nicht und versauern auf der Bank. Nach zwei bis drei Jahren, ziemlich viel Geld und ziemlich wenig Spielpraxis finden sie anschließend nie mehr zur Form früherer Tage zurück.

 

Non-Performer haben bei den ganz Großen keine Chance

In Europa stach im Verbrauch von Top-Spielern ein Verein bisher besonders hervor. Sowohl was seine Anziehungskraft und seine Fähigkeit anbetrifft, ganz große Spieler herauszubringen als auch aufgrund seines Vermögens, Spielerkarrieren zu verkürzen oder sogar zu ruinieren. Real Madrid – „Die Königlichen“. Für den Spieler die ultimative Kombination aus Geld, Ruhm und Aussicht, ein Gigant des Fußballs zu werden. Und was für die „Königlichen“ in Spanien – dort werden Non-Performer, aber auch verdiente Spieler gern auch mal durch die kalte Küche verabschiedet – schon länger gilt, das trifft mittlerweile genauso auf zwei, drei andere Klubs in Europa zu.

Darunter – immer wichtiger werdend – und kurz davor zu ,,Barca” und Real aufzuschließen – der FC Bayern München. Denn die „Bestia Negra“ von der Isar ist mittlerweile fast genauso verlockend, gefährlich und verführerisch für einen jungen Spieler wie die beiden spanischen Giganten.

Wenn man sich mit dem deutschen Winter abfindet, auf Bierduschen nach erzielten Titeln „steht“, eine eher langweilige Spielzeit ohne richtige Konkurrenten nicht abschreckend findet und immer wieder gegen spanische Teams zum Ende der Saison ausscheidet, ist man in München genau richtig.Die Bayern sind der Karriere-Katalysator der Bundesliga schlechthin. Nach einem Wechsel an die Säbener Straße geht es entweder flott nach oben oder eben runter. Der ostentative Lackmus-Test für die Karriere. Der FC Bayern hat sich mittlerweile die Reputation erworben, auch große Spielerkarrieren oder Karrieren, die hätten groß werden können, zu beschädigen. Manchmal nur für eine gewisse Zeit, manchmal für immer.

Und der deutsche Rekordmeister ist natürlich genauso bekannt für seine cleveren Transfermethoden. Besonders, wenn es darum geht, das eigene Team gezielt zu verstärken und die Bundesligakonkurrenz gezielt und strategisch geschickt zu schwächen.

Da ist gar nichts Verwerfliches dran. Aber Gladbach-Fans (die Älteren), Leverkusen-Anhänger (vor ein paar Jahren) und BVB-Supporter wissen, was gemeint ist. In jedem Sommer präsentiert der Verein einen neuen Superstar, der dann gerne auch mal aus der Bundesliga kommen kann. Und dann muss ein anderer Star, der nicht so super ist, eben gehen. Das führt zu einem immensen Druck auf die Spieler. Und wer das nicht aushält und nicht performt, der wird von den strengen Münchner Boulevardmedien schnell als Flop abgestempelt und findet sich auf der Ersatzbank oder auf der Tribüne wieder. Zum Teil mit ruinösen Folgen für die Karriere. Das kann ganz schnell gehen. Für einen Spieler endete es im Burn-out und im totalen Rückzug vom Profifußball. Die Fallhöhe ist enorm.

 

Transferflops – Es gibt verschiedene Kategorien von „Ruin“

Wir unterscheiden in diesem Dossier bei den Bayern-Flops, die sich in München ihre Karriere ruiniert haben, zwischen vier Kategorien von „Ruin“.

Kategorie 1 sind Spieler, die ihre Karriere durch einen Wechsel zu den Profis der Bayern permanent „versauten“ und nachher nie wieder so gut spielten wie vor ihrer Bayern-Zeit.

Kategorie 2 sind Spieler, für die der FC Bayern einfach eine Nummer zu groß war. Sie ruinierten mit dem (zu frühen Move) zunächst zwar ihre Karriere in München, aber eben nur zeitweise. Denn dann schafften sie es doch noch bei anderen Vereinen zu reüssieren, wenn auch manche nur ein klein wenig. Mal besser, mal schlechter.

Kategorie 3: Die Problematischen! Talente, die auf Teufel komm raus zum FC Bayern geholt wurden und sich nicht durchsetzen konnten – und danach fußballerisch nur noch wenig zusammenbrachten.

Kategorie 4: Hier gehen wir in den Bereich „viel Geld für vermeintliche Stars“. Hier stellen wir Superstar-Transfers aus dem In- und Ausland vor, die in München grandios floppten. Ruinöses aus München.Tore, spektakuläre Vorlagen – Das lieferte Ali Karimi. Leider nur bei Al-Ahli, dem Klub aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, für den er vor seiner Zeit beim FC Bayern München spielte.

Felix Magath holte den iranischen Mittelfeldspieler 2005 als „Asiens Fußballer des Jahres“ nach München. Zunächst konnte Karimi durchaus überzeugen, doch dann spielte er nach einer schweren Verletzung keine Rolle mehr. Eine hartnäckige Fußverletzung bremste ihn in der zweiten Saison bei den Bayern aus.

Hatte Karimi im ersten Jahr noch 20 Bundesliga-Spiele (2 Tore) absolviert, so waren es 2006/2007 nur noch 13, bei einem Tor. Mit dem „Aus“ für Felix Magath im Januar 2007 als Bayern-Coach waren Karimis Tage in München eigentlich gezählt.

Nach Ali Daei war Ali Karimi der zweite Iraner, dem die Atmosphäre beim deutschen Rekordmeister nicht gut tat. Karimi wechselte 2007 in die katarische „Stars League“ zum Katar SC, wo er mit 27 Spielen und sechs Treffern wieder halbwegs gewohnte Zahlen schrieb.

 

Was wollte Karimi auf Schalke?

Felix Magath verpflichtete ihn später auch noch für Schalke 04, am 31. Januar 2011 kurz vor Ende der Transferperiode und stattete ihn mit einem Vertrag bis Saisonende aus. Auf Schalke war Karimi ein Totalausfall.

Warum? Nachdem er über mehrere Monate ohne Spielpraxis war, reichte es nur zu einem einzigen Kurzeinsatz, der allerdings denkwürdig war. Am 5. April im Champions-League-Spiel bei Inter Mailand (5:2, „Das Wunder von Mailand“) wurde Karimi eingewechselt. In der Bundesliga spielte er ebenfalls nur einmal, am 23. April 2011 gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Dabei ist die Karriere von Karimi eigentlich so richtig bemerkenswert. Denn der Iraner begann seine Profikarriere in der Saison 1998/99 bei Persepolis Teheran, nachdem Ali Parvin, der damalige Trainer des Teams, bei einem Hallenturnier auf ihn aufmerksam wurde. Für eine Ablösesumme von umgerechnet 15.000 US-Dollar verpflichtete Parvin den noch jungen Karimi vom damaligen Zweitligisten Fath Teheran. Schon nach wenigen Spielen avancierte er zum Publikumsliebling. Er wurde in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten (1998/99 und 1999/2000) mit dem iranischen Spitzenclub Meister. In der Saison 1999/2000 gewann er mit seinem Verein auch den Iranischen Pokal. Er erzielte dabei in 68 Ligaspielen für Persepolis Teheran 13 Tore.Niko Kovac und der FC Bayern – keine unproblematische Beziehung! 2001 holten die Münchner den gebürtigen Berliner zusammen mit seinem jüngeren Bruder Robert, der von Bayer Leverkusen kam, vom HSV an die Isar.

Für die Dienste des Mittelfeld-Allrounders zahlten die Bayern den Hanseaten umgerechnet 5,5 Mio. Euro. Keine schlechte Summe, denn Kovac hatte mit den Hamburgern eines der letzten Glanzlichter in ihrer spätestens seit 2010 selbstzerstörerisch anmutenden Bundesliga-Geschichte gesorgt. Er erreichte mit dem HSV 2000 die Gruppenphase der Champions League und erzielte im legendären Heimspiel gegen Juventus Turin (4:4) das zwischenzeitliche 4:3 für den Hamburger SV. Ein Abend, von dem sie in der norddeutschen Metropole bis heute zehren. Acht Tore aus 30 Spielen bedeuteten zuvor Kovacs persönlich beste Bilanz in der ersten Bundesliga.

In Hamburg, Leverkusen und Berlin gesetzt, aber eben auch nur da

Vor seiner Hamburg-Zeit hatte Kovac schon in Leverkusen solide Leistungen gezeigt und war mit Bayer 1999 Vizemeister geworden – hinter den in dieser Saison alles überragenden Münchnern.

In der titellosen Saison 2001/2002 gehörte Niko Kovac bei den Bayern nicht zum Stammpersonal. Das änderte sich auch in der Double-Saison 2002/2003 nicht. Kovac verließ den Verein daraufhin und kehrte nach Berlin zurück. Einen weiteren nationalen Meistertitel konnte er 2007 in Diensten von RB Salzburg in Österreich verbuchen.

Kovac ging ablösefrei aus München weg und hielt sich 2018/2019 auch nur etwas mehr als eine Saison lang als Trainer des FC Bayern im Sattel. Auch das „Double“ mit Meisterschaft und Pokalsieg 2019 konnte seine Position nicht stärken, sodass der Beziehungsstatus zwischen Kovac und den Bayern auch weiterhin mit „Es ist kompliziert“ gut beschrieben ist.Der Wechsel von Sebastian Rode, dem Sonnyboy von Eintracht Frankfurt, der in seiner letzten Saison für die Hessen nach einem Knorpelschaden im Knie nur 17 Bundesliga-Spiele absolvieren konnte, zum FC Bayern war im März 2014 beschlossene Sache.

Die Frage blieb nur: Warum? Was wollte Bayern mit einem Spieler, dessen Karriere durch diese für jeden Profi-Sportler höchst gefährliche Verletzung schon zu diesem Zeitpunkt auf der Kippe stand? Eine uralte Transfer-Regel lehrt: Verpflichte nie einen Spieler, der zuvor lange verletzt war. Keine Spielpraxis, dementsprechend fehlendes Selbstvertrauen, Reha statt Vorbereitungstraining und so weiter.

Für Sebastian Rode wurden es in München zwei verlorene Jahre, das war (fast) vorhersehbar. Die Zeit in München brachte ihm den Karriere-Knick. Dabei hätte eine im März 2014 geplante Rück-Leihe nach Frankfurt vieles aus Sicht von Rode besser gestalten können. „Wenn der FC Bayern ihn tatsächlich noch einmal ausleihen möchte und auf uns zukommt, sind wir gesprächsbereit. Das Ansinnen muss aber aus München und nicht von uns kommen“, hoffte SGE-Sportdirektor Heribert Bruchhagen vergeblich auf diese Variante.

Sebastian Rode wechselte dann ablösefrei von Eintracht Frankfurt zu den Bayern und wurde zum Paradebeispiel für einen Spieler, der woanders ein Star war und sich in München nie durchsetzen konnte. Anders: Sebastian Rode hat einfach nicht zum FC Bayern gepasst.

 

Rode blieb bei den Bayern Dauergast im Reha-Zentrum

23 Einsätze in seiner ersten Bundesliga-Saison bei den Bayern bedeuteten für „Sebbl“ Rode die höchste Frequenz im Dress der Rot-Blauen. Eine langwierige Sehnenverletzung kostete ihn 2015/2016, in der letzen Saison unter Guardiola, 11 Pflichtspiele.

Die Bayern kamen aus der Nummer jedoch besser raus als Rode selbst. 2016/2017 gaben sie ihn für 12 Millionen Euro an den BVB ab. Dort machte er – auch verletzungsbedingt – in zwei Jahren nur 14 Spiele. Eine Leistenoperation setzte ihn Anfang 2017 für 13 Pflichtspiele außer Gefecht.

Erst die Rückkehr nach Frankfurt im Januar 2019 wirkte auf den Mittelfeldspieler wie eine Befreiung. Rode fand zu alter Stärke zurück und führte die „Adler“ mit hoher Laufbereitschaft, Toren und viel Einsatz bis ins Europa-League-Halbfinale.Am 16. Januar 2007 stockte den Journalisten im Presseraum des FC Bayern München der Atem. Der 36-fache deutsche Nationalspieler Sebastian Deisler verkündigte sein vorzeitiges – und wie wir längst wissen endgültiges – Karriere-Ende.

Fußball-Deutschland unter Schock. Aus „Basti Fantasti“, dem Wunderkind der „Generation Sommermärchen“, war ein Sorgenkind und schließlich ein Aussteiger geworden. Zermürbt von Verletzungen, ausgebrannt, müde vom Fußball-Zirkus, für den in der bayerischen Metropole noch mal andere Gesetze als in anderen deutschen Bundesliga-Großstädten gelten, warf Deisler das Handtuch. „Ich habe die Freude und den Spaß verloren. Es war zuletzt für mich eine Qual. Ich kann nicht mehr“, erklärte er gefasst seinen Rückzug vom Profifußball. Mit 27.

Moralisch unterstützt vom damaligen Bayern-Manager Uli Hoeneß, der von einem „Albtraum“ sprach, erläuterte Deisler seine Entscheidung. Fünf Knie-OPs hatte der begnadete Rechtsfuß in den Jahren zuvor über sich ergehen lassen müssen. Hinzu kamen stetig wachsende Sorgen und Selbstzweifel, die schließlich in Depressionen mündeten.

 

Man kann nur erahnen, wie „Basti Fantasti“ gelitten hat

Das größte Versprechen der „Sommermärchen“-Zeit unter Bundestrainer Jürgen Klinsmann, vor der Heim-WM 2006 der Hoffnungsträger einer ganzen Fußball-Nation neben Michael Ballack, stand neben einem sichtlich betroffenen Bayern-Macher Uli Hoeneß. Zerbrochen. „Ich habe das Vertrauen in mein Knie verloren“, bekannte der Badener, der in seiner Zeit bei Bayern München und zuvor bei Hertha BSC nach Knorpelschaden im Knie 91 Pflichtspiele (!) verpasste und sich 2004 für fast 180 Tage nach Depression und Burnout-Syndrom abmeldete.

„Sebastian Deisler reißt sich ein tiefes Loch ins Herz, um sich wieder selbst zu gehören. Es ist, als öffne sich für ihn ein neuer Horizont. Ein Horizont ohne die alten Ängste, Qualen, ohne Seelenschmerz“, lieferte der Berliner Tagesspiegel einen Tag später eine Hommage an den gefallenen Fußball-Helden.

Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Vor seinem letzten Spiel mit Hertha BSC am 34. Spieltag der Saison 2001/2002 begrüßten ihn Fans in der BayArena, wo die Berliner zum Saisonfinale antraten, mit dem Plakat „Deisler, wir freuen uns auf dich.“

 

Schon vor dem Start bei Bayern ein halbes Jahr verletzt!

Diese Freude war kurz, denn Deisler, der mit der Erfahrung aus mehr als 70 Bundesliga-Spielen für Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach nach München kam, sollte die anschließende Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea hatte Deisler verpassen – und monatelang ausfallen! Nachdem er sich ausgerechnet im letzten Test gegen Österreich (6:2) in Leverkusen vor der Abreise schwer am rechten Knie verletzt hatte, dauerte es bis zum 9. Februar 2003, ehe er sein Bundesliga-Debüt im Bayern-Dress geben konnte.

Die Hertha-Fans nahmen ihm den Wechsel in die Fußball-Hauptstadt übel. „Ich hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass es so viele Pfiffe sind“, gab der Mittelfeldmann einmal nach einem Heimspiel im Olympiastadion zu. Das mutete doch etwas naiv an. Vielleicht war Sebastian Deisler („Wenn ich spiele, gebe ich etwas von meiner Seele preis“) zu sensibel, zu feingeistig für den Profi-Zirkus. Dass die Bayern 2002 für seine Dienste nur 9 Mio. Euro an Hertha BSC zahlten, mutete für den Supertechniker beinahe lächerlich an. Die hohe Bürde der Ablöse kann es also nicht gewesen sein.

 

Deislers Depression schockte Fußball-Deutschland

In München spitzte sich die Situation schon 2003 für Deisler weiter zu. Seine Leistungen waren dürftig und zwischen dem 26. und dem 31. Spieltag der „Double“-Saison 2002/2003 stand er nicht im Kader von Trainer Ottmar Hitzfeld. Kaum ins Spieljahr 2003/2004 gestartet, bremste ihn ein Muskelfaserriss erneut aus. Pries ihn Ottmar Hitzfeld nach zwei Toren Ende Oktober 2003 gegen den 1. FC Kaiserslautern (4:1) noch als „die Entdeckung der Saison“, musste München im November tief durchatmen.

Deislers Depressionen und sein Burn-out („Ich möchte nicht mehr verdrängen, dass ich krank bin“) wurden öffentlich – und bis zum 15. Mai 2004 war er gänzlich aus der Bayern-Mannschaft verschwunden. Der Hoffnungsträger des deutschen Fußballs depressiv? Ein Desaster für den FC Bayern! So ging es stetig weiter. Immer wieder verhinderten Verletzungen, dass sich Deisler in München doch noch akklimatisieren konnte. Der zweite Knorpelschaden im Knie im März 2006 beendete alle Spekulationen über Deislers Führungsrolle bei der anstehenden Weltmeisterschaft im eigenen Land.

Nur 90 Pflichtspiele hat Sebastian Deisler in viereinhalb Jahren beim FC Bayern absolviert. Danach tauchte er ab. Zwei Mal wagte er sich nach dem Abschied vom Profifußball noch einmal in die Öffentlichkeit: 2009 bei der Präsentation seines Buches Zurück ins Leben in der RTL-Sendung Stern TV und 2013, als er eine Schadensersatzklage gegen seinen ehemaligen Berater verlor.Die Bayern hatten gefühlt schon immer viel Geld auf dem Festgeldkonto. Das ist bekannt. Und das setzten sie gefühlt auch schon immer mal gezielt ein, um Konkurrenten in der Liga zu schwächen.

Das ist eine Strategie, die einen Teil der kalten Verachtung des FC Bayern durch seine Hater ausmacht. Aber wie begann das eigentlich? Angefangen hat es für viele mit Kalle del’Haye. Kalle wer? Kalle del’Haye aus Mönchengladbach am Niederrhein. Der Transfer von Karl del‘Haye war der erste Millionentransfer in der Geschichte von Bayern München. Karl Del’Haye war nur 169 Zentimeter groß, wog 56 Kilogramm und galt eine Zeit lang als bester Rechtsaußen Deutschlands.

Im Sommer 1980 war er jedenfalls kurzzeitig Nationalspieler. Und eine Ablösesumme von 1,3 Millionen D-Mark ging damals von der Isar an den Niederrhein nach Mönchengladbach – Bundesligarekord. Der Transfer von Del’Haye von Mönchengladbach nach München gilt als Mutter aller strategischen Transfers der Bayern, getätigt um einen Konkurrenten zu schwächen. Und als ein Riesen-Flop in der Bayern-Historie. Bayern-Boss Uli Hoeneß versprach del‘Haye während der Wechsel-Verhandlungen: „Wenn du bei uns nicht Stammspieler wirst, dann erschieße ich mich.“ Wie wir wissen, lebt Uli Hoeneß noch – wenn auch eine Zeit lang nicht da, wo er wohl gerne gelebt hätte. Obwohl „Kalles“ Stammplatz die Bank wurde…

Denn der Mann, an dem er schon in der Nationalmannschaft nicht vorbeikam, spielte auch schon 1980 bei den Bayern: „Sexy Knees“ – Karl-Heinz Rummenigge. Was sollte also der Transfer von del‘Haye? Strategie, gezieltes…., die Mutter aller…halt. Und man hatte mit der Masche ja auch Erfolg.

Borussia Mönchengladbach wurde geschwächt, kam bis 2019 (!) nicht mehr als Meisterschaftskonkurrent in Frage und holte bis 1995 keinen Titel mehr. Ein anderer Verein konnte del‘Haye auch nicht verpflichten. Und wenn sich der Neuankömmling eben nicht durchsetzen konnte, dann war das Pech für ihn. Die einzige Saison, in der del‘Haye mit drei Treffern und sechs Assists aus 31 Spielen ansatzweise zeigen konnte, was er im Stande war, zu leisten, war 1981/82. Dumm nur, dass del‘Haye im DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Nürnberg (4:2), Bayerns einzigem Titel in dieser Spielzeit, nicht im Kader stand…

Der Trainerwechsel von Pal Csernai („Das Pal-System“) zu Udo Lattek 1983 konnte del‘Hayes Situation in München nicht verbessern. Lattek setzte wie sein Vorgänger konsequent auf „Kalle“ Rummenigge. In der Meistersaison 1984/85 nominierte er del‘Haye nicht ein einziges Mal für den Bundesliga-Kader!

Nach den Bayern kam für del‘Haye nicht mehr viel. Er versuchte sein Glück wieder am Rhein, doch mit Fortuna Düsseldorf musste er 1987 aus der Bundesliga absteigen. Die Karriere war grundlegend beschädigt. Aber der Geldbeutel war voll. Der von Borussia Mönchengladbach und der von Karl del‘Haye. Ob das für den Spieler, der bis heute als Synonym für einen Bayern-Fehleinkauf gilt, ein Trost ist? Wir wissen es nicht.
Der Schweizer Ciriaco Sforza hat beim 1. FC Kaiserslautern Geschichte geschrieben. Unumstrittener Chef im Mittelfeld und Deutscher Meister als Aufsteiger 1997/98.

Der FCK-Kapitän war in zwei Engagements bei den Bayern aber allenfalls ein Adjutant. Nie Stammspieler. Wichtiger als die Frage, was man am Betzenberg mit den insgesamt 5,6 Mio. Euro gemacht hat, die die beiden Sforza-Transfers nach München 1995 und 2000 in die Kassen der Pfälzer spülten, ist die Frage, warum Sforza es zwei Mal bei den Bayern probierte – und zwei Mal scheiterte?

„Als ich zu den Bayern ging, kam ich eine ganz andere Fußballwelt. Ich kam in einen Weltverein“, sagte der Schweizer im Juli 2019 in einem SPOX-Interview, „bei Bayern ist es so: Entweder du schließt dich gewissen Gruppen an, oder du bekommst Probleme. Ich war aber nicht der Typ, der in diese Gruppen reinpasste. Ich wollte einfach ehrliche Arbeit verrichten und habe mich auch nie davor gescheut, meine Meinung zu sagen. So kam es zu ein paar Differenzen. Sie haben nach außen ein falsches Bild von mir gezeichnet.“

Mit einem, der nie als großer Sforza-Fan galt, mit dem „Mann für das offene Wort“ beim FC Bayern, hat „Ciri“ inzwischen das offene Gespräch gesucht. „Ich habe mich aber schon vor längerer Zeit mit Kalle Rummenigge ausgesprochen. Ich war ja auch nicht der Einzige, dem es so oder so ähnlich ergangen ist. Ich denke da an Matthias Sammer oder Michael Ballack. Solange du in ihrer Energie drin bist und alles so machst, wie sie es wollen, ist alles gut. Wenn nicht, wird es schwierig. Ich bin immer ehrlich geblieben. Die Zeiten bei den Bayern waren trotzdem toll und wichtig für mich.“

 

„Wenn dich Bayern gleich zwei Mal holt…“

Sforzas Erkenntnis: „Wenn Bayern dich gleich zweimal holt und auch nicht wenig Geld für dich ausgibt, kannst du nicht so schlecht gewesen sein.“ Sicher nicht. Die Zahl der gewonnenen Titel spricht für sich: Deutscher Meister, Champions-League-Sieger und Weltpokalgewinner 2001, UEFA-Cup-Sieger 1996.

Wenn der 79-fache Nationalspieler der Schweiz einen Schritt in seiner Karriere wirklich bedauert hat, dann war es der Wechsel von München zu Inter Mailand 1996, nach nur einem Jahr beim „FC Hollywood“, wie das vor allem mit dem Boulevard Doppelpass spielende Star-Ensemble von der Isar auch genannt wurde. Sforza bei SPOX: „Wenn Sie mich fragen, ob es eine Sache gibt, die ich in meiner Karriere bereue, dann würde ich den Wechsel zu Inter nennen. Das war eine Enttäuschung und war ein Fehler, den ich heute nicht mehr machen würde.“Der deutsch-türkische Profi Serdar Tasci kam im Januar 2016 von Spartak Moskau zum FC Bayern München. Grund dafür waren die verletzungsbedingten Abwehrsorgen des deutschen Rekordmeisters.

Tascis Pluspunkt: Der ehemalige Nationalspieler kannte die Bundesliga aus seiner Zeit beim VfB Stuttgart (2006 bis 2013).

Doch bereits kurz nach seinem Wechsel spielte der Verteidiger keine große Rolle mehr bei den Bayern. Lediglich drei Mal stand Tasci auf dem Platz. Eine teure Leihgebühr von 2,5 Millionen Euro für jemanden, der fast nur auf der Bank saß. Der aber durchaus seine Erfolge hat und hatte. Förderlich für seine Karriere war die Episode in München nebst den Kommentaren von Senior Josep („Pep“) Guardiola aber wohl nicht. „Glaubt mir: Es tut mir wirklich sehr, sehr leid für die, die nicht spielen. Wären sie schlechte Menschen, wäre es mir egal. Aber sie probieren alles und folgen unseren Ideen“, sagte Guardiola vor Tascis Nicht-Nominierung im Pokal-Halbfinale 2016 gegen Werder Bremen – und entschuldigte sich später für diese Worte. „Ich war sehr unfair zu ihm, das tut mir leid“, gab sich der Spanier am Ende reumütig.

Ex-Bayern-Profi Mario Basler wurde da schon deutlicher: „Tasci hat schlichtweg nicht die Qualität für den FC Bayern München.“ Das saß dann doch besser. Allen Unkenrufen zum Trotz: Bayern München war für Serdar Tasci nur ein kurzzeitiger Karrieredämpfer. 2017 wurde er mit Spartak Moskau russischer Meister. Der erste nationale Meistertitel für den Klub nach 16 Jahren.Der ehemalige Nationalspieler von Guinea war in seiner Karriere als Profifußballer nur in der Bundesliga tätig. Was der FC Bayern allerdings mit dem defensiven Mittelfeldspieler wollte, bleibt für die meisten Fans ein Rätsel.

Vergrätzt ließ Thiam die Fans des VfB Stuttgart zurück, die vor allem dem übermächtigen VfB-Boss Gerhard Mayer-Vorfelder („MV“) diesen Transfer, der am 1. Juli 2001 ablösefrei über die Bühne ging, übel nahmen. Will sagen: Sein Wechsel zu den Münchnern war von Anfang an umstritten.

Thiams Bilanz beim FCB bestätigte die Skeptiker, nicht nur die Hater aus Schwaben. Er kam in der Bundesliga nur 16-mal zum Einsatz und wechselte aufgrund schwacher Leistungen im Januar 2003 zum VfL Wolfsburg. Dort wurde Thiam Stammspieler, Führungsperson und Kapitän der Grün-Weißen. Als Klaus Augenthaler Trainer in Wolfsburg wurde, rückte er mehr und mehr ins zweite Glied und war oft Reservespieler. Zwischen 2006 und 2008 absolvierte er deshalb nur 16 Ligaspiele und wurde auch in der Amateurmannschaft des Klubs eingesetzt.

Zum Ende der Saison 2007/08 beendete Thiam nach 311 Bundesligaspielen und 23 Toren seine aktive Karriere. Eine durchaus respektable Bundesliga-Karriere also. Nur mit den Bayern, das hat nicht sollen sein.Der ehemalige deutsche Nationalspieler Tim Borowski spielte die meiste Zeit für Werder Bremen. Aber kurzzeitig stand er auch mal bei den Bayern unter Vertrag. Genauer gesagt: Für nur eine Saison.

Die beste Zeit hatte er im Spieljahr 2005/2006, als er mit 21 Tor-Beteiligungen – Werder wurde Vizemeister – kurzzeitig als Alternative zu Michael Ballack positioniert wurde. Und als zweitbester deutscher Mittelfeldspieler. Das war in der kurzen DFB-Ära unter Jürgen Klinsmann. 2008 kam Tim Borowski von Werder Bremen nach München. Ein Grund für den Wechsel war damals Trainer Jürgen Klinsmann, der den Spieler bereits in der Nationalmannschaft coachte und große Stücke von ihm hielt. Die Bayern mussten keine Ablöse zahlen. Alles sah nach einer Win-Win Situation für den Spieler und den Verein aus.

Am 20. September 2008 (5. Spieltag) erlitten die Bayern gegen Werder Bremen die höchste Heimniederlage seit 29 Jahren: Bei der 2:5-Niederlage erzielte Borowski nach seiner Einwechslung die beiden Tore für die Münchner. Im Laufe der Saison wurde er 20-mal eingewechselt und kam nicht über die Reservistenrolle hinaus. Es „wuppte“ bei den Bayern einfach nicht.

Nachdem der Mittelfeldmann in die Pläne des neuen Trainers Louis van Gaal nicht mehr mit einbezogen wurde, wechselte er im Sommer 2009 zurück nach Bremen. Mit seinem Abschied im Sommer 2012 verlor Werder Bremen mit „Boro“ einen der profiliertesten Spieler.Anatoli Timoschtschuk war zu seiner Zeit bei Zenit St. Petersburg nicht nur der Kopf seiner Mannschaft sondern auch umjubelter Stammspieler und Leistungsträger. Als er jedoch 2009 zum FC Bayern wechselte, folgte der Absturz zum Ersatzspieler.

Sein Bundesliga-Debüt gab der Ukrainer am 8. August 2009 (1. Spieltag) im Auswärtsspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim, als er in der 81. Minute für Mark van Bommel eingewechselt wurde. Mit dem Treffer zum 4:1 bei Juventus Turin im letzten Gruppenspiel der Champions League am 8. Dezember 2009 erzielte Timoschtschuk sein erstes Pflichtspieltor für den FC Bayern. In seiner ersten Saison absolvierte er 21 Partien in der Bundesliga und vier im DFB-Pokal. In beiden Wettbewerben gewann Timoschtschuk mit seinem Team den Titel. Im Finale der Champions League, das mit 0:2 gegen Inter Mailand verloren ging, kam er jedoch nicht zum Einsatz.

Am 16. Oktober 2010 im Bundesligaspiel gegen Hannover 96 stand Timoschtschuk erstmals nach längerer Zeit in der Startelf. Er vertrat den verletzten Daniel van Buyten. Am 29. Oktober 2010 (10. Spieltag) beim 4:2-Sieg im Heimspiel gegen den SC Freiburg erzielte er sein erstes Bundesligator. Knapp einen Monat später, am 27. November (14. Spieltag), traf er beim 4:1-Erfolg im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt erstmals doppelt.

 

Timoschtschuk wurde in München unter Wert gehandelt

Am 27. September 2011 kam Timoschtschuk zu seinem 100. Europapokalspiel, als er beim Champions-League-Vorrundenspiel gegen Manchester City in der 83. Minute für Bastian Schweinsteiger eingewechselt wurde. In der Saison 2011/2012 wurde er in elf Champions-League-Spielen eingesetzt, auch im Finale gegen den FC Chelsea stand er 120 Minuten auf dem Feld und erlebte die bittere Niederlage im Elfmeterschießen im „Finale dahoam“ in der eigenen Allianz Arena mit. Auch in der Liga und im Pokal blieb für die Bayern in der Saison 2011/2012 nur der zweite Platz.

In seiner Zeit beim FC Bayern München kam Timoschtschuk selten über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus, lieferte bei seinen Einsätzen im defensiven Mittelfeld oder der Innenverteidigung aber meist solide Leistungen ab. Die meisten Bundesliga-Spiele verbuchte er 2010/2011, mit 26 Partien (drei Tore). Insgesamt bestritt er in den vier Jahren in München 86 Bundesligaspiele (vier Tore), 29 Champions-League-Partien (ein Tor) und 15 Einsätze im DFB-Pokal. Irgendwann reichte es dem Ukrainer jedoch und er wechselte in die erste russische Liga. 2013 kehrte Timoschtschuk dann nach St. Petersburg zurück. 2015 gewann er dort seine zweite russische Meisterschaft. Für die Spielzeit 2015 und die Spielzeit 2016 verpflichtete ihn der kasachische Erstligist FK Qairat Almaty und stattete ihn mit einem Vertrag mit einer Laufzeit von 18 Monaten aus. Mit Almaty wurde er kasachischer Pokalsieger.

Warum er so lange bei den Bayern blieb, bleibt sein Geheimnis. Aber die Klub-Karriere hätte bei einem anderen Klub richtig groß werden können. Das hat er sich versaut. Mit 144 Länderspielen ist er allerdings Rekordnationalspieler seines Landes, für das er 16 Jahre spielte. Da hat ihn die Karrieredelle bei den Bayern nicht groß gestört. Fazit: Überall brachte man dem Ukrainer höchsten Respekt entgegen, nur bei den Bayern nicht.
Ein Karriere-Ruin erster Klasse. So tief wie Breno muss man erst mal fallen. Vom „Lucio-Nachfolger“ zum Brandstifter und in den Knast. Umso respektabler das Comeback.

Als Breno 18 Jahre alt war, verhalf er dem FC São Paulo zur brasilianischen Meisterschaft. Dass hier einer mit Talent gesegnet ist, sprach sich in der ganzen Welt herum. der 1,87 Meter große Abwehrspieler ging so robust in die Zweikämpfe wie nur wenige Fußballer, er war schnell und extrem kopfballstark.

Real Madrid hatte Interesse, italienische Klubs umwarben ihn, schließlich wechselte der brasilianische Teenager zum FC Bayern München. Für zwölf Millionen Euro.

Doch in München kam er nie zurecht. Fehlende Integration und Verletzungen warfen ihn völlig aus der Bahn. Mehr noch: Er muss als Musterbeispiel für misslungene Integration eines Spielers beim FC Bayern gelten. Kaum Einsatzzeiten, drei Knie-Operationen, Alkohol, Tabletten – Breno war in einem jämmerlichen Zustand.

 

Vom Super-Talent zum Kriminellen

Schließlich setzte er sein Haus in Grünwald im Suff in Brand, musste ins Gefängnis und kehrte ohne große Karriere nach Brasilien zurück. Europa war ein einziges Desaster für den Brasilianer. Und wenig deutete zunächst darauf hin, dass die Karriere in Brasilien deutlich besser werden würde.

In seiner Heimat spielte er zunächst für seinen Jugendklub FC São Paulo, von dem er 2008 aus nach Europa wechselte. Doch eine Reihe von Verletzungen verhinderte, dass er dort Stammspieler werden konnte. So wechselte Breno im Sommer 2017 nochmals – nach Rio de Janeiro. Und dieses Mal war es wohl die richtige Wechselentscheidung. Denn bei Vasco da Gama spielte er in der Folgezeit regelmäßig.

Gewiss, Breno war ab 2018 mit fast 30 Jahren, nicht mehr der Weltklassespieler, um den sich internationale Spitzenklubs rangelten, sondern ein solider Verteidiger. Gemessen an dem, was ihm in München passierte, ist das schon sensationell. Und seine Comeback-Geschichte ist eine der schönsten im Sport seit Langem.Diego Contento wuchs in München auf und spielte schon in seiner Jugend für die Bayern. Deshalb ging er genau genommen auch nicht zu den Bayern sondern blieb dort einfach etwas zu lange.

Unter dem Strich fällt er allerdings unter die Kategorie „Spieler, die der FC Bayern selbst ausbildete – und die den Durchbruch nicht oder anderswo schafften.“ Sandro Wagner oder Emre Can seien genannt.

Nachdem er anfangs in der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters kickte, bekam er 2010 seinen ersten Profivertrag. In fünf Jahren beim deutschen Rekordmeister kam der linke Verteidiger zwar insgesamt 69 Mal zum Einsatz, war aber eher Ersatz- als Stammkraft. Die meisten Spiele in der Bundesliga machte er in der Saison 2010/2011, als er unter van Gaal 14-mal auflief.

Andere aus der Bayern-Jugend machten es da deutlich besser. Contento zählt nicht nur zur Kategorie der Bayern-Flops, sondern wurde sogar in die „schlechteste Mannschaft der Ligue 1“ gewählt. Zumindest gab ihm Frankreichs Fußball-Bibel L‘ Equipe diese wenig schmeichelhafte Nominierung im Jahr 2015, als er schon für Girondins Bordeaux spielte. Verdient war sie nicht.

 

Eine mäßige internationale Karriere

Vor Ablauf seines bis 30. Juni 2016 gültigen Vertrages wechselte er bereits vom FC Bayern in die französische Ligue 1, zum vom ehemaligen Profi des FC Bayern Willy Sagnol trainierten Klub aus Bordeaux. Er unterschrieb einen bis zum 30. Juni 2018 gültigen Vertrag; 50 Prozent der Transferrechte an Contento verblieben jedoch zunächst beim FC Bayern München. Am 17. August 2014 (2. Spieltag) debütierte Contento in der Startaufstellung beim 4:1-Sieg im Heimspiel gegen AS Monaco. In dieser und in den zwei folgenden Spielzeiten machte er für Girondins jeweils 25 Liga-Spiele. Zu Saisonbeginn 2017/2018 wurde er nicht mehr berücksichtig und wechselte 2018 zu Fortuna Düsseldorf.

Eine schwere Verletzung (Kreuzbandriss) setzte ihn jedoch in der für die Fortuna respektablen Saison 2018/2019, in der man vorzeitig den Klassenverbleib in der Bundesliga sichern konnte, außer Gefecht.Als Bayern-Coach hatte Jürgen Klinsmann so einige Schnapsideen. Eine davon war die Verpflichtung eines Spielers aus den USA, der bereits bei Bayer Leverkusen durchgefallen war. Landon Donovan.

Im Juli 1999 zunächst aus den USA zur zweiten Mannschaft der Leverkusener geholt und dort in der Regionalliga West-Südwest nicht mal gegen Klubs wie den FK Pirmasens (1:2) oder den SC Idar-Oberstein (1:2) ein Faktor, kehrte der nur 1,73 m große Halbstürmer 2001 zu den San José Earthquakes zurück. 2005 versuchte er bei Bayer Leverkusens Profis einen neuen Anfang, kam aber auf gerade mal 7 Spiele und kehrte wieder in die Vereinigten Staaten zurück. Der Schritt zu Los Angeles Galaxy (2005) in der Major League Soccer (MLS) sollte sich mit dem Gewinn der Meisterschaft Ende 2005 für Donovan auszahlen. Auf den Gedanken, dass er es noch ein zweites Mal in Europa versuchen würde, kam aber erst Jürgen Klinsmann.

„Klinsi“ war der Meinung, Landon Donovan wäre für die Bayern eine Verstärkung. Als er ihn zum 1. Januar 2009 auf Leihbasis nach München holte, stand er mit dieser Meinung ziemlich alleine da. Bayern-Assistenztrainer und Urgestein Hermann „Tiger“ Gerland sah Donovan nämlich „als zu schlecht für Bayerns zweite Mannschaft an.“ Damit lag er, was die Bundesliga-Performance des US-Boys anging, richtig. Sechs Kurzeinsätze sorgten am 8. März 2009 dafür, dass der FC Bayern eine Verlängerung der Leihfrist ablehnte.

Für Donovan war der FC Bayern mit Sicherheit so ziemlich die schlechteste Fußballentscheidung seines Lebens. Denn außer bei den Bayern war der Amerikaner äußerst erfolgreich. Donovan ist mit 57 Treffern in 157 Länderspielen Rekordtorschütze der US-amerikanischen Nationalmannschaft. Zudem bestritt er von allen Spielern des Kontinentalverbands CONCACAF die meisten Spiele im Gold Cup und erzielte dabei die meisten Tore. Mit Los Angeles Galaxy holte er zwischen 2011 und 2014 drei Mal die MLS-Meisterschaft. Donovan bestritt auch von allen US-Spielern die meisten WM-Spiele und erzielte die meisten WM-Tore für die USA. Im Januar 2015 wurde der MVP Award der Major League Soccer zu Donovans Ehren in Landon Donovan MVP Award getauft. Ein großartiger, warmherziger Botschafter des US-Fußballs.

Von einem Flop oder von einer nachhaltig beschädigten Karriere kann also keine Rede sein. Doch in München reüssierte der Amerikaner trotz Protektion von Jürgen Klinsmann einfach nicht. In einer wenig erfolgreichen Mannschaft ohne klares spielerisches Konzept und starke Führung war das aber auch kein Wunder.Anfang 2007 stand die Fußballwelt für Jan Schlaudraff offen. Der U21-Nationalspieler von Alemannia Aachen, der mit den Westdeutschen in die Bundesliga zurückgekehrt war und 2004 im Pokalfinale stand, konnte sich aussuchen, zu welchem großen Klub er wechselt. Zusammen mit „CR7“, Cristiano Ronaldo, zierte er das Cover des Fußball-Computerspiels Pro Evolution Soccer 2008.

Ein Angebot von Werder Bremen lehnte er ab – und wechselte für 1,2 Mio. Euro zum FC Bayern München. Deutlich unter Marktwert, denn Experten wie das Portal Transfermarkt.de beziffern diesen für den damaligen Zeitpunkt auf 3 Mio. Euro.

Jan Schlaudraffs Einstand beim FC Bayern wurde von einer Rückenverletzung überschattet, bis zu seinem Debüt im Trikot der Rot-Blauen dauerte es bis Oktober 2007. Insgesamt machte er nur acht Bundesligaspiele für die Bayern und nutzte nach einem für ihn verlorenen Jahr – trotz Meistertitel und DFB-Pokal – die Chance, nach einer Saison eine neue Herausforderung zu suchen.

 

Eine Legende wurde Jan Schlaudraff nur in Hannover. Wenigstens da

Die fand er bei Hannover 96. Schlaudraff verließ die Münchner auf eigenen Wunsch und Hannover langte mit 2,5 Mio. Euro Ablöse richtig hin. Am 18. August 2011 schoss Jan Schlaudraff Hannover 96 zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in eine europäische Gruppenphase: Mit dem 2:1 im Playoff-Spiel gegen den FC Sevilla erreichten „Die Roten“ die Europa-League-Vorrunde. Erst im Viertelfinale endete der Höhenflug.

Schlaudraff machte bis zu seinem Abschied 2015 insgesamt 140 Bundesliga-Spiele für Hannover. Nur für ganz oben hat es nicht gereicht. Aber vielleicht war das bei Konkurrenten wie Luca Toni und Miroslav Klose für den Halbstürmer auch gar nicht so einfach.

Falls man sein Intermezzo in München vergessen haben sollte, als Sänger gemeinsam mit Liedermacher Reinhard Mey („Über den Wolken“) blieb er mit der Ballade „Drei Jahre und ein Tag“ nachhaltig im Gedächtnis.[svc_carousel_layout car_autoplay=”yes” dexcerpt=”yes” dmeta_data=”yes” dsocial=”yes” query_loop=”size:16|order_by:date|order:DESC|post_type:post|categories:17077″ grid_thumb_size=”200X172″ svc_class=”bigger-slider” title=”MEHR LIGALIVE – DIE GEHEIMNISSE DER BUNDESLIGA-KLUBS” pbgcolor=”#eaeaea” car_navigation_color=”#20ba1d”]Gab es mal eine Zeit, in der Philipp Lahm nicht für die Bayern spielte? Ja – man glaubt es nicht. Aber das war in den Zeiten des dunklen Zeitalters des deutschen Fußballs, als massig viele „Rumpelfüssler“ – BILD erfand einst diesen Begriff – in der Nationalelf spielten.

Und die Bayern-Oberen trauten dem 1,70 m kleinen Nachwuchsspieler Philipp Lahm so um das Jahr 2002/2003 eine Karriere in der Bundesliga nicht so recht zu (echt!). Während Lahm mit dem VfB Stuttgart als Leihspieler deutscher Vizemeister 2003 wurde und in der Champions League mit einem legendären Auftritt gegen Manchester United (2:1) für Furore sorgte, wurde der Jung-Nationalspieler Tobias Rau vom VfL Wolfsburg geholt. Der FC Bayern suchte damals einen Nachfolger für den alternden Bixente Lizarazu als Linksverteidiger. Rau kam beim FCB bis 2005 nie über die Reservistenrolle hinaus.

Seine Leistungsdaten? Ein Witz! Nur 19 Pflichtspiele absolvierte Tobias Rau in zwei Jahren in München, er blieb ohne Tor, spielte zwischenzeitlich beim FC Bayern II. In der Bundesliga war er nur 13-mal im Trikot des Rekordmeisters aufgelaufen.

Und schaut man sich die Stationen in der Karriere von Tobias Rau an, ist die Episode beim FC Bayern irgendwie ein Ausreißer nach oben gewesen. Nach einem Wechsel zu Arminia Bielefeld beendete er mit nur 27 Jahren seine Karriere und eröffnete mit Marco Dehne und Holger Wehlage in Braunschweig eine Fußballschule. Für die Bayern war die Idee, Philipp Lahm 2005 – mit seiner Rückkehr waren Raus Tage ohnehin gezählt – zurück zu beordern, irgendwie die bessere.
Ali Daei – Der Iraner hatte bei Arminia Bielefeld einen derartigen Kultstatus, dass die DSC-Fans für ihn sogar Boney M. um texteten.

„Hooray, Hooray, it’s a Ali, Ali Daei“, wurde zum Schlager auf der Tribüne der „Alm“, das hätte sich nicht mal Frank Fahrian ausdenken können.

Wer nach sieben Toren in 25 Bundesliga-Spielen 1997/98, die die Arminia nicht vor dem Abstieg retten konnten, auf die Idee kam, den von den Bielefeldern bei Al-Sadd in Katar entdeckten Iraner zum FC Bayern München zu holen, lässt sich im Nachgang nicht mehr feststellen. Frank Fahrian, der rührige Musikproduzent aus der Pfalz, war es jedenfalls nicht…

Spaß beiseite: Im Iran als erster und bis heute (Stand: Mai 2020) einziger Spieler, der mehr als 100 Länderspiel-Tore (bei 149 Auftritten) erzielte, Gott gleich verehrt, fiel Ali Daei in München durch. Umgerechnet 2,55 Mio. Euro ließen sich die Bayern die Dienste des Welttorjägers von 1996 kosten.

 

Für den „Welttorjäger“ war Bayern eine Nummer zu groß

Der Weltmann lieferte in der Weltstadt mit Herz allerdings nur sechs Tore in 23 Spielen. In allen anderen Wettbewerben – die Münchner erreichten 1998/99 das Champions-League-Finale – blieb er ohne Torerfolg.

Ali Daei hatte in München mit dem allgegenwärtigen Giovane Elber, Carsten Jancker und Alexander „Zico“ Zickler drei Konkurrenten vor sich, die sich als zu stark erwiesen.

Der Iraner verließ München nach nur einer Saison und schloss sich für eine Ablöse von umgerechnet 2,7 Mio. Euro Hertha BSC an. Mit den Berlinern sorgte er 1999/2000 für Aufsehen in der Champions League, als die erste Gruppenphase überstanden wurde. Dennoch blieb er in der Bundes-Hauptstadt wie zuvor auch in der Fußball-Hauptstadt mit nur 6 Toren aus 59 BL-Spielen hinter den Erwartungen zurück.[svc_carousel_layout car_autoplay=”yes” dexcerpt=”yes” dmeta_data=”yes” dsocial=”yes” query_loop=”size:16|order_by:date|order:DESC|post_type:post|categories:17077″ grid_thumb_size=”200X172″ svc_class=”bigger-slider” title=”MEHR LIGALIVE – DIE GEHEIMNISSE DER BUNDESLIGA-KLUBS” pbgcolor=”#eaeaea” car_navigation_color=”#20ba1d”]Edson Braafheid war einer der größten Transferflops des FC Bayern in der Ära von Louis van Gaal.

Anders als frühere Bayern-Profis aus dem Land der Fußball-Erfinder wie Jan Wouters, Arjen Robben oder Roy Makaay, konnte er nicht glänzen. Der Holländer kam auf Ansinnen des Tulpengenerals und performte gleich so schlecht, dass „LvG“ ihn schon nach einem halben Jahr an Celtic Glasgow weiterreichte.

Nachdem er dort auch nicht reüssierte und nach München zurückkehrte, schmiss van Gaal ihn im Herbst 2010 während der Saison komplett raus. Wer die Zeit von „LvG“ in München in Erinnerung hat, weiß, wie seine Tobsuchts-Anfälle aussehen konnten…

Für Braafheid war es die Höchststrafe – die Karriere war zunächst mal ruiniert. Zumindest was die Ambitionen anbetraf, ganz nach vorne zu kommen. Die nächsten Stationen hießen denn auch 1899 Hoffenheim und Twente Enschede. Und Hoffenheim war ein ganz besonders negatives Kapitel für den Holländer. Am 27. Januar 2011 unterschrieb er einen Dreieinhalb-Jahresvertrag bei der TSG 1899 Hoffenheim, die zwei Tage zuvor bereits seinen Nationalmannschaftskameraden und ehemaligen Schulfreund Ryan Babel verpflichtet hatte.

 

Erst Bayern, dann Hoffenheim: Die Bundesliga war für Braafheid ein Desaster

Sein Debüt am 5. Februar 2011 (21. Spieltag) – in der 74. Minute für Vedad Ibišević eingewechselt – endete nach einer Tätlichkeit gegen Christian Tiffert bereits fünf Minuten später; er wurde mit der Roten Karte des Spielfeldes verwiesen.

Im Rahmen eines einvernehmlichen Leihgeschäfts auf Anfrage des FC Twente Enschede wechselte Braafheid am 31. August 2012 für eine Spielzeit bis 30. Juni 2013 in die Eredivisie, in der er immerhin 25-mal zum Einsatz kam. Zur Saison 2013/2014 kehrte Braafheid nach Hoffenheim zurück und wurde unter anderem mit Tim Wiese in die von Vereinsseite betitelte „Trainingsgruppe 2“ versetzt. Diese erlangte eine besondere Berühmtheit, weil sie unabhängig vom übrigen Profikader trainieren musste. Der „Trainingsgruppe 2“ haftet seither ein „legendärer“ Ruf an. Braafheid verließ den Verein mit Auslaufen des Vertrages mit Ablauf des 20. Juni 2014.

Am 1. August 2014 verpflichtete Lazio Rom Braafheid. Sein Debüt bei den Römern gab er am 14. September 2014 (2. Spieltag), in der Serie A beim 3:0-Sieg im Heimspiel gegen AC Cesena spielte er von Beginn an. Sein Vertrag endete am 30. Juni 2016. Im August 2016 kehrte er zu seinem ehemaligen Verein FC Utrecht zurück. Die Karriere war trotzdem nach Bayern irgendwie hinüber.Lukas Podolski – Beim 1. FC Köln gehört er in Sachen Popularität zum Dreigestirn der drei Größten – Hans „De Knoll“ Schäfer und Toni „De Tünn“ Schumacher.

Selbst der begnadete Spielmacher Wolfgang Overath hatte in Köln bei den Fans nicht die Verehrung erfahren, wie der in Polen geborene Stürmer, der 2003 von FC-Coach Marcel Koller aus der A-Jugend-Bundesliga in den Profi-Kader geholt wurde.

„Prinz Poldi“, wie der Kölner Boulevard den lebenslustigen Jungen aus Bergheim nannte, schlug direkt ein. In seiner ersten Bundesliga-Saison 2003/2004 erzielte der Stürmer in 19 Spielen 10 Tore, was zuvor noch keinem 18-jährigen Spieler gelungen war. Es ehrte ihn, dass er zu diesem frühen Zeitpunkt trotz des Abstiegs 2004 beim FC blieb – und den ersten deutschen Meister der Bundesliga-Ära 2005 mit 24 Toren aus 30 Zweitliga-Spielen (Torschützenkönig) in die erste Liga zurück bombte. Da erneut postwendend der Abstieg erfolgte, entschloss sich der Prinz im WM-Jahr 2006, als seine Popularität bei den deutschen Fans auf dem Höhepunkt war, zu einem folgenschweren Schritt.

 

In München war „Prinz Poldi“ nur einer unter vielen

Podolski wechselte für 10 Mio. Euro zum FC Bayern München – und tauschte Fan-Liebe, Kultstatus und Stammplatz-Garantie gegen ein Reservistendasein ein.

Zwar hielt sich Poldi drei Jahre beim FC Bayern, durchsetzen konnte er sich aber nie. Auch bei anderen großen Klubs wie dem FC Arsenal oder Inter Mailand schaffte der Ex-Kölner den Durchbruch nicht. In Istanbul wurde es zum Schluss wieder besser. Aber nicht so gut wie damals in Köln…

Bayern München und der abwehrschwache und eher etwas lauffaule Linksaußen – das passte einfach nicht zusammen. Warum die Bayern dennoch warteten und den Ex-Kölner erst 2009 verkauften, weiß bis heute niemand so recht. Dieser Schritt hätte viel früher erfolgen müssen, genau genommen schon nach der ersten Saison 2006/2007, als er mit nur vier Treffern seine bis 2010 schlechteste Ausbeute in der Bundesliga hinnehmen musste. Umgekehrt wäre es für Podolski 2006 besser gewesen, sich einem Klub aus dem Windschatten der großen Bayern, etwa Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Werder Bremen, anzuschließen.Danijel Pranjic (rechts) hielt sich immerhin drei Jahre in München. Warum ihn Louis van Gaal für satte 7,7 Millionen Euro an die Isar lotste, war den FCB-Fans nie so ganz klar.

Er kam vom SC Heerenveen aus der niederländischen Eredivisie – und dieser Preis für einen Spieler eines No-Name-Klubs war, nennen wir es mal, stolz…  Auch wusste niemand so recht, welcher Transferflop auf der linken Verteidigerposition nun der größere war: Edson Braafheid oder Daniel Pranjic?

Das Kuriose war: Um bei den Bayern spielen zu dürfen, brachte der Kroate praktisch noch Geld mit! Er steuerte 700.000 Euro zur festgeschriebenen Ablösesumme aus eigener Tasche bei. Das Geld hätte er sich sparen können! Mit Pranjic in der Startelf gewannen die Van-Gaal-Bayern nur eines der ersten vier Liga-Spiele 2009/2010, schon am fünften Spieltag ließ ihn der Tulpengeneral in Dortmund (5:1) draußen.

Pranjic pendelte in der für die Bayern erfolgreichen Saison 2009/2010 mit Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Champions-League-Finale zwischen Stamm-Elf und Nicht-Nominierung. Nach Van Gaals Entlassung kam er 2011/2012 unter Jupp Heynckes nur noch zu sieben Kurzeinsätzen.

Spanien, Portugal, Griechenland: Das waren dann auch die nächsten Stationen des Kroaten nach seinem Abschied vom FC Bayern im Jahr 2012 – ablösefrei. Damit wurde die Personalie Pranjic zum Millionen-Missverständnis. Nach drei Spielzeiten verließ Pranjic den FC Bayern München in Richtung Portugal und unterschrieb am 13. Juli beim Erstligisten Sporting Lissabon einen bis 30. Juni 2015 datierten Vertrag. Im Januar 2013 wurde er dann bis zum Saisonende 2012/2013 an den spanischen Erstligisten Celta Vigo verliehen, der sich zudem eine Kaufoption sicherte.

Am 30. August 2013 wurde bekannt, dass Pranjić und Sporting Lissabon in beiderseitigem Einvernehmen den noch bis zum 30. Juni 2015 laufenden Vertrag auflösten. Zur Saison 2013/1204 wechselte er zum griechischen Erstligisten Panathinaikos Athen. Für diesen debütierte er am 15. September 2013 (4. Spieltag) beim 1:1-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen Platanias Chanion bis zur 85. Minute. Ein weiterer Abstieg, gemessen an den ursprünglichen Ambitionen zu Beginn der Karriere.Gigantische 20.000 Euro Miete pro Monat soll die Penthouse-Wohnung von Mario Götze in der Münchner Innenstadt gekostet haben. Als der neue Bayern-Coach Carlo Ancelotti sich die Luxus-Bude im Sommer 2016 ansah, staunte er. Sie war vollgestopft mit Fitnessgeräten.

Mit diesen hatte der zu Borussia Dortmund als Moppel-Ich zurückgekehrte Weltmeister wohl verzweifelt versucht, seine schlechte körperliche Verfassung zu verbessern. Wer Mario Götze zuvor bei der EURO 2016 in Frankreich sah, wie er sich, da alles andere als fit, durch das Turnier schleppte, wusste, dass dies nicht funktioniert hatte. Ancelotti staunte – und bei den Bayern atmete man durch.

Für 22 Mio. Euro ging Mario Götze zurück nach Dortmund und an der Säbener Straße blieb die Gewissheit, dass man gerade den größten bajuwarischen Transfer-Flop seit dem Jahr 2000 abgegeben hatte.

 

Bayerns Strategien mit Götze schlugen allesamt fehl!

Mario Götze wurde von den Bayern mit einer bestimmten Absicht verpflichtet. Man wollte den wiedererstarkten BVB schwächen und holte ihm seinen kreativsten offensivsten Mittelfeldspieler weg. Für die damalige Bundesliga-interne Rekordsumme von 37,5 Mio. Euro. Nicht nur das. Mit der Lancierung des Transfers einen Tag vor Dortmunds Halbfinal-Auftritt in der Champions League gegen Real Madrid (4:1) hoffte man wohl, Unruhe in die Reihen der Schwarzgelben zu bringen. Dass dies ein Zufall oder eine Kommunikationspanne war, wusste in München an diesem denkwürdigen 25. April 2013 jeder.

Dieser Schuss ging für die Bayern trotz des Champions-League-Sieges gegen den Dauerrivalen aus dem Ruhrpott (2:1 in London) in jedem Fall nach hinten los. Dortmund konnte man als Konkurrent auch nach der Verpflichtung von Götze nicht abschütteln, da Cleverle Jürgen Klopp mit Heinrich Mkhitaryan direkt einen neuen Feingeist für die Zentrale verpflichtete. Und: Götze stand im Finale von Wembley auch nicht auf dem heiligen Rasen, sondern saß verletzt auf der Tribüne.

Eine weitere Mär im Drama „Götze vs. Bayern“ war die, dass der als begnadet geltende offensive Mittelfeldspieler ein Wunschspieler des 2013 neu nach München gekommenen Trainers Pep Guardiola war! Der Spanier setzte nie wirklich auf den so teuer eingekauften Ex-Dortmunder.

 

Der „deutsche Messi“ litt in München

Selbst wenn die dritte These, die hinter dem Götze-Wechsel stecken konnte, stimmt, bleibt alles fragwürdig. Dass man ihn, in Anlehnung an Jogi Löws Spruch bei seiner spielentscheidenden Einwechslung im WM-Finale 2014 gegen Argentinien („Zeig der Welt, dass du besser bist als Messi“), zum „deutschen Messi stilisieren wollte oder gar zum Poster-Boy, wenn das der Plan der Bayern-Strategen war, so war auch dies ein Schlag ins Wasser. „Deutscher Messi“ – diese Bezeichnung hatte schon dem Ex-Gladbacher Marko Marin die Karriere ruiniert. We should not forget!

Statt vom deutschen Superstar zum Weltklassemann zu reifen, degenerierte der Dortmunder in der Schickeria-Metropole zum moppeligen Ergänzungsspieler. Die Bayern machten dem Trauerspiel – nur 2014/2015 performte Götze bei 32 BL-Spielen und 15 Tor-Beteiligungen wirklich gut – im Sommer 2016 ein Ende. Zurück blieben nur die Fitnessgeräte.Jürgen Klinsmann sollte die Bayern von Grund auf modernisieren. Und scheiterte. Vielleicht fehlte ihm der Jogi.

Am 1. Juli 2008 übernahm er die Tätigkeit als Cheftrainer der Profimannschaft des FC Bayern München. Nicht mal ein Jahr später, am 27. April 2009 wurde er vorzeitig freigestellt. Die 0:1-Niederlage gegen den FC Schalke 04 war die neunte in 43 Spielen – eine zu viel für die Bayern und ihre in dieser Saison nicht gerade fröhlichen Fans. In der Allianz Arena waren erstmals „Klinsmann raus“-Plakate zu sehen und entsprechende Rufe zu vernehmen.

Die Klubführung reagierte direkt und holte Trainer-Veteran Jupp Heynckes (63) für die letzten Spiele zurück. Dass der FC Bayern die Saison 2008/2009 – Klinsmann war in den Pokal-Wettbewerben krachend am FC Barcelona und an Bayer Leverkusen gescheitert – ohne Titel beenden musste, konnte auch „Don Jupp“ nicht mehr verhindern.

Klinsmann ist für uns einer der größten Bayern-Flops des 21. Jahrhunderts. Auch wenn man ihn als Trainer und nicht als Spieler verpflichtete. Aber gemessen an seinem Anspruch des Erneuerers war seine Performance gerade im taktischen Bereich eher schwach.

 

Klinsmann ist als Bundesliga-Trainer „verbrannt“

Denn als Spieler flipperte er zwar auch ordentlich mit dem Ball, erfüllte dann aber doch die Erwartungen. Der Start in eine Weltkarriere als Klubtrainer waren die Bayern für den Schwaben nicht, sondern eher ein Karriereknick.

Zwar als Chefcoach der USA mit Domizil in Kalifornien und Gold Cup-Sieger des CONCACAF-Kontinentalverbandes sowie bei der WM 2014 (Viertelfinale) erfolgreich, bot man Klinsmann lange kein großes Klubengagement mehr an.

Doch dann kam Hertha BSC. Investor Lars Windhorst hatte große Pläne, sprach vom „Big City Club“ und wollte mit Klinsmann, erst als Aufsichtsrat, dann als Trainer, in Berlin alles auf links drehen. Zehn Jahre nach dem Scheitern bei den Bayern kehrte Jürgen Klinsmann im November 2019 als Trainer in die Bundesliga zurück, um dieses Mal noch epischer zu scheitern. Nach 44 Tagen warf er völlig überraschend die Brocken hin. Das Comeback in der Bundesliga geriet für Klinsmann dank seiner Eigenwilligkeit bei Hertha BSC zum Desaster. Seitdem ist er als Bundesliga-Trainer nicht mehr vermittelbar.