EM-Quali: Bundesliga-Truppe der Schweiz ist das pure Mittelmaß!

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EM-Quali: Bundesliga-Truppe der Schweiz ist das pure Mittelmaß!

Die Wahl der Qual: Wer dieses Spiel gesehen hat, kommt zu dem Schluss, dass die Aufstockung der EURO auf 24 Teams der pure Aktionismus war…

Wenn gegen Georgien und Gibraltar, beide zugegebenermaßen keine ausgewiesenen Fußball-Großmächte, nichts Außergewöhnliches passiert, ist die Schweiz im nächsten Sommer bei der EURO 2020 mit dabei.

Es wäre seit 2004 die 8. von 9 möglichen Endrunden, die die ,,Nati” erreichen kann. Die deutschen Medien dürfen frohlocken, denn nur Österreich verfügt neben der Schweiz über eine derart große Ansammlung an aktuellen oder ehemaligen Bundesliga-Legionären.

Das aber nur auf den ersten Blick. Den bei genauerem Hinsehen hat die Bundesliga-Combo aus der Schweiz – in den letzten Jahren ebenso wie beim krampfhaften 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Irland am Dienstagabend nur biederes Mittelmaß anzubieten.

Sie spiegelt, wenn man es ganz bös will, den Leistungsstand der Bundesliga wider.Trotz hoher individueller Klasse versprüht die Schweizer ,,Nati” nur selten fußballerische und spielerische Überlegenheit.

Schauen wir uns ihre Bilanz seit 2004 bei Welt- und Europameisterschaften an, so stellen wir fest: Die Schweiz ist zwar ein ,,nice to have” bei jedem Turnier, aber nicht mehr und nicht weniger. 2-mal WM-Achtelfinale 2014 unter Ottmar Hitzfeld und 2018 mit dem (noch) amtierenden Trainer Vladimir Petkovic, dazu immer mindestens 7 Bundesliga-Profi im Aufgebot, das ist ein bisschen bieder.

Die EURO-Bilanz der Eidgenossen seit 2004: Mit stets 5 oder mehr Bundesliga-Gastarbeitern springt nur 2016 das Achtelfinale raus. 2012 verpasst die Schweiz bei der EURO in Polen und der Ukraine ihre einzige Endrunde in den letzten 15 Jahren.

Man muss kein wirklicher Alpen-Prophet sein, um vorher zu sagen, dass es 2020 sicher nicht viel anders laufen wird. Die Schweiz steckt in einem Dilemma.,,Die Schweiz ist derzeit keine große Fußballnation”, kommentiert BLICK-Sportchef Felix Bingesser nach dem 2:0-Pflichterfolg gegen Irland am Dienstag.

,,In der neu auf 24 Mannschaften aufgestockten EM-Endrunde muss man zwingend dabei sein. Das ist kein Exploit. Das ist pure Pflicht. Und die hat man bis anhin wenig stilsicher und ohne Gala-Auftritte erfüllt”, so seine Meinung, ,,die Perspektive, dass man das ganze Potenzial ausschöpft, dass man auch einmal ein grosses Spiel gewinnt oder an einer Endrunde für Furore sorgt, die ist derzeit nicht gegeben. Und der nächste Schritt scheint in dieser Konstellation auch nicht möglich.”

Mit dieser Konstellation ist die Ablösung von Nationaltrainer Vladimir Petkovic gemeint. Dessen Vertrag verlängert sich nur bei Qualifikation und dann auch nur zur EURO 2020.

Petkovic bietet am Dienstagabend in Genf, bei lausigen Platzverhältnissen zugegeben, 11 aktuelle oder ehemalige Bundesliga-Spieler auf. Sie erzwingen durch Tore vom Ex-Frankfurter Haris Seferovic und dem Wahl-Mainzer Edimilson Fernandes (erstes Länderspiel-Tor) ein 2:0 gegen noch hölzerner daher kommende Iren. Sicher werden einige Fußball-Romantiker jetzt rufen: ,,Lieber die Iren als die langweiligen Schweizer!” Klar, warum eigentlich nicht? Dann kann man vor jedem Irland-Spiel die ewig-gleichen ,,Sie saufen unsere Pubs leer”-Einspieler im TV sehen. Das war es dann aber auch schon…


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