Europacup-Sperre: Projekt Manchester City vor dem ,,Aus”? Definitely maybe!
Fußball-England steht nach der gegen Manchester City von der UEFA ausgesprochenen Europacup-Sperre bis 2022 unter Schock. Die,,Citizens”, die immer noch als Projekt ihrer arabischen Geldgeber gelten, könnten in ihren Grundfesten erschüttert werden.
Fußball-England steht auch nach dem Wochenende unter Schock! Die UEFA hat den englischen Meister ab Sommer für 2 Spielzeiten aus allen europäischen Wettbewerben verbannt. Da könnte das Ende des ,,Projekts” Manchester City sein…
Liverpool-Legende Jamie Carragher geht das Urteil des europäischen Fußball-Verbandes nicht weit genug. Der Champions-League-Sieger von 2005 fürchtet, dass die ,,Königsklasse” mit dem ab Sommer zum Zuschauen verdammten englischen Fußballmeister zur Farce verkommt.
,,Bei der UEFA”, vermutet Carragher, ,,wird man nun verzweifelt hoffen, dass Real Madrid Manchester City rauswirft. Denn wenn Pep Guardiolas Mannschaft am Ende die Trophäe stemmen würde, wäre das eine echte Verspottung des Wettbewerbs.”
Carragher rät den Stars von Manchester City allerdings zum Verbleib bei dem von einem Konsortium aus den Vereinigten Arabischen Emiraten finanzierten Klub. ,,Keiner der Stars sollte daran denken, Manchester City zu verlassen”, mahnt der frühere Liverpooler, ,,diese Spieler verdienen bis zu 300.000 Pfund pro Woche, das sind Gehälter, von denen sie nur träumen können.”
City raus – und alle Fragen offen? Manchester Uniteds Legende Roy Keane glaubt nach der Sperre an einen anderen Effekt bei den ,,Citizens”.
,,Diese Aussperrung ist natürlich ein massiver Schlag für den Klub”, so der Ire am Montagabend am Rande des Spitzenspiels FC Chelsea gegen Manchester United bei Sky Sports, ,,aber es kann auch ihre Entschlossenheit wecken, den Wettbewerb in diesem Jahr zu gewinnen. Manchester City stand nie im Champions-League-Finale. Das Urteil der UEFA für sie ist vernichtend, für den Verein, für die Marke und für sie als Attraktion für neue Spieler.”
Manchester City ist am Freitag von der UEFA mit einem Ausschluss für die kommenden 2 Spielzeiten und einer Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen Euro sanktioniert worden. Der Klub hat gegen das Financial Fair Play der UEFA verstoßen und nicht mit den UEFA-Ermittlern kooperiert. Zwischen 2012 und 2016 soll der Verein Sponsoren-Einnahmen überbewertet und damit die UEFA und die Öffentlichkeit bewusst getäuscht haben.
Als Beispiel nennt das Kicker-Sportmagazin am Montag einen Deal mit Etihad Airlines, für den man nach Vereinsangaben 80 Millionen Euro kassiert haben soll. In Wahrheit sind es aber nur 8 Mio. Euro.Während Real Madrid bereits nach Stürmerstar Raheem Sterling seine Fühler ausstreckt, hat Erfolgscoach Pep Guardiola (49) nach der UEFA-Sperre ein starkes Bekenntnis zu Manchester City abgegeben.
Der ehemalige Bayern-Trainer, der bereits eine Liste an Wunschspielern für die Saison 2020/2021 vorgelegt haben soll, sagt am Sonntag: ,,Ich bleibe, auch wenn sie uns in die League Two (4. englische Liga, d. Red.) versetzen. Das ist die Zeit, um zusammenzuhalten.”
Manchester City drohen durch die Europacup-Aussperrung finanzielle Verluste von bis zu 180 Millionen Euro. Die britische Zeitung Daily Mail geht in einem Special am Sonntagabend sogar noch weiter. Das Blatt stellt das 2008 gestartete ,,Projekt” Manchester City, ausgestattet mit üppigen Geldern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, infrage.
,,Manchester City und die europäische Fußballszene stehen an einem Wendepunkt”, kommentiert Rob Draper im Daily Mail, ,,verliert City die Berufung vor dem Sportgerichtshof CAS, würde das Projekt aus Abu Dhabi auf eine harte Prüfung gestellt werden. Gewinnen sie, wird das Modell des Financial Fair Play endgültig ad absurdum geführt. Der Einsatz könnte nicht höher sein. Für City geht es um alles oder nichts.” Oder, um es mit den City-Fans von Oasis zu sagen: Manchester City am Ende? Definitely maybe!