Europa League: Malmö verabschiedet den Anti-Ibrahimovic

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Europa League: Malmö verabschiedet den Anti-Ibrahimovic

Einen märchenhafteren Abschied kannst du als Fußballprofi nicht erleben. Das Drehbuch könnte nicht mal Zlatan Ibrahimovic besser hin bekommen…

So verabschiedet sich ein Großer! Ex-Bundesligaprofi Markus Rosenberg (37) sorgt mit dem 4:3 (1:2) gegen Dynamo Kiew in der Nachspielzeit und in seinem letzten Heimspiel für Malmö FF für ein nordisches Fußballmärchen.

Markus Rosenberg, das ist der Anti-Ibrahimovic, der in Malmö geborene Local Hero, der am Donnerstagabend bei seinem Stammklub, für den er mehr als 200 Liga-Spiele gemacht hat, endgültig zur Legende wird.

2 Rosenberg-Tore helfen Malmö vor dem Vorrunden-Finale in Gruppe B beim skandinavischen Rivalen FC Kopenhagen auf Rang 2 und damit 2 Punkte vor Dynamo Kiew.

Das Echo ist gigantisch. Rosenberg rennt nach seinem Siegtreffer in der 6. Minute der Nachspielzeit (!) in die brodelnde Fankurve und wird vom Jubel der blauen Supporters fast verschluckt.

Im beschaulichen Malmö, wie wir wissen auch die Geburtsstadt von Fußballstar Zlatan Ibrahimovic (38), hat es vor dem Spiel Ärger gegeben.

Unbekannte beschmieren vor dem Swedbank Stadion die erst im Oktober 2019 dort aufgestellte Statue von Zlatan Ibrahimovic und behängen sie mit einer Klobrille (Ligalive.net berichtete). Grund: ,,Ibra” hat sich als Anteilseigner beim Stockholmer Klub Hammarby IF eingekauft. Das kommt bei den Fans seines Stammklubs gar nicht gut an. ,,Man kauft nicht einfach 25 Prozent von Hammarby, wenn man aus Malmö kommt”, sagt ein Fan, der am Donnerstag auf dem Weg zum Stadion ist. ,,Die Statue kann nach Stockholm geschafft werden”, fordert eine Malmö-Fanin.

Doch alles ist am Donnerstag vergessen. Malmö feiert den ,,Anti-Ibrahimovic”, den bodenständigen und immer skandinavisch-lockeren Markus Rosenberg, der erstmals von 2001 bis 2005 für den Europacupfinalisten von 1979 gespielt hat.

Mit opulenter Choreografie und vielen Tränen verabschiedet Malmö seinen stillen Fußballhelden. Die Lokalzeitung widmet ihm am Spieltag ihre komplette Ausgabe, und die Fans verwandeln das Stadion mit einer beeindruckenden Choreo vor dem Anpfiff in eine Rosenberg-Gedenkstätte, während ihr Held schon beim Gang auf den Rasen weint.Seien wir ehrlich: So ein Drehbuch kriegt nicht mal der Meister himself, Zlatan Ibrahimovic hin!

Markus Rosenberg trifft gegen Kiew sogar noch ins Tor – zum 2:2. Letztlich nur der Aufgalopp. Dass die Ukrainer in Unterzahl noch zum 3:3 kommen, ist fast eine Art Party-Crasher. Aber dann hat Rosenberg diesen magischen Moment. Die Zuschauer warten schon auf seine Auswechslung. Auf den Moment, um ihm einen letzten Applaus mit auf den weiteren Lebensweg geben zu können. Malmös deutscher Trainer Uwe Rösler aber verzichtet auf die Geste. ,,Uwe, the Bomber”, wie der Ex-Profi von Manchester City und Lautern genannt wird, ahnt wohl mit dem sicheren Instinkt eines Torjägers, dass sich Rosenberg für seinen Abschied eine ganz andere Aktion aufgehoben hat. Rösler hat den richtigen Riecher.

In der 6. Minute der Nachspielzeit kommt eine letzte Flanke von der rechten Seite. Der Ball steigt in die Luft, kommt auf Rosenberg zu, und der Stürmer holt zum letzten Schuss aus. Eine Direktabnahme, volles Risiko – und er trifft zum 4:3! Viele Fans weinen ungläubig mit ihrem Helden, können es nicht fassen. Ob in Schweden schon jemand eine Träne für Ibrahimovic verdrückt hat, wissen wir nicht…

„Es gibt eigentlich keine Worte, die die Liebe beschreiben können, die ich für euch habe, für diesen Klub und für alles, das ich erleben durfte“, sagt der gerührte Rosenfeld im Beisein seiner Frau und seiner beiden Kinder nach dem Schlusspfiff. Die Fans, aber auch Mitspieler, Klublegenden und Weggefährten wie Werder Bremens Sportchef Frank Baumann zollen dem Blondschopf Respekt. Unter anderem erhält er eine Statue der Bremer Stadtmusikanten. Rosenberg, der in den Niederlanden, von 2007 bis 2012 auch für Werder Bremen sowie in Spanien und England gespielt hat, ist 2014 zu seinem Heimatverein zurückgekehrt.


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