FC Bayern: Mia san Corona-Meister – Real will Kai Havertz
Ligalive am MORGEN – Der FC Bayern München meldet Vollzug, 8. Meisterschaft in Folge und Meister im Corona-Jahr, auch das ist historisch. Der Hamburger SV weigert sich indes beharrlich, aufzusteigen und Real Madrid steigt in den Poker um Leverkusens Talent Kai Havertz (21) ein.
1:0 in Bremen – Verhaltene Freude beim Corona-Meister FC Bayer
Wer da… auf eine Sensation gesetzt hat, wurde am Dienstagabend früh enttäuscht. Der FC Bayern München wurde am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga seiner Favoritenrolle komplett gerecht und sicherte sich durch ein 1:0 (1:0) bei Abstiegskandidat Werder Bremen die 8. Deutsche Meisterschaft in Folge.
Robert Lewandowski – wer sonst – schoss die Bayern bei strömendem Regen im Wohninvest Weserstadion in der 42. Minute endgültig auf Meisterkurs. 1:0 – es war das 31. Saisontor des polnischen Nationalspielers. Die Vorarbeit kam von Jerome Boateng. Bayern München insgesamt besser im Spiel, mit hoher Ballbesitzquote und mit einem gewohnt starken Manuel Neuer. Eine Glanzparade des Weltmeisters in der 90. Minute gegen Bremens Stürmer Yuya Osako – und die Rechenspiele an der Tabellenspitze waren beendet. Borussia Dortmund, das mit nun 10 Zählern zurückliegt, kann selbst bei einem (kalkulierten) Heimsieg am Mittwoch gegen das ebenfalls abstiegsbedrohte Mainz 05 nicht mehr vorbeiziehen.
Es ist die 30. Deutsche Meisterschaft für den Rekord-Champion aus München und die erste, die der Branchenführer im Bremer Weserstadion feiern durfte. Das gab es in 55 Jahren Bundesliga mit den Bayern noch nie. Allerdings hatten die Münchner seit 2000 im hohen Norden schon 4-mal den Titel klar gemacht. 2001 schafften sie es in Hamburg und danach gleich 3-mal (2003, 2008, 2017) in Wolfsburg. Nun also in Bremen. Die Gelb-Rote Karte für Alphonso Davies (78.) brachte den Arbeitssieg des Tabellenführers nicht mehr in Gefahr.
Wirkliche Freude wollte in der tristen Atmosphäre in Bremen bei den Münchnern nicht aufkommen. „Ohne Fans zu feiern, ist ein bisschen kompliziert, es fehlt die Leidenschaft, aber trotzdem sind wir mit dieser Saison zufrieden“, erklärte Matchwinner Robert Lewandowski bei Sky, „es war keine einfache Saison für uns und mit unserer Qualität haben wir es geschafft. Ich hoffe, wir können bald mit den Fans feiern.“ Auch Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef und Mann für das offene Wort beim FC Bayern, sah anschließend klare Bilder: „Es ist eine komische Meisterschaft, wir sind hier in einem leeren Stadion. Wir sind froh, dass wir mathematisch deutscher Meister sind und dass es nicht am grünen Tisch entschieden wurde. Die DFL hat einen tollen Job gemacht.“Werder Bremen muss nun – nach nur einem Heimsieg aus 16 Spielen – auf die Schützenhilfe von Borussia Dortmund und RB Leipzig gegen die Abstiegskonkurrenz aus Mainz und von Fortuna Düsseldorf hoffen. Vor allem vor den Mainzern, die sich schon 2018 in Dortmund retteten, sollten die Bremer gewarnt sein. Ein Sieg der Rheinhessen beim BVB würde Bremen nur noch rechnerisch eine Chance auf Rang 15 lassen.Der Hamburger SV wehrt sich weiter beharrlich gegen den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Die Hamburger gaben den erst am Wochenende durch das 1:2 von Verfolger VfB Stuttgart beim Karlsruher SC erhaltenen Vorteil direkt wieder ab. Gegen den VfL Osnabrück gab es am Dienstag nur ein enttäuschendes 1:1 (1:0).
Der Treffer von Martin Harnik (35.) reichte den Hanseaten nicht zum Sieg. Erneut ließen sie wichtige Heimpunkte liegen. Denn wenn es mal nicht läuft, dann gibt es nicht mal den Video-Beweis. Und den Einspruch aus Köln hätte es in der Nachspielzeit zwingend kommen müssen. Benjamin Girth hielt Jairo elfmeterreif im VfL-Strafraum fest, doch es gab keinen Elfmeter. „Den hätten wir kriegen müssen, dafür gibt es den Video-Schiedsrichter“, haderte Torschütze Martin Harnik. „Das ist unentschuldbar“, glaubte HSV-Coach Dieter Hecking.
Weder zu entschuldigen noch zu erklären sind die Leistungen des HSV seit der Corona-Pause. Nur 2 Siege in 7 Spielen, 2 der letzten 3 Heimspiele gestaltete man nur remis. Das sind nicht die Werte eines Aufsteigers!
Gegen Osnabrück war es Moritz Heyer (57.), der den HSV mit dem 1:1-Endstand aus allen Träumen riss. Gut für den HSV: Verfolger 1. FC Heidenheim konnte beim tor- und trostlosen 0:0 bei der SpVgg Greuther Fürth keinen Boden gut machen. Dafür aber kann der VfB Stuttgart am Mittwochabend im schwäbisch-badischen Duell gegen den SV Sandhausen wieder auf Rang 2 springen.
Profiteur des Hamburger Ausrutschers war Arminia Bielefeld, das bereits am Montagabend nach 4:0 (1:0) gegen Dynamo Dresden nur noch rechnerisch von den Aufstiegsplätzen zu verdrängen war. Die Ost-Westfalen sind durch den Patzer des HSV definitiv wieder 2020/2021 wieder im „Oberhaus“.
Timo Werner (24) und Kai Havertz (21), die begehrtesten deutschen Spieler der Bundesliga, scheinen Fakten zu schaffen. Nach dem bereits feststehenden Wechsel des Leipzigers Werner zum FC Chelsea buhlen mehrere Klubs um Leverkusens Mittelfeld-Regisseur Havertz.
Das Portal Sportbuzzer.de berichtet am Dienstag, dass Real Madrid der Wunschverein des Nationalspielers sei und das Toni Kroos sein Vorbild sei. Der ehemalige Bayern-Spieler Kroos stieg bei Real Madrid zum erfolgreichsten deutschen Spieler in der Champions League auf.
Real Madrid, so hieß es weiter, habe schon eine Offerte für Kai Havertz hinterlegt. Diese sei jedoch deutlich unter den von Bayer 04 Leverkusen geforderten 100 Millionen Euro. Das Portal Transfermarkt.de weist Havertz einen Marktwert von 81 Mio. Euro zu.Man sehe zwar den Wunsch des Spielers, den nächsten Schritt zu machen, relativierte Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro im Kölner Stadt-Anzeiger, aber man dürfe „nicht vergessen, dass er einen Vertrag bis 2022 in Leverkusen hat.“