Fußball-Legende Paul Breitner: Kein Platz mehr beim FC Bayern

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Fußball-Legende Paul Breitner: Kein Platz mehr beim FC Bayern

Die legendäre Pressekonferenz der Bayern-Bosse Ulrich Hoeneß (66) und Karl-Heinz Rummenigge (63 / Ligalive.net berichtete) vom 19. Oktober 2018 hat bei den Münchner wohl einiges an Porzellan zerschlagen. Wie BILD am Dienstag berichtet, darf Fußball-Legende Paul Breitner vorerst nicht mehr auf die Ehrentribüne der Allianz Arena. Der 67-Jährige hatte den Auftritt der Bayern-Verantwortlichen scharf kritisiert.

Der FC Bayern kommt vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Benfica Lissabon scheinbar nicht zur Ruhe. Wie die BILD-Zeitung am Dienstag berichtet, darf Fußball-Idol Paul Breitner (67) beim Fußball-Bundesligisten nicht mehr auf die Ehrentribüne.

„Es gab einen Anruf von Herrn Dreesen, mir werde von Uli Hoeneß nahegelegt, mich auf absehbare Zeit nicht im Ehrengast-Bereich blicken zu lassen“, sagt der Welt- und Europameister der Jahre 1972 und 1974 dem Blatt.

Ausschlaggebend ist laut Breitner wohl ein Telefonat mit Bayern-Vorstandsmitglied Christian Dreesen. „Ich habe ihm gesagt: Damit habe ich ohnehin gerechnet. Und ich möchte den einen oder anderen im Moment sowieso nicht sehen“, bleibt Breitner die Antwort nicht schuldig.Paul Breitner hat im Oktober den verbalen Rundumschlag von Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei einer ungewöhnlichen Pressekonferenz scharf kritisiert. Das ist den Bayern-Bossen offensichtlich sauer aufgestoßen.

„Ich bin nach wie vor deprimiert, weil ich mir nie vorstellen konnte in 48 Jahren, die ich mit oder am Rande des FC Bayern lebe, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt, dass er diese Schwäche zeigt“, sagt Breitner dem Bayerischen Rundfunk.

Breitner weiter: „Was den Uli angeht: Ich verstehe vieles nicht, was dort passiert ist.“ Die BILD-Zeitung spricht anschließend sogar von einem „Bruch“ zwischen Paul Breitner und dem FC Bayern, für den er zwischen 1970 und 1974 und noch einmal von 1978 bis 1983 insgesamt 255 Bundesliga-Spiele gemacht hat.

Mit den Münchner wird Breitner 5-mal Deutscher Meister (zuletzt 1981), 2-mal DFB-Pokalsieger (letztmals 1982) sowie – die Krönung – Europapokalsieger der Landesmeister 1974.Paul Breitner geht in seiner Kritik in der TV-Sendung Blickpunkt Sport noch weiter. Wie viele andere Experten im deutschen Fußball rügt er den zweifelhaften Auftritt von Hoeneß und Co.

Mit dem viel gescholtenen und längst denkwürdigen Auftritt sei „eine über Jahre geleistete Arbeit kaputt gemacht worden“, durch die der deutsche Fußball-Rekordmeister „aus dieser Arroganz-Atmosphäre, aus diesem Image, das der FC Bayern landauf landab hatte befördert wurde“, befindet Breitner.

Paul Breitner gilt als einer der profiliertesten deutschen Fußballer. Zu Beginn der 1970er-Jahre gilt der Bayer als „Revoluzzer“. Nach dem erfolgreichen WM-Finale 1974 in München überwirft er sich mit Bundestrainer Helmut Schön – und tritt aus der Nationalmannschaft zurück. Schöns Nachfolger Jupp Derwall gelingt es, den Querdenker („Ich habe meinen Finger immer nur in Wunden gelegt, die sonst unter den Tisch gekehrt werden“) 1981 in die Nationalelf zurückzuholen. Breitner gibt beim 2:0-Erfolg über Österreich in Hamburg sein Comeback trotz jahrelanger Dauer-Kritik am DFB – und wird 1982 mit der Mannschaft in Spanien Vize-Weltmeister.

Beim FC Bayern zieht sich Breitner 1973 den Unmut von Präsident Wilhelm Neudecker zu – und soll verkauft werden. Die Bayern-Mannschaft um Franz Beckenbauer legt ihr Veto ein, Breitner bleibt. Vorläuft. 1974 wechselt er zu Real Madrid und 1977 zu Eintracht Braunschweig. Eintracht-Boss Günter Mast gelingt es, Breitner mit einer kolportierten Summe von 400.000 Mark Jahres-Salär in die niedersächsische Fußball-Provinz zu locken. Dort hält es den Ex-Münchner nicht lange. „Ich tue Euch jetzt den Gefallen – und gehe“, sagt Breitner bei seinem Abschied 1978. Der FC Bayern holt ihn für 1,5 Mio. Mark Ablöse (!) zurück an die Isar. Mit Karl-Heinz Rummenigge bildet er das als „Breitnigge“ in die Bundesliga-Geschichte eingegangene Erfolgsduo der Münchner – und wird „Fußballer des Jahres“ 1981.


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