Gary Speed – Der Suizid, den keiner versteht

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Gary Speed – Der Suizid, den keiner versteht

Gary Speed – Der Suizid, den keiner versteht. Diese Fußball-Ikonen endeten tragisch. Am 27. November 2011 begeht Speed Selbstmord. Er erhängt sich. Am Abend vorher ist er noch im BBC TV-Programm „Football Focus“ als Gast interviewt worden und hat sich im Old Trafford ein Spiel von ManU angeschaut. Zusammen mit seinem Kumpel Alan Shearer. Die Gründe für den Suizid bleiben mysteriös.


Der Waliser Gary Andrew Speed war als Mittelfeldspieler fast 2 Jahrzehnte lang Profi.

Seine 85 Einsätze für Wales sind bis zum 20. November 2018 und bis zum 93. Länderspiel von Chris Gunter Rekord für einen walisischen Feldspieler. Sein größter Erfolg ist 1992 der Gewinn der englischen Meisterschaft mit Leeds United, u. a. mit Stars wie Gary McAllister und Erich Cantona. Sein letzter Job: Trainer der walisischen Nationalmannschaft.

Die Profispielerlaufbahn des Gary Speed beginnt am 6. Mai 1989 mit dem Spiel Leeds United gegen Oldham Athletic (0:0) in der zweiten englischen Liga. An der Seite des routinierten schottischen Nationalspielers Gordon Strachan lernt Speed im jungen Alter, wie ein Leben als Profispieler auszusehen hat.

Er nimmt sich neben den sportlichen Fertigkeiten auch die Ernährungsgewohnheiten von Strachan, von Toni Schumacher während der WM 1986 liebevoll „Strätchän“ genannt, zum Vorbild, was er später als wesentlichen Faktor für seine auch im fortgeschrittenen Sportleralter wenig nachlassende Leistungsfähigkeit angibt. Gary Speed wirkt irgendwie zeitlos und unkaputtbar.

Schnelligkeit, Ballsicherheit, Spielintelligenz, Athletik und Fitness zeichnen den variabel im zentralen oder linken Mittelfeld einsetzbaren Gary Speed aus. 1990 gelingt ihm mit Leeds United der Aufstieg in die höchste englische Spielklasse und dort bereits im zweiten Jahr der Gewinn der englischen Meisterschaft.

 

Ein Teil von etwas Grossem

Speed gehört zu einer Mittelfeldreihe, die ihn neben Strachan mit McAllister, David Batty und Steve Hodge zusammenführt. Hinter den Stürmern Lee Chapman und Rod Wallace beweist Speed Torgefährlichkeit und ist 1991/92 mit sieben Ligatreffern gemeinsam mit Hodge die vereinsinterne Nummer 3.

Anschließend kommt er in fünf Partien der Champions League zum Zuge und schießt das 1:0 beim 4:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart – das Spiel wird berühmt wegen des Wechselfehlers von VfB-Trainer Christoph Daum, der vier ausländische Spieler aufs Feld schickt. Weitere Erfolge mit Leeds bleiben nach dem Playoff-Erfolg gegen Stuttgart in der Folgezeit jedoch aus. In den ersten vier Jahren der 1992 beginnenden Premier League qualifiziert er sich mit dem Klub nur noch einmal in der Saison 1995/96 für den UEFA-Pokal. Dazu steht er am 24. März 1996 im Ligapokalfinale, das jedoch mit 0:3 gegen Aston Villa verloren geht.

Kurz darauf verabschiedet er sich von Leeds United, für das er über 300 Pflichtspiele absolviert hat und wechselt im Juli 1996 für 3,5 Millionen Pfund zum FC Everton nach Liverpool. Speed unterzeichnet in Everton bei dem Klub, dessen Fan er nach eigenen Angaben bereits in der Kindheit war. Umstellungsprobleme gibt es nicht. Beim 7:1-Sieg trifft er gegen den FC Southampton erstmals in seiner Karriere dreimal in einem Spiel der Premier League und am Ende der Saison 1996/97 hat er gemeinsam mit Torjäger Duncan Ferguson die meisten Liga-Treffer für die „Toffees“ gesammelt (9 Tore).

Schnell wendet sich jedoch das Blatt. Der FC Everton schließt mit Rang 15 nicht besonders erfolgreich in der Premier League ab und als die „Blauen“ auch im Herbst 1997 den direkten Weg in Richtung Tabellenende gehen, nimmt die Unzufriedenheit von Speed zu. Rasch machte die Gerüchte die Runde, dass Speed zu Newcastle United wechseln will, das zuvor die Vizemeisterschaft gewonnen hat. Der Wechsel nach Newcastle geht im Februar 1998 für eine Ablösesumme von 5,5 Millionen Pfund über die Bühne, nachdem Speed angeblich zuvor am 31. Januar 1998 seine Mannschaft nicht zum Auswärtsspiel gegen West Ham United begleitet hat. Das bringt ihm den Unmut der Everton-Fans ein. Kurz vor Beginn der Saison 1997/98 befördert ihn Trainer Howard Kendall dann in Newcastle zum Mannschaftskapitän.Als Trainer Mark Hughes 2004 sein Engagement beendet und eine dauerhafte Tätigkeit im Vereinsfußball annahm, empfiehlt dieser Speed als seinen Nachfolger.

Auch die Mannschaft, allen voran Wortführer Robbie Savage, spricht sich für den langjährigen Mannschaftsführer als walisischen Trainer aus. Zunächst fällt die Wahl aber auf den alten Waliser Haudegen John Toshack („Eher fliegt ein Schwein übers Bernabeu, als dass ich mich ändere!“)

Nach Toshacks Rücktritt im Jahr 2010 wird Speed am 14. Dezember 2010 als neuer Nationaltrainer der Waliser vorgestellt und betreut die Mannschaft erstmals beim Länderspiel gegen Irland am 8. Februar 2011. Von den insgesamt 10 Länderspielen unter der Regie von Gary Speed kann Wales fünf gewinnen. Dabei gibt es in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 drei Siege, jedoch auch zwei Niederlagen (beide gegen England), so dass sich Wales nicht für die EURO 2012 qualifiziert.

Am 27. November 2011 begeht Speed Selbstmord. Er erhängt sich. Am Abend vorher ist er noch im BBC TV-Programm „Football Focus“ als Gast interviewt worden und hat sich im Old Trafford ein Spiel von ManU angeschaut. Zusammen mit seinem Kumpel Alan Shearer. Die Gründe für den Suizid bleiben mysteriös.

 

Erfolge
Englischer Meister 1992 (mit Leeds United)


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