Honk of Transfer und King of Transfer
Honk of Transfer und King of Transfer – Transfers sind der Schlüssel
Die einen erzielen fast jedes Jahr Überschüsse und ihre Klubs halten sich dennoch ganz locker in der Bundesliga oder schaffen sogar die internationalen Plätze. Die anderen geben regelmäßig mehr Geld aus als sie haben. Und das Resultat – Desaster pur. Die Rede ist von den Transfers und der Transferbilanz der Bundesligaklubs und was das Hin- und Hergeschiebe der Spieler so bringt. Bei einigen Vereinen ist ein klares Konzept und vorausschauendes Handeln und Agieren erkennbar. Bei anderen Reaktion statt Aktion und Chaos.
Wir haben uns die Transfers der Bundesliga in den letzten Jahren angeschaut und mit anderen europäischen Ligen verglichen. Dann haben wir aus den getätigten Transfers der Spielzeit 2015/16 den Saldo gebildet und mal gerechnet, wie viel Punkte 1 Millionen Euro Mehr-oder Weniger-Invest (Saldo) denn so eingebracht oder “gekostet” haben.
Auf der Basis haben wir dann den King of Transfer gekürt und den Honk (Jockel, Alpha-Kevin, etc.). Und die Ergebnisse sind zum Teil überraschend. Natürlich bewerben sich die üblichen Verdächtigen um den Titel des Honk. Doch auf der King-Seite sind neben den zu erwartenden Kandidaten auch ein Newcomer und ein Verein, der früher regelmäßig so eine Art Vollhonk des nationalen Transfergeschäfts war.
Ausgestattet mit viel Geld vom Vermarkter gab der Bruder des damaligen King of Transfer lange Zeit so richtig viel Geld aus. Für alternde Stars, die sich dann regelmäßig verletzten und andere, die ihre Leistung auch nicht so häufig brachten. Doch in der letzten Saison haben sie es richtig gut gemacht. Dabei dachten viele, es ginge schnurstracks wieder in Richtung 2. Bundesliga. Stattdessen… Chapeau
Am besten hat es jedoch ein Verein gemacht, der vor gar nicht allzu langer Zeit auch schon mal kurz vor der Pleite stand. Der Verein hat mehr als 20 Millionen Euro Transferüberschuss erzielt und trotzdem fast 1.7 Mal so viele Punkte geholt wie in der Saison 2014/15.
Am Ende des Posts gibt es übrigens die drei Übersichtstabellen: Vereine mit positivem Saldo in der Transferbilanz, Vereine mit negativem Saldo und Gesamtübersicht.
Bundesliga im Vergleich zu anderen Ligen
Bevor wir speziell auf die Bundesliga blicken, sind hier noch ein paar interessante Zahlen zu den Transfers in den fünf europäischen Top-Ligen.
Transferbilanz Top 5 Ligen Europa 2015/16:
Ligue 1 (Frankreich): 102,47 Mio. Euro
Bundesliga (Deutschland): 54,48 Mio. Euro
Serie A (Italien): – 41,85 Mio. Euro
Primera Division (Spanien): – 138,92 Mio. Euro
Premier League (England): – 742,54 Mio. Euro
Die mit Abstand beste Transferbilanz, mehr Einnahmen als Ausgaben, hat die französische Liga 1. Mit 102,47 Millionen Euro Überschuss nahmen die Vereine deutlich mehr Geld ein als sie ausgaben. Dies scheint nicht ganz verwunderlich, da die Liga als Sprungbrett für die Premier League gilt und viele Stars dorthin wechseln. Die einzigen Teams, die einen negativen Saldo hatten, waren die Spitzenteams Lyon und PSG.
Zweiter ist die deutsche Bundesliga mit einem Saldo von 54,48 Mio. €. Die italienische Serie A weist hingegen eine negative Bilanz von -41,85 Mio. € auf. Die Clubs investierten also mehr als sie einnahmen. Die Ausgaben-Spitzenreiter waren dabei AC Mailand, Juventus Turin und der AS Rom, die jeweils deutlich mehr Ausgaben hatten.
In Spanien kauften die Teams der Primera Division ebenfalls deutlich mehr Spieler ein. Wenn es nach den Erlösen geht sind nicht Real Madrid oder der FC Barcelona die Teams mit dem schlechtesten Saldo, sondern der FC Valencia. Die Königlichen folgen allerdings auf Platz zwei. Barcelona durfte bekannterweise letztes Jahr nicht einkaufen gehen aufgrund einer Sperre durch die FIFA.
Mit deutlichem Abstand weisen die englischen Vereine die höchsten negative Bilanz auf. Mit einem Minus von 742,54 Mio. € gaben die Premier League Clubs viel mehr Geld aus, als sie durch Transfers einnahmen. Das Geld dafür kam vom neuen Vertrag, der die TV-Vermarktung regelt. Nur zwei Teams kommen dort überhaupt auf einen positiven Saldo, nämlich Tottenham und Hull. Alle anderen machten zumindest bei Ablösesummen miese. Wenig überraschend hatte Manchester City das größten Negativsaldo. Die Scheiche haben es aber ja.
Ausgaben und Einnahmen in der Bundesliga
Die 18 Vereine aus der Bundesliga gaben in der Saison 2015/16 so viel Geld für Neuzugänge aus wie noch niemals zuvor. Insgesamt 467,89 Mio. € ließen sie für neue Spieler springen. Demgegenüber nahmen die Clubs in Deutschland aber auch doppelt so viel mit den Erlösen aus Transfers ein wie in irgendeinem anderen Jahr zuvor. Vor allem durch die locker sitzenden Geldbeutel aus England kassierten die Teams 522,37 Mio. € für ihre Profis – mehr als doppelt so viel wie in der Spielzeit zuvor.
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Ein Blick auf die Transferbilanz der letzten zehn Jahre zeigt zudem, dass insgesamt zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder ein positiver Saldo zu verzeichnen ist. So machten die Bundesligisten insgesamt einen Überschuss von 54,48 Mio. €. In der Saison 2014/15 gab es noch einen negativen Saldo von 155,56 Mio. €. Dass dies allerdings keineswegs schlecht sein muss, zeigt ein genauerer Blick auf die Transferaktivitäten der einzelnen Teams.
Teure Investitionen können sich durchaus auszahlen, müssen dies aber nicht. Genauso ist ein Einnahmeplus für die wirtschaftliche Situation des Vereins positiv; verstärken die Verantwortlichen den Kader aber nur mangelhaft, ist das für den sportliche Erfolg auch nicht immer…
Teams mit mehr Ausgaben
In der Bundesliga war das Verhältnis der Teams mit einem negativen und positiven Saldo in der Saison 2015/16 fast ausgeglichen. Acht Vereine gaben mehr Geld für Transfers aus als sie dadurch einnahmen. Bei den anderen zehn Mannschaften ist es jeweils umgekehrt.
Wir betrachten zunächst die acht Teams mit der negativen Bilanz ein bisschen genauer. Haben sich die Investitionen gelohnt, waren sie zu hoch oder haben sich die Teams verkalkuliert? Als eine Richtgröße haben wir die erreichten Punkte in der Liga in Beziehung zum Saldo gesetzt und kurioserweise sind dabei so einige Überraschungen dabei. Die Analyse der Teams mit dem positiven Transfersaldo folgt im Anschluss.
FC Bayern München
Der deutsche Rekordmeister FC Bayern München hat es auch in der Saison 15/16 wieder mal geschafft am Ende ganz oben zu stehen. Doch das Double ließ sich der Top-Verein auch einiges kosten. Insgesamt wurden 88,5 Millionen Euro für Transfers ausgegeben. Die teuersten Neuzugänge dabei waren Arturo Vidal von Juventus Turin und Douglas Costa von Shakhtar Donetsk. Auch Joshua Kimmich und Kingsley Coman bereicherten das Team der Bayern. Doch mit Einnahmen von nur 33 Millionen Euro steht ein dickes Minus in der Transferbilanz. Die Investitionen haben sich jedoch gelohnt: Die Münchner setzten ihren Erfolg und ihre Dominanz fort. Mit insgesamt 88 Punkten am Ende der Saison ergeben sich 1,6 Punkte pro mehr ausgegebener Million.
Borussia Mönchengladbach
Mit einem guten vierten Platz hat Borussia Mönchengladbach die Saison beendet. Doch die Borussen machten durch viele Neuzugänge und nur wenig Einnahmen gehörigen Verlust in der Vereinskasse. 39,5 Millionen Euro gaben sie unter anderem für Josip Drmic, Jonas Hofmann und Thorgan Hazard aus. Mit dem Abgang von Max Kruse zum VfL Wolfsburg verdiente sich der Verein immerhin 12 Millionen Euro. [sam id=”59″ codes=”true”]Unterm Strich bedeutet dies einen Verlust von 24 Millionen Euro und 2,3 Punkte pro mehr ausgegebener Million. Doch es hat sich gelohnt: Die Fohlen bleiben im internationalen Geschäft.
Hannover 96
Hannover 96 musste sich am Ende einer schwachen Saison mit nur 25 Punkten als Tabellenletzter in die 2. Bundesliga verabschieden. Obwohl der Verein sogar 18,4 Millionen Euro in Spieler wie Oliver Sorg, Mevlut Erdinc und Felix Klaus investiert hatte, reichte es nicht. Die Einnahmen aus Ablösesummen waren mit 13,5 Millionen Euro knapp fünf Millionen Euro weniger. Der Stürmer Joselu brachte den Hannoveranern mit acht Millionen Euro noch am meisten ein. Doch das hätte der Verein lieber lassen sollen. Selbst die Nachbesserungen im Winter waren nur Mitläufer. Mit mehr und besseren Transferaktivitäten hätte Hannover vielleicht den ein oder anderen Punkt mehr erzielt. So erreichten sie nur 4,6 Punkte pro mehr investierter Million. Der Kader war scheinbar einfach zu schwach besetzt. Das hat Michael Frontzeck wohl noch rechtzeitig verstanden und sich in der Winterpause “Vom Acker gemacht”. Hier kommt der erste Transfer-Honk.
Hamburger SV
Der Hamburger SV atmete auf und landete diese Saison nicht auf dem Relegationsplatz, sondern mit 41 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Damit der HSV nicht wieder um die Erstklassigkeit bangen musste, wurde einiges investiert. Insgesamt knapp 22 Millionen Euro kosteten die Neuzugänge. [sam id=”43″ codes=”true”] Die Teuersten waren Lewis Holtby, Albin Ekdal, Aaron Hunt, Michael Gregoritsch und Sven Schipplock. Das Minus von knapp 9 Millionen Euro an Transferausgeben hat sich gelohnt, denn der Verein aus dem Norden bewies mit 4,7 Punkten pro investierter Million ein passables Händchen.
FC Ingolstadt
Der Aufsteiger erreichte in seiner ersten Saison gleich einen zufriedenstellenden 11. Platz. Ingolstadt hat zwar kurioserweise keine Einnahmen durch Ablöse getätigt, diese waren allerdings auch nicht notwendig. Fast der gesamte Kader wurde aus der zweiten Liga übernommen und präsentierte sich stark. Lediglich sechs Millionen Euro wurden für Neuzugänge wie die Mittelstürmer Dario Lezcano und Elias Kachunga ausgegeben. Eine Investition, die sich offenbar gelohnt hat. 6,5 Punkte pro mehr ausgegebener Million ist eine gute Bilanz für die Schanzer.
Hertha BSC
Hertha BSC verpasste mit 50 Punkten und einem guten siebten Platz am Ende der Saison die direkte Qualifikation für die internationalen Plätze nur knapp. Den Berlinern ging am Ende etwas die Puste aus. Grund dafür könnten auch die wenigen Ausgaben des Vereins sein. Lediglich 7,3 Millionen Euro investierten die Hauptstädter in neue Spieler. Vladimir Darida und Niklas Stark waren die teuersten Neuzugänge. Durch die Abgabe von Nico Schulz an Borussia Mönchengladbach für 4 Millionen Euro machte der Verein am Ende nur knapp 2,5 Millionen Euro Verlust.
Die Hertha ist unser erster kleiner King of Transfer. Das war zu Zeiten eines Dieter Hoeneß mal ganz anders. Gut versorgt mit Geld vom Vermarkter Sportfive gaben die Berliner regelmäßig deutlich mehr Geld aus, als sie einnahmen. Am Ende war der Vereine praktisch pleite.
1.FC Köln
Der 1. FC Köln hat in der letzten Saison einiges investiert, um in der Bundesliga für Aufsehen zu sorgen und das berühmt berüchtigte zweite Jahr zu überstehen. Die Transfers haben sich ausgezahlt für die Kölner, denn am Ende stand ein 9. Platz zu Buche – die beste Platzierung des Vereins seit 24 Jahren. Unter anderem kauften die Geißböcke den Mittelstürmer Anthony Modeste sowie Milos Jojic und Leonardo Bittencourt. Insgesamt gaben sie 15 Millionen Euro aus und nahmen 13 Millionen Euro ein. Mit einem Verlust von nur zwei Millionen Euro und 43 Punkten haben die Kölner in dieser Saison alles richtig gemacht. Das macht satte 22 Punkte pro verlorene Million.
SV Darmstadt
Neben dem anderen Aufsteiger Ingolstadt verfolgte auch Darmstadt 98 eine ganz spezielle Taktik bei Transfers und war damit ähnlich erfolgreich. Die Lillien vertrauten ihrem Kader aus Liga zwei und nahmen keinen Euro durch Spielerverkäufe ein. Lediglich die drei Neuzugänge Mario Vrancic, Fabian Holland und Luca Caldirola kosteten die Darmstädter knapp eine Million Euro. Damit ist das Saldo ziemlich niedrig und der Erfolg dafür riesig.
Darmstadt erzielte in ihrer ersten Bundesliga-Saison 38 Punkte und einen soliden 14. Platz. Das bedeutet auch: 38 Punkte pro ausgegebene Million! Wenn das nicht Transfer-Know-How ist. Deshalb ist Darmstadt unser erster richtiger – King of Transfer – Sandro Wagner als Königstransfer und dann die Klasse halten ;).
Teams mit mehr Einnahmen
Neben den investitionsfreudigeren Teams haben zehn Bundesligisten versucht, mit ihrem Geld für Transfers etwas besser zu wirtschaften und nicht so viel auszugeben, wie sie einnehmen konnten. Der Saldo aus Einnahmen aus Spielerkäufen und Spielerverkäufen ist bei diesen Vereinen also positiv. Ob dies durch Last-Minute-Verkäufe, die viel Geld brachten, mehrere millionenschwere Abgänge oder einfach nur aufgrund von Sparmaßnahmen zustande kam, ist hierbei egal.
Nicht immer wirkt sich eine positive Transferbilanz auch erfolgversprechend aus. Einige Teams waren besonders gut und haben nicht nur viel Geld durch Ablösesummen eingenommen, sondern sich auch im Gegensatz zur Saison 2014/15 verbessert. Andere Clubs hingegen waren bei Transfers geizig und haben sich trotz oder gerade wegen des erzielten finanziellen Überschusses verschlechtert. Als Richtgröße haben wir hier den Punkteunterschied aus den Saisons 2015/16 und 2014/15 in Beziehung zu den erzielten Einnahmen gesetzt, um zu analysieren, ob der ein oder andere Abgang schwerwiegender war als erwartet und nicht passend kompensiert wurde.
Eintracht Frankfurt
Die Frankfurter sind einer der Mannschaften, die die Saison 2015/16 mit einer positiven Transferbilanz beendeten. Beim Blick auf die Tabelle hätte die Eintracht aber mit Sicherheit die ein oder andere Million mehr investieren sollen. Am Ende sprangen nur 36 Punkte und damit ein enttäuschender 16. Platz heraus. In der Regelation konnte der Verein gerade noch den Abstieg verhindern.
Grund für die hohen Einnahmen waren vor allem der Wechsel des Torwarts Kevin Trapp zum französischen Spitzenclub PSG für knapp 10 Millionen Euro. Die Neuzugänge Marco Fabian, Luc Castaignos und Lukas Hradecky kosteten zusammen weniger als Trapp einbrachte.Vielleicht sollte die Eintracht in der nächsten Saison mehr investieren, um nicht erneut um den Verbleib in der Bundesliga zittern zu müssen. Jetzt wo Heribert Bruchhagen nicht ehr da ist, geht das vielleicht auch. Obwohl die Bilanz von Fredi Bobic als Sportchef ist bisher nicht gerade überragend.
FC Augsburg
Wenn es um Transfers geht, weisen die Augsburger ein Plus von über vier Millionen Euro in der Bundesliga Saison 2015/16 auf. Eine große Einnahmequelle war der Verkauf des linken Verteidigers Abdul Rahman Baba an den FC Chelsea für 20 Millionen Euro.
Mit diesem Geld konnten sich die Augsburger gleich mehrere neue Abwehrspieler leisten. Doch der Verlust des Leistungsträgers wiegte schwer. Augsburg zitterte sich am Ende mit 38 Punkten auf einen 12. Platz und konnte nicht an die starken Leistungen des Vorjahres anknüpfen. Aber es ist nochmal gut gegangen.
Werder Bremen
Werder Bremen brachte sich mit einem Last Minute Sieg und insgesamt 38 Punkten noch auf Platz 13 der Tabelle. Das sind jedoch fünf Punkte weniger im Jahr zuvor. Grund dafür könnte auch die Transferbilanz sein. Bremen nahm mehr Geld ein als investiert wurde.
Die teuersten Abgänge waren die beiden Mittelstürmer Davie Selke und Franco di Santo. Dafür kamen zwei neue Angreifer: Anthony Ujah und Aron Johannsson. Die beiden konnten allerdings nicht an die Torgefährlichkeit ihrer Vorgänger anknüpfen. Insgesamt bedeuteten die Transfers ein Plus von knapp 7 Millionen Euro, die hätten die Bremer wohl lieber noch investieren sollen…
VfB Stuttgart
Der VfB Stuttgart stand am Ende der Saison mit enttäuschenden 33 Punkten, einem 17. Platz und dem Abstieg aus der Bundesliga da. Dabei hätten die Stuttgarter noch über fünf Millionen Euro aus Transfererlösen gehabt, um neue Spieler zu verpflichten. Insgesamt beliefen sich die Transfers-Einnahmen der Schwaben auf über 20 Millionen Euro, die in verschiedene Kicker wie Mitchell Langerak oder Kevin Großkreutz investiert wurden.
Am schwersten wiegte der Abgang des defensiven Mittelfeldspielers Joshua Kimmich zu Bayern München, der erst zuvor vom RB Leipzig per Vertragsoption zurückgeholt wurde.Wie man es schafft ein Talent wie Kimmich in seinen Reihen zu haben und dann dafür zu sorgen, dass es nicht für den eigenen Verein spielt sondern für Leipzig und Bayern München – das muss man auch erst mal hinkriegen. Der VfB ist unser nächster Transfer-Honk.
VfL Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg legte mit dem Vize-Titel in der Saison 2014/15 eine starke Leistung hin, an die die Wölfe 2015/16 nicht anknüpfen konnten. Ein achter Platz und nur 45 Punkte standen am Ende zu Buche. Damit verfehlten sie die internationalen Plätze deutlich.
Vor allem der Verlust des belgischen Stars Kevin de Bruyne zu Manchester City machte dem Verein zu schaffen und riss eine gewaltige Lücke. Der VfL kassierte zwar 74 Millionen Euro, konnte dieses Geld aber anscheinend nicht richtig in neue Talente investieren. Mit der Verpflichtung von Julian Draxler für eine Ablösesumme von 36 Millionen Euro sollte dieses Loch gestopft werden, was allerdings nur teilweise gelang. Mit einem Plus von über 46 Millionen Euro beendeten die Wölfe eine für sich selbst enttäuschende Saison. Auch die Wölfe haben sich den Honk-Titel verdient.
TSG Hoffenheim
Auch die TSG Hoffenheim verlor einen seiner Leistungsträger und machte in der Tabelle einen gehörigen Satz nach unten. Im vorigen Jahr noch auf Platz acht, reichte es diesmal nur zu Platz 15 und dem knappen Klassenerhalt. Der brasilianische Stürmer Roberto Firmino verließ die TSG in Richtung England. 41 Millionen zahlte der FC Liverpool für den Brasilianer. Große Ausgaben verzeichnete der Verein allerdings nicht, lediglich kleine Summen wurden für mehrere Spieler investiert. Beim Blick auf die Tabelle hätte man mit einer positiven Transferbilanz von über 33 Millionen Euro mit Sicherheit mehr erreichen können.
Bayer Leverkusen
Eine positive Transferbilanz verzeichnete in der Saison 2015/16 auch Bayer Leverkusen. 63 Millionen Euro Einnahmen standen ca. 58 Millionen Euro Ausgaben gegenüber. Das macht einen positiven Saldo von ca. 5 Millionen Euro. Und dieses wirkte sich nicht negativ aus.
Denn der Verein schaffte in der Spielzeit 2015/16 mit 60 Punkten zwar einen Punkt weniger als in der Saison zuvor, qualifizierte sich durch einen dritten Platz aber direkt für die Champions-League. Well done
FC Schalke 04
Ähnliches lässt sich auch zum FC Schalke sagen. Zwar verpasste dieser die Champions-League, dennoch reichte es zur Qualifikation für das internationale Geschäft. Und man erzielte trotz eines Positivsaldos (Ausgaben 38.2 Millionen Euro, Einnahmen 50,2 Millionen Euro) von 12 Millionen Euro immerhin 4 Punkte mehr als in der Vorsaison (52 gegenüber 48).
FSV Mainz 05
Noch besser machten es allerdings die Mainzer. Sie schafften in der Saison 2015/16 10 Punkte mehr als in der Vorsaison. Und das bei einem positiven Transfersaldo von fast 22 Millionen Euro.
50 Punkte erzielten die Rheinhessen in der Saison 2015/16 gegenüber 40 Punkten eine Saison zuvor. Dabei gaben sie nur knapp 14 Millionen Euro aus, nahmen aber mehr als 35 Millionen Euro aus Spielerverkäufen ein. Das Mainzer Modell funktioniert. Ein weiterer King of Transfer.
Borussia Dortmund
Noch besser machte es allerdings der BVB. Mit 78 Punkten schafften die Dortmunder 32 Punkte mehr als in der Saison 2014/15. Und das bei einem positiven Transfersaldo von mehr als 22.5 Millionen Euro.
20 Millionen Euro gaben die Westfalen für neue Spieler aus. Mehr als 42 Millionen Euro nahmen sie ein. Nicht schlecht. Das war in Zeiten des Duos Meier/Niebaum schon mal ganz anders. King of Transfer…
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* Rechnung: Punkte / Saldo (Bsp.: 88 / 55,5 = 1,5)
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