Jens Lehmann (Von Schalke (zu AC Mailand) zu Dortmund) – Respektiert, argwöhnisch beobachtet aber nicht geliebt
Jens Lehmann (Von Schalke (zu AC Mailand) zu Dortmund) – Respektiert, argwöhnisch beobachtet aber nicht geliebt. Verräter-Transfers: “Mad Jens” zwischen Provokateur, Sensibelchen, hartem Hund und Außenseiter
Der ehemalige deutschen Nationaltorwart Jens Lehmann startet seine Karriere beim FC Schalke 04.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten – nach einem 1:6 in Leverkusen flieht Lehmann aus dem Stadion und fährt mit der Straßenbahn nach Hause – wird er in 10 Jahren bei den „Knappen“ zur Institution. Er hat entscheidenden Anteil am größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem UEFA-Cup-Sieg 1997 in Mailand. Lehmann hält im Elfmeterkrimi gegen Inter-Stürmer Ivan Zamorano.
Bei diesem Finale müssen auch Beobachter des AC Mailand auf den Deutschen aufmerksam geworden sein: 1998 wechselt der Keeper zu Milan.
Aber: Bei den „Rossoneri“ kann er sich aber nicht durchsetzen, Italien wird für Lehmann zum Albtraum. Der Keeper erlebt das, was im Fußball als Höchststrafe gelten darf. Er verschuldet im Oktober 1998 einen Elfmeter, wird ausgewechselt und sein Rivale Sebastiano Rossi, für den die Fans in diesen Tagen lautstark demonstrieren, hält den fälligen Strafstoß. Platzhirsch-Duell verloren! Nach einem halben Jahr ergreift er wieder die Flucht. Nichts wie weg aus Mailand – und zurück nach Deutschland.
Schalkes üble Botschaft für Lehmann
Am 24. Dezember 1998 unterschreibt Jens Lehmann bei Borussia Dortmund. Die Schalker Fans zerlegen vor Wut fast den Weihnachtsbaum – der Junge, der am 19. Dezember 1997 eben im Revier-Derby in Dortmund das erste Tor eines Torhüters in der Bundesliga-Historie aus dem laufenden Spiel heraus erzielt hat (zum 2:2) nun bei „Lüdenscheid-Nord?“ Dat geht gaa nich!
Das spürt Lehmann in der Bundesliga-Rückrunde 1998/99, als er mit Dortmund im Parkstadion spielt. „Wir grüßen den Ersatztorhüter des AC Mailand“, lautet die wenig schmeichelhafte Botschaft in der Schalker Nordkurve. Gut 2 Jahre zuvor hätten sie Lehmann dort beinahe ein Denkmal gebaut…
Auch in Dortmund ist die Sache mit dem Kopfballtor – ausgerechnet zum BVB-Vereinsgeburtstag am 19. Dezember – noch lange nicht vergessen. Lehmann braucht Zeit, um die Herzen der Fans in Schwarzgelb zu erreichen. Erobern wird er sie nie, ein Fan-Liebling wie der Ur-Dortmunder Stefan Klos, vor Lehmann nach Schottland zu den Rangers geflüchtet, oder der Rheinland-Pfälzer Roman Weidenfeller wird er nie.
„Mad Jens“ kostete Dortmund beinahe die Meisterschaft…
Das liegt auch an seinen Gaga-Aktionen, die ihm später in England beim FC Arsenal den Beinamen „Mad Jens“ einbringen. Lehmann sieht in Diensten des BVB 3-mal die Rote Karte! Ein fieser Tritt gegen den am Boden liegenden Freiburger Soumaila Coulibaly bringt ihm im Meisterschafts-Endspurt 4 Spiele Sperre ein – und auf der Dortmunder Südtribüne feiern sie seinen Vertreter Philipp Laux.
Dortmund holt mit Lehmann dennoch die Meisterschale. Ein Jahr später ist diese fragile Beziehung zu Ende. Für 3,5 Mio. Euro Ablöse wechselt Jens Lehmann zum FC Arsenal in die englische Premier League. Ein Verlustgeschäft für den BVB, der ihn im Winter `98 für 4 Mio. Euro aus Mailand los geeist hatte.Videoinhalte – Der Video-Player oben zeigt zunächst das Video über Jens Lehmann, danach automatisch folgend alle weiteren Videos unseres Dossiers: “Die 30 größten “Verräter-Transfers” der Bundesliga-Geschichte”.
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