Star-Trainer José Mourinho: Ab Sommer ,,the next One”?
Mitte Dezember 2018 ist Schluss mit lustig. Manchester United trennt sich nach dem 1:3 im Derby beim FC Liverpool von Star-Trainer José Mourinho.
Der exzentrische Portugiese, einst als ,,The special One” in der englischen Premier League aufgeschlagen, ist zu diesem Zeitpunkt nur noch ,,the nervig One”.
Ständige Schiedsrichter-Schelten, kalter Krieg mit den United-Stars um Paul Pogba, Rede-Duelle mit Journalisten und Gaga-Auftritte in Pressekonferenzen (,,Wissen Sie, was 3 Premier-League-Titel sind?”) haben die Trennung beschleunigt.
Nach 144 Spielen in der Trainerverantwortung bei Manchester United muss José Mourinho gehen. Ole Gunnar Solskjaer übernimmt und macht United great again. Mit dem coolen Norweger spielen die ,,Red Devils” demnächst im Champions-League-Viertelfinale.In den Kreis dieser Klubs will der geschasste ,,Special One” ab Sommer offenbar wieder eintreten.
Wie Mourinho dem in Katar beheimateten Sender beINSports erzählt, will er ab Juni wieder ins Trainergeschäft zurückkehren. ,,Ich würde gerne wieder bei einem Klub mit der Vorbereitung anfangen”, sagt der 56-Jährige in einem Interview.
Er habe ,,3 bis 4 gute Angebote bereits abgelehnt”, verrät Mourinho dem Sender. Welchen Vereinen er genau einen Korb gegeben hat, sagte er natürlich nicht, aber beim FC Bayern München, wo er im Champions-League-Halbfinale 2005 einst nach Innenraumsperre sein legendäres ,,Versteckspiel im Olympiastadion” spielte, ist er nach diesem unvergessenen Stunt ohnehin auf ewig außen vor.
Nein pflegeleicht oder gar berechenbar war Mourinho, der außerhalb des Rasens und wenn die Kameras aus sind, ein echter und liebenswerter Gentelman ist, noch nie!
Wer Mourinho holt, muss das aber einplanen – und eine teure Abfindung vorsorglich im Safe haben. Der Abschied von Manchester United kostete die ,,Red Devils” die Kleinigkeit von 22,2 Millionen Euro.
Die Urlaubskasse ist also ganz gut gefüllt. Abgefunden werden natürlich auch Mourinhos Co-Trainer, die man im Dezember ebenfalls in den Weihnachtsurlaub geschickt hat.
Mourinho ist eigentlich ein Titelsammler. Mit Manchester United holt er 2017 die Europa League. Den 2009 novellierten Wettbewerb hat er auch 2003 mit dem FC Porto gewonnen. Mit diesem Titel damals und mit dem Erfolg in der Champions League ein Jahr später, war der Portugiese, einst Übersetzer von Sir Bobby Robson, ein Thema für die ganz großen Dinger. Der FC Chelsea holt ihn 2004 in die Premier League – und katapultiert sich mit dem ,,Special One” ganz nach vorn: Englischer Meister 2005 nach 50-jähriger Abstinenz und 2006. Auch bei seinem 2. Engagement im Londoner Südwesten wird Mourinho mit Chelsea 2015 Meister. Den Scudetto und zum 2. Mal die Champions League gewinnt er in seiner Schaffenszeit bei Inter Mailand.
Und dieser irre Typ soll mit 56 Jahren in die Fußball-Rente? Wohl eher nicht! ,,Es ist ja nicht so, als wäre ich in den Ferien und hätte nichts zu tun. Ich bereite mich auf den nächsten Job vor”, sagt er. Der normale Trainer-Alltag lasse nicht zu, dass man sich um sich selbst kümmern könne. ,,Jetzt habe ich diese Monate, um sogar noch besser vorbereitet zurückzukommen”, sagt Mourinho. Mein lieber ,,Mou”, so wie Sie das sagen, klingt das ja fast nach einer Drohung…