Europa League: Inter rauscht ins Finale – HSV will Transfer von Stürmer-Oldie

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Europa League: Inter rauscht ins Finale – HSV will Transfer von Stürmer-Oldie

Ligalive am MORGEN mit dem 2. Europa-League-Halbfinale Inter Mailand gegen Schachtjor Donezk im Nachbericht. Zudem will der Hamburger SV den Transfer von Simon Terodde (32) endlich finalisieren.

Europa League: 5:0 gegen Donezk – Inter Mailand erstmals seit 10 Jahren in einem EC-Finale

Nach Bayer Leverkusen landete auch Schachtjor Donezk (h) inter Mailand! Die Ukrainer verloren am Montagabend in Düsseldorf das 2. Halbfinale in der Europa League gegen den Leverkusen-Bezwinger aus Mailand mit 0:5 (0:1).

Für Inter ist es das erste europäische Finale seit 2010. Zudem steht der italienische Vizemeister erstmals seit der Novellierung 2009 im Finale des UEFA-Cup-Nachfolgewettbewerbs. Den UEFA-Pokal hatten die „Nerazzurri“ in den 1990er-Jahren 3-mal gewonnen (1991, 1994, 1998). 2010 erreichten sie nach einem Halbfinal-Krimi beim FC Barcelona (0:1 / Hinspiel 3:1) das Champions-League-Finale. Die Spieler von Star-Trainer José Mourinho entschieden dieses Spiel in Madrid gegen den FC Bayern München mit 2:0 für sich.

Auch in diesem Jahr könnte ein Europapokal nach Mailand gehen. In der 19. Minute erzielte Lautaro Martinez die Inter-Führung. Der mit 1,74 m nicht als Kopfballspezialist firmierende Argentinier schädelte nach einer Rechtsflanke von rechts durch Danilo d‘ Ambrosio wuchtig ein. Martinez hatte kurz nach dem Wechsel auch die Chance auf den 2. Inter-Treffer, doch seinen Heber kratzte Donezk-Torhüterlegende Andrij Pjatow (36) noch weit vor der Linie weg.

Und Lautaro Martinez? Dass Inter Mailand den Angreifer im Rahmen eines Tauschgeschäfts an den FC Barcelona abgibt, ist nach diesem Spiel nicht wahrscheinlicher geworden.

Eine Ecke von dem von Bayern München umworbenen Kroaten Marcelo Brozovic leitete in der 64. Minute die Entscheidung ein: Danilo D‘ Ambrosio, Vorlagengeber zum 1:0, köpfte ein – 2:0. Inter ließ in diesem vom Start weg einseitigen Spiel auch danach keine Zweifel mehr am Finaleinzug aufkommen: Lautaro Martinez (74.) mit einem Flachschuss zum 3:0, Matchwinner! Führt der Argentinier Inter zur Europa League, dann folgt er den Spuren des großen Lautaro Matthäus, der 1991 mit den „Nerazzurri“ erfolgreich war…Bei Inters Tor-Gala wollte sich auch Romelu Lukaku nicht lumpen lassen. Der Belgier erhöhte in der 78. Minute auf 4:0 für die Mailänder und legte 84 Minuten mit einem seiner unnachahmlichen Antritte das 5:0 nach. Die Sturm-Kante besiegelte den Kantersieg.Der Hamburger SV plant eine Verpflichtung von Stürmerstar Simon Terodde. Der 32-jährige Angreifer vom 1. FC Köln soll dem neuen HSV-Coach Daniel Thioune seine Zusage gegeben habe. Einzig der FC will nicht mitspielen.

Es geht wie immer ums Geld, genauer gesagt um die Ablöse für den ehemaligen Stuttgarter und Bochumer Stürmer, dessen Marktwert (Quelle: Transfermarkt.de) immer noch 2,4 Mio. Euro beträgt. Dazu kommt, dass die „Geißböcke“ Terodde offenbar nicht unbedingt abgeben wollen. „Er ist für uns sehr wertvoll und ein exzellenter Stürmer“, sagte FC-Manager Horst Heldt der BILD-Zeitung (Samstag-Ausgabe).

Der Sturm-Veteran wäre bei Vertragsende zum 30 Juni 2021 ablösefrei, die Kölner könnten mit Terodde also noch einmal Kasse machen. In der vergangenen Saison sah man Terodde in 23 Bundesliga-Spielen für den FC (3 Tore). Derzeit laboriert der Angreifer an einer Knieverletzung.

Nachdem die ausgeliehenen Stürmer Martin Harnik (Werder Bremen) und Joel Pohjanpalo (Bayer Leverkusen) von ihren Klubs zurückbeordert wurden, suchen die Hamburger händeringend nach einem Stoßstürmer. Glaubt man BILD, so will Terodde nach Hamburg. Fakt ist aber auch, dass der FC ihn nicht ziehen lassen will.

Scheitern die Verhandlungen zwischen Köln und Hamburg erneut, würden die Hanseaten ein 3. Mal bei Terodde abblitzen – und das wäre eine abermalige Blamage für den abgestürzten Traditionsklub.

Es ist mit Sicherheit kein idealer Fußball-Sommer. Die Corona-Pandemie macht die Champions-League-Knockout-Runde zur sterilen Veranstaltung und die Klub-Verantwortlichen in der Bundesliga zu Sparfüchsen. Das spüren vor allem die Fußballprofis, die ohne Vertrag dastehen.

Seit dem 1. August 2020 suchen Spieler einen neuen Klub, denen die Fans über viele Jahre zugejubelt haben und denen jetzt das Verschwinden in der Versenkung droht.

Wie Vedad Ibisevic. Der Bosnier, zuletzt bei Hertha BSC unter Vertrag, hat mit seinem Heimatland 2014 bei der WM gespielt. Ibisevic ist 2008 mit 1899 Hoffenheim wie ein Tornado über die Bundesliga gekommen („Herbstmeister“ und 25 Tor-Beteiligungen 2008/2009) und hat am 16. Mai 2020 beim 3:0 der Hertha gegen seinen Ex-Klub Hoffenheim das erste „echte“ Tor nach der Corona-Zwangspause für die Berliner. Kevin Akpoguma hatte zuvor für „Hoffe“ ins eigene Netz getroffen. Nun steht der 36-jährige Mittelstürmer ohne Klub da – und als einziger Interessent wird immer wieder Denizlispor aus der Türkei genannt.

Nicht weniger hart erwischt hat es Daniel Baier. Der 36-jährige Wasserträger a. D. beim FC Augsburg musste die Puppenkiste der Liga nach 12 Jahren und einigen denkwürdigen Momenten verlassen. Baier führte Augsburg als Kapitän 2014/2015 in die Europa League. Unter dem neuen Coach Heiko Herrlich kam das FCA-Urgestein nicht mehr zum Zug – am 23. Juli 2020 wurde Baiers Vertrag in der Fuggerstadt aufgelöst. „Daniel Baier ist zu Zweitligazeiten zum FCA gekommen, 2011 mit dem Team aufgestiegen und hat die meisten Bundesliga-Spiele für unseren FCA absolviert. Aber ihm und uns war klar, dass er mit seinen mittlerweile 36 Jahren nicht ewig die Fußballschuhe schnüren wird“, so erklärte FCA-Manager Stefan Reuter beim Abschied. Am Ende stand eine „einvernehmliche“ Vertragsauflösung. Interessenten: Fehlanzeige!

Publikumsliebling war auch Nuri Sahin. Der Mittelfeldspieler gehörte 2011 zur „Rasselbande“ von Trainer Jürgen Klopp, die mit dem BVB völlig überraschend zur Deutschen Meisterschaft stürmte. 2014 kehrte Sahin nach unglücklichen Gastspielen bei Real Madrid und beim FC Liverpool zu Borussia Dortmund zurück, fand aber nie wieder zur alten Form zurück. Mit der Ankunft von Trainer-Hirnli Lucien Favre waren die Tage des inzwischen 32-Jährigen in Dortmund gezählt. Bei Werder Bremen kam Sahin auf immerhin 40 Pflichtspiel-Einsätze, aber eben seit Februar 2020 auch nicht mehr im Aufgebot. Eine Hüftverletzung in der Endphase der für Werder so dramatischen Nicht-Abstiegssaison 2019/2020 erschwert es dem türkischen Nationalspieler zusätzlich, einen neuen Verein zu finden. Interessenten kommen allesamt aus der Türkei: Galatasaray, Fenerbahce Istanbul und Göztepe.Einen noch größeren Heldenstatus bei den BVB-Fans als Sahin hatte Mario Götze. Der Mittelfeldspieler (damals FC Bayern) erzielte im Anschluss an seine erste BVB-Zeit in der Verlängerung des WM-Finales 2014 gegen Argentinien das 1:0-Siegtor für Deutschland. Seit sich Götze mit Borussia Dortmund, wohin er 2016 zurückgekehrt war, nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten, ist Götze vereinslos. Wer will den 5-maligen Deutschen Meister? Hertha BSC wohl nicht und auch David Beckhams Fußball-Franchise Inter Miami soll Götze Mitte August eine Absage gegeben haben…


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