Transfers: FC Barcelona will Klopp-Star – Wo bleiben die Frankfurter Millionen?
Ligalive am MORGEN – Der FC Barcelona und Ronald Koeman buhlen um Georginio Wijnaldum vom FC Liverpool. Eintracht Frankfurt wartet nach dem Transfer von Sébastien Haller zu West Ham United auf 24 Mio. Euro Ablöse und der FC Liverpool spielt nach 40 Jahren wieder gegen den VfB Stuttgart.
La Liga: Ronald Koeman will Liverpools Georginio Wijnaldum zum FC Barcelona locken
28 Spieler aus den Niederlanden waren für den FC Barcelona in seiner ruhmreichen Geschichte am Ball – auch Ronald Koeman, der neue „Barca“-Coach. Der in dieser Woche als Nachfolger des glücklosen Quique Sétien inthronisierte Holländer gewann mit dem FCB 1992 die letzte Ausgabe des Europapokals der Landesmeister vor der Umbenennung des Wettbewerbs in „Champions League“.
Koeman hat offenbar auch konkrete Transfer-Pläne. Das berichtet die niederländische Zeitung Het Algemeen Dagbad am Donnerstag. Mit Blick auf die noch nicht geklärte Vertragssituation von Georginio Wijnaldum (29) beim FC Liverpool könnte der niederländische Nationalspieler und Koeman-Vertraute der neue, verlängerte Arm des 56-jährigen Trainers auf dem Platz beim FC Barcelona werden.
Aus dem Umfeld Wijnaldums kommt angeblich die Information, wonach Koeman dem Mittelfeldspieler von einer Vertragsverlängerung beim englischen Meister abgeraten haben soll. Die „Blaugrana“, am vergangenen Freitag vom FC Bayern München im Champions-League-Viertelfinale mit 2:8 deklassiert, hat dabei eigentlich keinen Bedarf auf Wijnaldums Position im zentralen Mittelfeld. Wijnaldums Nationalmannschaftskollegen Frenkie de Jong hat man erst 2019 für 75 Mio. Euro von Ajax Amsterdam geholt. Aber: „Barca“ steht vermutlich vor dem größten Kader-Umbruch seit dem Ende der Ära Johan Cruyff im Jahr 1996, als das „Wunderteam“ ebenfalls vom FC Bayern (UEFA-Cup-Halbfinale) entzaubert wurde.
Koeman, der zwischen 1989 und 1995 für den FC Barcelona spielte, hat unabhängig von der Personalie Wijnaldum klare Vorstellungen für den Neuaufbau beim gedemütigten katalanischen Vorzeigeklub. „Es ist an der Zeit, den jungen Spielern Chancen zu geben. Wir dürfen keine Zweifel an ihnen haben, wenn sie es sich verdient haben“, erklärte Koeman bei seinem Amtsantritt am 19. August, „dabei ist stets die richtige Mischung zwischen Jugend und Erfahrung wichtig.“Zu diesen Routiniers, die bei „Barca“ nach der titellosen Saison 2019/2020 unbedingt dazukommen müssen, gehört wohl auch „Gini“ Wijnaldum. Er hat im Team von Jürgen Klopp in Liverpool in der abgelaufenen Meister-Spielzeit nur ein Match verpasst. Am 7. Dezember 2019 stand er beim 3:0 beim AFC Bournemouth in der englischen Premier League nicht im Kader.Eintracht Frankfurt wartet weiter auf die Millionen aus London! 50 Mio. Euro Ablöse hat der Fußball-Bundesligist aus Hessen mit West Ham United für den Wechsel von Sébastien Haller (26) vereinbart. Nun fehlen 2 Raten und fast 25 Mio. Euro.
Die Frankfurter hatten bereits seit dem 15. Mai und nun wieder seit dem 15. August keine Zahlungen für den französischen Stürmer erhalten. Haller war im Sommer 2019 und nach nur 2 Jahren in Diensten der SGE zu West Ham United gewechselt. Seine Ablöse lag deutlich über dem Marktwert (36 Mio. Euro).
Wie das Kicker-Sportmagazin am 12. August 2020 berichtete, hat Frankfurt Klage bei der FIFA über die noch ausstehenden Gelder für Haller eingereicht. Die Verhandlung fand hinter verschlossenen Türen statt.
„Wir müssen für die neue Saison mit 140 Millionen statt 280 Millionen kalkulieren“, hat SGE-Sportvorstand Fredi Bobic (48) die Eintracht auf einen Sparkurs eingeschworen. Sogar das böse Wort „Gehaltsverzicht“ für die SGE-Profis war in Frankfurt zu lesen. Der DFB-Pokalsieger von 2018 hat durch die Geisterspiele nach Corona 20 Mio. Euro eingenommen. Frankfurt erwartet aber durch die fehlenden Einnahmen aus Ticketing, Merchindising und Logen-Betrieb in der Commerzbank-Arena Verluste von bis zu 50 Mio. Euro. Das Geld aus dem Haller-Deal wäre somit der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
Eine mögliche Strafe, so die „Hammers“, die ausstehenden Raten weiterhin beharrlich nicht zahlen, wäre eine Transfer-Sperre seitens der FIFA. Was daraus aber im Endeffekt wird, hat die Farce um den FC Chelsea und um Manchester City gezeigt…Liverpools Erfolgstrainer Jürgen Norbert Klopp (53) ist gebürtiger Stuttgarter. Das ist ein No Brainer. Dass aber das einzige Spiel zwischen den „Reds“ und dem VfB Stuttgart 40 Jahre zurückliegt, wissen wohl nur die älteren Fans beider Vereine. Im Europapokal gab es diese Partie noch nie – nur 1980 als Freundschaftsspiel mit verblüffendem Endergebnis. Nun wird es eine Neuauflage geben.
Der englische Fußball-Meister und der Bundesliga-Rückkehrer treffen am 22. August 2020 (18 Uhr) im Rahmen des Sommer-Trainingslagers des LFC in Österreich aufeinander.
3 Tage später, am 25. August 2020 (18 Uhr), gibt es in der Red Bull Arena für Jürgen Klopp und sein Team noch ein hochkarätiges Testspiel. Dann steigt die Neuauflage des Champions-League-Vorrundenhits gegen RB Salzburg. In der Gruppenphase hatten die Salzburger Bullen dem amtierenden Champions-League-Sieger beim 3:4 in Anfield und 0:2 zu Hause alles abverlangt. Die Partie am 10. Dezember 2019 war in Gruppe E ein echtes „Endspiel“. Mit einem Sieg hätte der CL-Neuling aus Österreich Liverpool nach der Gruppenrunde ins „Aus“ befördert! Dass es anders kam, verdankte der Titelverteidiger damals einer Tiefschlafphase der Salzburger in der 57. und 58. Minute. Binnen von 60 Sekunden sicherten der Ex-Leipziger Naby Keita und Mohamed Salah mit ihren Treffern das Weiterkommen für Liverpool.
Wie Fußball-Science-Fiction klingend, verlief das Freundschaftsspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Liverpool am 5. August 1980 (3:2). Wir wissen natürlich nicht, wie dieses Mal die Schlagzeile im Kicker-Sportmagazin lauten wird. Vielleicht fragen wir mal nach. Interessant wäre auch die redaktionelle Erwartungshaltung gewesen, mit der man damals in das Spiel gegen die Merseysiders gegangen war…
„Trotz des Erfolges über den englischen Rekordmeister bleibt das Fazit: Noch Sand im VfB-Getriebe“, das war die Zeile zu diesem Spiel! Das wird 2020 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht so überschrieben werden.
Die Partie im Neckarstadion war vor allem für einen Stuttgarter unangenehm. Ein gewisser Joachim Löw verletzte sich nach 15 Minuten bei einem Zusammenprall mit Liverpools Torhüter Ray Clemence schwer – Schienbeinbruch! Stuttgarts Trainerfuchs Jürgen Sundermann wechselte mit Frank Elser den Sieg ein. Der Löw-Ersatz in der 72. Minute und zuvor 2-mal VfB-Legende Bernd Klotz (52. / 66.) drehten Liverpools 1:0-Pausenführung durch Kenny Dalglish um. Das 3:2 für die „Reds“ durch David Fairclough (88.) kam zu spät.Für den VfB war dieses Spiel eine Initialzündung. Am Ende der Saison 1980/81 landeten die Schwaben in der Bundesliga auf Rang 3. Liverpool holte sich in 1981 Paris gegen Real Madrid (1:0) den Europapokal der Landesmeister. Dass es 2021 genau wieder so kommt, wäre vielleicht einen guten Zock wert…