Manchester United: So wurde Trainer José Mourinho zum „Finished One“

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Manchester United: So wurde Trainer José Mourinho zum „Finished One“

Aus! Am Dienstagmittag ist endgültig Schluss mit der One-Man-Show des José Mario dos Santos Felix Mourinho (55) bei Manchester United. Der englische Rekordmeister trennt sich von seinem exzentrischen Coach, der bei den „Red Devils“ einen Scherbenhaufen hinterlässt.

Wenn man José Mourinho (55) bei seiner letzten Pressekonferenz in Diensten von Manchester United so gesehen hat, musste man glauben, es säße ein bezahlter und als „Special One“ verkleideter Kabarettist am Podium.

Anders lässt sich der Auftritt des Portugiesen nach dem 1:3 beim Erzrivalen FC Liverpool (Ligalive.net berichtete) nicht erklären. „Meine Spieler haben entsprechend ihrer Qualität gespielt, ich bin immer noch müde, Robertson zuzuschauen, er hat viele Sprints absolviert, hat absolut unglaublich gespielt – und das ist Qualität. Uns fehlen Spieler, die physisch stark sind“, brutaler kannst du deine eigene Mannschaft als Trainer eigentlich nicht vernichten.

Den Verantwortlichen von Manchester United ist das zu viel Sarkasmus. Am Dienstagmittag muss Mourinho gehen, nach etwas mehr als 2 Jahren ist seine Dienstzeit mit mitunter bizarr wirkenden Auftritten in Old Trafford zu Ende.Geht man nur nach der sportlichen Bilanz von Mourinho in dieser Saison in der Premier League, so ist diese einfach schlecht.

Manchester United ist Sechster in der Premier League, hat 8 Zähler Rückstand auf den Europa-League-Rang 5 (FC Arsenal) und liegt bereits 11 Punkte hinter dem für die Champions League infrage kommenden 4. Tabellenplatz. Die Differenz zu Spitzenreiter Liverpool beträgt gar 19 Zähler. 29 Gegentore aus 17 Spielen bedeuten den schlechtesten Wert aller Klubs in den Top 10.

Der „Special One“, der Besondere, wie sich Mourinho 2004 bei seinem 1. Engagement auf der Insel anmeldet, ist zum „Finished One“ geworden.

In zweieinhalb Jahren Manchester United ist es auch ihm nicht gelungen, die riesigen Fußstapfen von Trainerlegende Sir Alex Ferguson (76) zu füllen, die zuvor schon für Ex-Bayerncoach Louis van Gaal und David Moyes („The Chosen One“) zu groß waren.Klar, Mourinho hat mit ManU Titel gewonnen – aber der englische Ligapokal und die Europa League sind 2017 nicht das, wonach die Fans in Old Trafford seit der letzten Meisterschaft 2013 gieren.

Die eingeschworenen Anhänger der „Red Devils“ wollen in der Liga vor allem 2 Ziele realisiert sehen: Vor dem FC Liverpool und vor dem verhassten Stadtrivalen und Emporkömmling Manchester City zu stehen. Seit Ferguson weg ist, hat man damit so seine Probleme. Holen Liverpool und Mourinho-Spezi Jürgen Klopp in dieser Saison die Premier-League-Meisterschaft, wäre dies der 19. Meistertitel für die „Reds“ und Manchesters Alleinherrschaft als Rekordmeister ist in ernster Gefahr.

Es sind jedoch nicht nur die großen Titel, die Mourinho in Manchester fehlen. Er kann auch kaum große Namen vorweisen. Nach dem zwischenzeitlichen Rekord-Transfer von Paul Pogba von Juventus Turin, der für 105 Mio. Euro geholt wird, kommt nicht mehr viel nach. Romelu Lukaku, für 84 Mio. Euro vom Liga-Rivalen FC Everton losgeist, ist einer der wenigen, wirklich effektiven Mourinho-Transfers.

Spielerische Feingeister wie die Ex-Dortmunder Henrikh Mkhitaryan (FC Arsenal) und Adnan Januzaj (FC Valencia) kommen mit dem Exzentriker nicht klar – und wechseln. Weitere Leistungsträger wie Daley Blind (zurück zu Ajax Amsterdam) oder 2017 United-Legende Wayne Rooney (jetzt D. C. United) flüchten ebenfalls aus Manchester. Zu dieser fehlenden Kreativität im Spiel von Manchester United kommen unglaublich anmutende Auftritte von Mourinho am Spielfeldrand und bei Pressekonferenzen.

Er wirft Getränkekisten, fabuliert vor Journalisten über die angeblich fehlende Unterstützung der Klubbosse für seine Transfer-Pläne oder verlässt bei kritischen Fragen einfach den Raum. Zudem schafft er es, die Stars wie Paul Pogba oder Eric Bailly gegen sich aufzubringen. Sein einziger Verbündeter im Team, Zlatan Ibrahimovic, zieht im März 2018 in die USA weiter.


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