EM-Ticket sicher: Belgiens ,,goldene Generation” muss langsam mal liefern…

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EM-Ticket sicher: Belgiens ,,goldene Generation” muss langsam mal liefern…

,,Wir sind ein kleines Land”, sagt der Superstar der ,,Roten Teufel” – aber das waren die Holländer auch, als sie 1988 Europameister wurden…

Mit dem Begriff ,,Goldene Generation” geht man im Fußball heute so inflationär um wie einst mit dem ,,Jahrhundert-Talent”.

Portugals Vize-Europameistern von 2004 wird dieses Etikett angeheftet, den deutschen U21-Europameistern von 2009 und – spätestens seit 2014 – auch der belgischen Fußball-Nationalmannschaft.

Die ,,Roten Teufel” beenden mit der WM 2014 in Brasilien eine 12-jährige Durststrecke ohne Weltmeisterschafts-Teilnahme.

Sie reisen schon mit großen Erwartungen nach Südamerika – und bleiben doch vieles schuldig. 2:1 gegen das Überraschungsteam aus Algerien, das auch der deutschen Mannschaft als späterem Weltmeister das Leben mehr als schwer macht, 2-mal 1:0 gegen ein enttäuschendes Russland und gegen Südkorea und ein wackeliges 2:1 nach Verlängerung gegen die USA. Im Viertelfinale ist gegen Argentinien (0:1) Schluss.

2016 in Frankreich, dem Land des großen sportlichen Rivalen, soll es für die Hochbegabten-Truppe um 2, Kevin de Bruyne, Nacer Chadli, Romelu Lukaku, Thomas Vermaelen und Co. endlich bei der EURO mit dem ersten Titel klappen. Das Viertelfinal-Aus gegen Wales (1:3) im grenznahen Lille bringt die nächste Enttäuschung.Die hohe Hürde Viertelfinale nehmen die ,,Roten Teufel” bei der WM 2018 in Russland mit einem beeindruckenden 2:1 gegen Rekord-Weltmeister Brasilien.

Im Halbfinale finden sie mit Frankreich (0:1) aber wieder ihren (Welt)-Meister. Die Medien schreiben bereits über das ,,Ende einer Ära”, denn die de Bruynes, Lukakus und Hazards sind jetzt Mitte 20 und so langsam aber sicher läuft ihnen die Zeit davon.

,,Wer spricht von Generationen?”, echauffiert sich der frühere Wolfsburger Kevin de Bruyne nach dem enttäuschenden WM-Aus gegen Frankreich, ,,wir sind ein kleines Land und wir können glücklich sein mit dem Team, das wir haben. Wir haben nicht die Infrastruktur, die Ressourcen und das Geld, was andere Länder haben, aber wir haben ein wirklich gutes Team und wir haben sehr gut gespielt.”

Mit einem Schönheitsfehler. Die Titel fehlen! Selbst Holland, der kleine, große Fußball-Nachbar, hat 1988 den Vize-Fluch gebrochen und sich mit einer ebenfalls als ,,goldenen Generation” eingestuften Mannschaft um die überragenden Ruud Gullit, Marco van Basten und Frank Rijkaard den EM-Titel geholt. Kleiner Trost für Belgien Am Ende wird es in Russland 2018 wenigstens die Bronzemedaille, das beste WM-Abschneiden seit 1986. Aber: Belgien steht derzeit auf Rang 1 in der FIFA-Weltrangliste – und das schürt automatisch die Erwartungen.,,Die Klasse von 2018″, glaubt der verletzt mit nach Russland gereiste Abwehrchef und E2 damals, ,,hat dieser Nation einen großen Gefallen getan.”

Wohl auch jetzt wieder. Am Donnerstag löst die Mannschaft des spanischen Trainers Roberto Martinez, die auf einen Kaderwert von 753 Millionen Euro kommt und 21 Legionäre im 28er-Kader hat, als erstes Team das Ticket für die Europameisterschaft 2020.

Das tut man in einer Manier, die dem FIFA-Weltranglistenersten gerecht wird und die die Erwartungen in Belgien und in ganz Fußball-Europa sicher nicht geringer werden lässt. Das 9:0 (6:0) gegen Fußballzwerg San Marino in Brüssel ist der 7. Sieg im 7. Spiel. Das bedeutet in der Summe die Maximal-Ausbeute von 21 Punkten bei einer überragenden Tor-Differenz von plus 27. Belgien ist damit das mit Abstand offensivstärkste Team Europas. Stürmerstar Romelu Lukaku (26) von Dortmunds Champions-League-Gegner Inter Mailand überragt gegen Teams, von denen nur der letzte WM-Gastgeber Russland europäisches Klasse-Format hat, mit 8 Tor-Beteiligungen (6 Treffer) in 4 Einsätzen.

,,Belgiens einziges Problem ist, dass die gleichen Spieler schon zur WM 2014 und 2018 sowie zur EURO 2016 fuhren”, bilanziert ESPN, ,,aber sie haben nicht die Resultate geliefert, die man erwartet hat, weil sie die Siegermentalität vermissen ließen.” Ein hartes Urteil.


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