Pokal-Aus! Hertha braucht mehr Wind, Horst – Weltmeister glaubt an Bayern-Star

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Pokal-Aus! Hertha braucht mehr Wind, Horst – Weltmeister glaubt an Bayern-Star

Ligalive am MORGEN – Pokal-Aus für Hertha BSC beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig, 4:5! Indes glaubt Weltmeister Lothar Matthäus nicht an einen Transfer von David Alaba vom FC Bayern München. Der Hamburger SV findet als letzter Zweitligist einen Trikotsponsor.

Top-News 1: DFB-Pokal – 4:5, der „Big City Club“ Hertha BSC ist schon draußen!

Hertha BSC und der DFB-Pokal – Eine unendlich peinliche Geschichte! Die Berliner mussten am Freitagabend zum Auftakt in die 1. Hauptrunde direkt alle Hoffnungen auf ein Finale im Olympiastadion im kommenden Jahr begraben – 4:5 (2:3) in einem echten Krimi beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig!

Die Partie im Stadion an der Hamburger Straße sah das historisch-erste Tor nach der Aussperrung der Zuschauer aufgrund der Corona-Pandemie. In Braunschweig waren 500 Fans von den Behörden zugelassen. Sie wurden schon nach 63 Sekunden aus den Sitzen gerissen. Martin Kobylanski jagte den Ball mit einem 25-Meter-Freistoß zum 1:0 für Eintracht Braunschweig ins Netz! In der ersten Halbzeit gab es ein echtes Tor-Festival. Es folgte ein kurioses Kopfball-Eigentor von Maximilian Mittelstädt (17.), Braunschweig 2:0 vorn! Hertha kam durch Dodi Lukebakio (23.) und Matheus Cunha binnen von 6 Minuten zum 2:2-Zwischenstand. Doch die Braunschweiger legten noch vor der Pause erneut vor: 3:2 durch einen von Kobylanski im Nachschuss gegen den neuen Hertha-Keeper Alexander Schwolow verwandelten Foul-Elfmeter.

Nach dem Wechsel schien sich der eigentlich mit voller Kapelle angetretene Bundesligist zu berappeln. Peter Pekarik (65.) sorgte für den erneuten Berliner Ausgleich, nagelte eine Hereingabe von links von Cunha ins Netz – 3:3. Keine 120 Sekunden später war Braunschweig wieder obenauf: Kobylanski zum Dritten. Mit einer herrlichen Direktabnahme traf der in Berlin geborene Stürmer zum 4:3! Die 67. Minute, passender geht es in Braunschweig eigentlich nicht, denn in dieser Spielminute geben die Fans bei Heimspielen in Gedenken an die legendäre Deutsche Meisterschaft von 1967 immer besonders viel Gas. Suleiman Abdullahi schüttelte nach 73 Minuten Nationalspieler Niklas Stark ab und erhöhte für den Zweitligisten auf 5:3! Lukebakio stellte mit seinem 2. Tor, einem tückischen Aufsetzer zum 5:4, die Partie nach 83 Minuten noch einmal scharf. Braunschweig verteidigte allerdings sehr geschickt, machte aus nur 35 Prozent Ballbesitz einen überraschenden Erfolg, denn Hertha kam nicht mehr zurück. Die erste, ganz große Pokal-Überraschung der langsam einsetzenden Nach-Corona-Zeit war perfekt.

Braunschweigs Dreifach-Torschütze Martin Kobylanski bei Sky: „Ich muss die Mannschaft loben: Gegen einen Bundesligisten ist es nicht einfach, zu gewinnen. Mit einer solchen Leistung kann man sich auch mal 5 Minuten feiern lassen.“ Alexander Schwolow sah hingegen ein „Albtraum-Spiel“ des Hauptstadt-Klubs. Der Keeper bei Sky: „Es lief alles schief, was schief laufen konnte. Eine Katastrophe, dass wir jetzt raus sind aus dem Pokal, das ist sehr, sehr bitter.“In der Tat: Es war Herthas erstes „Aus“ in Runde 1 seit dem 1:2 beim Regionalligisten Wormatia Worms im August 2012. Braunschweig dagegen schlug erstmals seit 2005 (Borussia Dortmund) wieder einen Bundesligisten in Runde 1.Lothar Matthäus (59) war in dieser Woche in Wien. Das wäre an sich nichts Ungewöhnliches, schließlich hat er als Trainer von Rapid einmal in der Österreich-Metropole gearbeitet und ist auch als Sky-Experte bei den Wiener Derbys mit dabei. Bemerkenswerter ist da schon das Interview, dass der Weltmeister der Wiener Zeitung Die Presse (Donnerstag) gegeben hat.

Darin geht der Rekord-Nationalspieler vom Verbleib des österreichischen Abwehrspielers David Alaba beim FC Bayern München aus. „Alaba wird bei Bayern bleiben. Sicher“, legte sich Matthäus in Die Presse fest, „wo soll er denn hin? Es ist der beste Klub der Welt und er hat diese Position von Hansi Flick zugesagt bekommen.“ Zudem würde es kein konkretes Angebot für den Außenverteidiger geben.

Gerade den „Triple-Coach Hans-Dieter Flick lobte Matthäus in dem Interview über die Maßen. „2006 war er schon in Salzburg als Assistent dabei. Warum? Weil er ein Topmann ist. Mit Bayern kann er Geschichte schreiben, weil er das Triple wiederholen, die Mannschaft noch besser machen kann.“

Matthäus sieht die Gründe für den Bayern-Aufschwung unter Flick ab November 2019, als der Rekordmeister sich von Niko Kovac trennte und mit dem Weltmeister-Assistenzcoach von 2014 in die Erfolgsspur zurückkam. „Als Niko Kovac die Mannschaft verloren hatte mit seiner Aufstellung ein paar falschen Ansagen in puncto Thomas Müller“, erklärt Lothar, „war es keine Einheit mehr. Die hat Hansi Flick wiederhergestellt. Mit einfachen Mitteln, Worten – mit Ehrlichkeit.“

Geht es um die Qualität der Bayern-Spiele in der abgelaufenen Saison 2019/2020, korrigiert der Mann, der 1987 mit den Bayern (u. a. mit Hansi Flick) das Landesmeister-Finale verlor, gern seinen österreichischen Interviewpartner („Das Spiel war beeindruckend“): „Ach was, die Spiele waren sensationell. Wie kommen denn solche Ergebnisse sonst zustande? Das 8:2 gegen Barcelona ist etwas für die Ewigkeit. Oder das 4:0 gegen Dortmund. Diese Leidenschaft imponiert.“Der Hamburger SV hat nicht nur den Aufstieg in die Bundesliga verpasst, er stand am Ende der letzten Saison auch ohne Hauptsponsor da. Mit blanker Brust. Das wird sich jetzt ändern. Ein Unternehmen pumpt eine irre Summe in den leck geschlagenen Traditionsklub.

Damit ist der HSV quasi zum Aufstieg verdammt. Als letzter aller 18 Zweitligisten präsentierten die Hamburger am Freitag ihren Trikotsponsor. Es ist der Nahrungsergänzungsmittel-Hersteller Orthomol, der für den Platz auf der Brust der HSV-Profis laut BILD.DE 4 Millionen Euro pro Saison zahlt. Orthomol mit Sitz im Rheinland wird in den nächsten 2 Jahren Trikotpartner des HSV sein.

Die Fluggesellschaft Emirates hatte den Hamburgern nur 1,4 Millionen pro Saison investiert und war im Sommer nach 14 Jahren Sponsoring buchstäblich abgeflogen. Ob es künftig einen Orthomol-Cup gibt, ist noch nicht heraus, während des Sponsorings der Fluglinie sah man den HSV mehrfach beim Emirates Cup in London, meistens waren dies die einzigen internationalen Spiele der Saison…Gemessen an den gestiegenen Erwartungen hat sich HSV-Neuzugang Simon Terodde bereits seine Aufstiegsprämie zusichern lassen. Kehrt der „Dino“ in die Bundesliga zurück, soll diese SPORT BILD zufolge bei kolportierten 300.000 Euro liegen.


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