Premier League: 2:0 gegen Manchester United – Liverpool ist ,,unkloppable”
Fußball mit Herz und Verstand – Der FC Liverpool hat mit dem 2:0 (1:0) gegen den Erzrivalen Manchester United, der kein Erzrivale mehr ist, einen weiteren Schritt in Richtung erste Meisterschaft in der englischen Premier League gemacht.
Das 7. Kopfballtor in Folge von Abwehrchef Virgil van Dijk und ein Tor von Mohamed Salah führen den FC Liverpool am Sonntag zu einem immens wichtigen 2:0 (1:0)-Heimerfolg gegen den Erzrivalen Manchester United.
Ein Erzrivale, der eigentlich keiner mehr ist, denn was Manchester United in Anfield abliefert, hat mit der großen Mannschaft unter Sir Alex Ferguson (78) nicht mehr viel zu tun. Destruktiv und harmlos vor dem Tor, enttäuscht United selbst seine größten Bewunderer.
,,Die großen Stürmer, an die sich die Fans erinnern, bleiben deshalb im Gedächtnis, weil sie das Tor treffen und deshalb ist dieser Junge, nicht gut genug für Manchester United”, geißelt Klublegende Roy Keane (,,Keano”) bei Sky Sports UK den Stürmer Anthony Martial nach einer ausgelassenen Torchance.
Diese sind Mangelware! Dass United überhaupt bis zur Nachspielzeit und bis zur Erlösung für Liverpool durch Mo Salah (90. + 3) im Spiel bleibt, verdankt man dem Video-Assistenten, der ein Traumtor von Ex-Bundesligaprofi Roberto Fimino zurückpfeift. Van Dijk soll vorher Uniteds Torhüter David de Gea gefoult haben…das Tor fiel aber erst Sekunden später und fast aus einer neuen Spielsituation heraus!,,Ich habe dieses Spiel sehr genossen”, bekennt Liverpools deutscher Trainer Jürgen Klopp (52) anschließend in der TV-Sendung BBC Match of the Day.
,,Ich hätte es nur lieber gesehen, wenn wir nach 60 Minuten mit 2, 3 oder 4 Toren geführt hätten, das wäre gut für die Nerven gewesen”, sagt Klopp weiterhin. Das stimmt: Durch 2 zurückgenommene Tore wird die Partie zur Nervenprobe für die Fans in Anfield, die nun lauter denn je vom ersten Meistertitel der Premier-League-Ära träumen.
,,We gonna win the League”, so schallt es durch das Stadion an der Anfield Road – mit diesem Sieg ist Liverpool Titelverteidiger Manchester City auf 16 Punkte davon gezogen und hat noch ein Nachholspiel bei West Ham United (29. Januar), welches wegen der Klub-WM im Dezember verlegt werden musste, in der Hinterhand. Gewinnen die ,,Reds” auch diese Partie, wäre rechnerisch und ohne weitere Punktverluste am 4. April 2020 mit einem Sieg bei Manchester City der Meistertitel möglich!
,,Die Fans können das ruhig singen”, sagt Klopp nach dem Spiel, ,,sie haben das in der Vergangenheit schon oft gesungen, damit habe ich kein Problem. Jeder – außer uns – sollte diese Situation feiern!”Klopp ist trotz des scheinbar gigantischen Vorsprungs gut beraten, die Euphorie noch unter der Decke zu halten.
Er weiß: Wenn es soweit ist, wird der Jubel in Liverpool gigantisch sein. Seit 1990 wartet man auf der Meseyside auf den Gewinn einer englischen Meisterschaft. Zwar holten die Roten seitdem 3 Europapokal-Titel (2-mal in der Champions League), doch mussten sie auch aufgrund der Euopacupsperre und finanziell beschränkter Möglichkeiten mit ansehen, wie Manchester United sie als englischer Rekordmeister entthronte.
,,Es hat sich nichts geändert”, mahnt Klopp, ,,wir haben die gleiche Situation plus 3 Punkte. Ich werde Euch sofort sagen, wenn es sich anders anfühlt, aber im Moment ist das nicht der Fall.”
Dennoch erfreut sich Klopp an der Leistung seines Teams: ,,Wir haben sensationellen Fußball gespielt. Wir hätten noch mehr Tore machen können, aber wir sind nicht erst seit gestern in diesem Geschäft und wussten, dass United noch einmal zurückkommt. Das 2. Tor war eine Riesen-Erleichterung.” Der frühere englische Nationalspieler Chris Sutton bei BBC: ,,Der Unterschied zwischen diesen beiden Teams ist, dass Liverpool in der Gegenwart lebt und Manchester United in der Vergangenheit! Liverpool lebt diesen Moment, sie sind das Team, dass sich ständig verbessern will – auf dem Platz und außerhalb. United ist gegen die Wand gefahren, sie sind ein furchtbar durchschnittliches Team und werden Liverpool in den nächsten Jahren nicht mehr einholen.”