Soviel verdient Fußballstar Neymar vor der Fankurve
Die brasilianische Selecao trifft am Donnerstag in London in einem Freundschaftsspiel seiner „Global Tour“ auf Uruguay. Der Fußball-Klassiker aus Südamerika wird jedoch getrübt durch neue, unangenehme Enthüllungen über Superstar Neymar. Die Football Leaks, unzählige Dokumente, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt zu sein schienen, legen angeblich die Bezüge des Stürmers von Paris St. Germain offen. Das berichtet der französische Fernsehsender France 2.
Im Emirates Stadium von London, der Heimstatt von Premier-League-Klub Arsenal, wird Neymar am Donnerstag unter besonderer Beobachtung stehen. Immerhin ist in dieser Woche bekannt geworden, was der teuerste Transfer aller Zeiten angeblich im Detail verdient.
Mehr noch. Der für seinen exzentrischen Lebensstil bekannte Brasilianer hat anscheinend noch ein paar pikante Klauseln in seinem Arbeitspapier bei Pari St.-Germain.
Verhält sich der Stürmer in Paris regelkonform, winken ihm pro Jahr laut Football Leaks und France 2 bis zu 4,5 Mio. Euro an zusätzlichen Prämien.
Damit wird Neymar, für den Paris St.-Germain im Sommer 2017 die Rekordsumme von 222 Millionen Euro bezahlt hat, zur personifizierten Gelddruckmaschine des Fußballs.Wie kommt das? Glaubt man den Football Leaks, so hat Paris St.-Germain für sein 867 Mio. Euro teures Star-Ensemble einen besonderen Verhaltenskodex ausgearbeitet.
Die Profis haben, so berichtet der Sender RMC, einen jährlichen „Ethik-Bonus“ vereinbart, der ihnen zusätzliche, fette Einnahmen in die Taschen spült. Ein Ärgernis für die Fans des französischen Hauptstadtklubs ist es, wenn die hochbezahlten Fußballstars nach Spielende grußlos in den Katakomben verschwinden.
Das geht gar nicht, hat man sich in Paris gesagt. Wer nach dem Spiel nicht in die Fankurve geht und der Anhängerschaft zuwinkt, riskiert seinen „Ethik-Bonus.“ Was den PSG-Profis vom jeweiligen Gehalt abgezogen wird, hängt von den jeweiligen Vertragskonditionen ab.
Bei Neymar, der es mit diesen Regeln nicht immer so genau hält, soll ein monatlicher „Ethik-Bonus“ von 375.000 Euro im Arbeitspapier stehen. Pro Jahr ergibt das die schwindelerregende Summe von 4,5 Mio. Euro an Boni.Anders als seine ebenfalls fürstlich entlohnten Teamkollegen Edinson Cavani oder Thiago Silva ist der „Ethik-Bonus“ bei Neymar im PSG-Kader am höchsten. Hält sich der uruguayische Stürmer Cavani an die Spielregeln des Vereins, kassiert er monatlich „nur“ kolportierte 70.000 Euro. Bisschen wenig.
Neymars brasilianischer Nationalmannschaftskollege Thiago Silva – von Nationaltrainer Tite nicht in den 23-Mann-Kader für die Länderspiele gegen Uruguay und Kamerun berufen – bessert sein Gehalt bei gutem Benehmen mit 33.000 Euro im Monat auf. Bei einem Jahresgehalt von angeblich 15 Mio. Euro kann der seit 2012 in Paris spielende Innenverteidiger das gerade noch so verkraften.
Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Wie der französische Journalist Pierre Barthelemy enthüllt, ist der „Ethik-Bonus“ in Wirklichkeit eine Möglichkeit der PSG-Bosse, um die Stars finanziell zu sanktionieren. Solche Strafen gegenüber Angestellten sind eigentlich im französischen Arbeitsrecht untersagt.Für PSG-Coach Thomas Tuchel reicht das offensichtlich nicht aus. Wie Frankreichs Fußball-Bibel L‘ Equipe berichtet, hat der deutsche Trainer seine Stars Neymar, Cavani, Kylian Mbappé, Thiago Silva und Adrien Rabiot zum Rapport bestellt.
Wie die Zeitung berichtet, erschienen Neymar und Mbappé zu spät in der Teamsitzung, weil sie stattdessen das Clasico in Spanien mit FC Barcelona gegen Real Madrid im TV sahen. Verrücktes Paris!