Transfers: Ab in die Wüste – Das verdient HSV-Stürmer Lasogga in Katar
Pierre-Michel Lasogga (27) wird nach dieser Saison nicht mehr für den Hamburger SV spielen. Das ist schon seit einigen Wochen klar.
Die Hamburger hatten schon vor dem Saisonfinale verkündet, dass der Kontrakt des Angreifers nicht verlängert wird. Dass der bullige Mittelstürmer aber auch vorerst nicht mehr bei einem anderen Zweitligaklub in Deutschland oder England auflaufen würde, damit war nicht zu rechnen.
Lasogga und seine Manager-Mutter Kerstin verblüffen am Mittwoch mit einer ,,Eilmeldung” und verkünden den Wechsel nach Katar. Der Zweitligaprofi unterschreibt einen 3-Jahres-Vertrag bei Al-Arabi in Doha in Katar.
Mit diesem Wechsel ziehen die Lasoggas die Bezüge ihres Pierre-Michel deutlich nach oben.Wie BILD Hamburg am Mittwoch berichtet, wechselt Lasogga für ein deutlich verbessertes Gehalt an den Persischen Golf. Aus der ,,Maschine”, wie der Sturm-Bulle im Hamburger Slang genannt wird, wird bei der überbordenden Fußballbegeisterung in Katar wahrscheinlich schon bald ,,Al Maschine”.
Der Torjäger, der in 27 Zweitliga-Spielen 13 Tore zum Nicht-Wiederaufstieg erzielt hat, soll bei den Kataris das netto verdienen, was er in Hamburg brutto erhalten hat. Aus der Serie: Was also tun, wenn vom brutto nicht mehr viel netto übrig bleibt?
Lassen wir die Ironie doch mal weg! In diesem sehr speziellen Fall: Nach Katar wechseln! Kolportierte 3,4 Mio. Euro Jahresgehalt soll Lasogga laut BILD Hamburg im Wüstenstaat kassieren. Mehr als 10 Mio. Euro sind in den 3 Jahren drin, wenn Lasogga seinen Kontrakt erfüllt. Nicht schlecht für einen 27-Jährigen.
Das Echo in den sozialen Netzwerken auf den vermeintlichen Lasogga-Coup – sportlich spielt die Qatar Stars League keine Rolle – ist verheerend. ,,Lasogga macht das, was Mami am besten kann”, gibt es Spott von einem Twitter-User. ,,Du liebst den Fußball nicht, sondern das Geld”, schallt es Lasogga bei Instagram entgegen. „Es ist schon traurig, dass du mit 27 scheinbar keine sportlichen Ziele mehr hast”, meint ein anderer User. Diese sportlichen Ambitionen sind in der Tat überschaubar. Die Saison 2018/2019 in der Qatar Stars League hat der Verein als 6. der Tabelle abgeschlossen. Auf den Meistertitel wartet Al-Arabi seit 1997. Das sind immerhin 14 Jahre weniger als beim HSV…Nach Hertha BSC, dem HSV und Leeds United heuert Lasogga nun also bei Al-Arabi Doha in Katar an.
Keine schlechte Adresse im WM-Gastgeberland von 2022. Dort schwingt unter den gestrengen Augen von Eigentümer Scheich Falah bin Dschassim Al Thani der isländische Erfolgstrainer Heimir Hallgrimsson das Zepter. Huh!
Der Isländer, der das EURO-Wunder der Insulaner 2016 möglich gemacht hat, ist jedoch nicht der einzige große Name, der sich von den Öl-Millionen nach Katar locken lässt.
Den Schritt an den Persischen Golf wagen auch die beiden ehemaligen Florenz-Superstars Gabriel ,,Batigol” Batistuta und Stefan Effenberg, die beide 2003 verpflichtet werden. Claudio Caniggia, Italien-Schreck bei der WM 1990 mit Argentinien und Wandervogel spielt 2004/2005, mit fast 40 Jahren, für Al-Arabi.