Transfers: Macht der HSV wieder Spieler schlechter?
Jordan Beyer und Louis Schaub kommen auf Leihbasis von Borussia Mönchengladbach und vom 1. FC Köln zum Hamburger SV in die 2. Bundesliga. Dass sich beide Spieler in Hamburg weiter entwickeln, ist eher unwahrscheinlich. Ein dritter Transfer könnte an der hohen Ablöse scheitern, die MSK Zilina für Stürmer Robert Bozenik fordert…
Der Hamburger SV hat mit 56,1 Mio. Euro den zweithöchsten Kaderwert in der 2. Liga auf hohem Niveau.
Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking (55) hat diese nominelle Stärke in der abgelaufenen Hinrunde im ,,Unterhaus” allerdings zu selten unter Beweis gestellt.
Mit der Sturm-Leihgabe Louis Schaub (25) vom Bundesligisten 1. FC Köln haben die Hamburger in Sachen Transfers in der Winterpause ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.
Aber: Reicht das und vor allem wird Louis Schaub nebst dem von Borussia Mönchengladbach geholten Jordan Beyer in Hamburg wirklich besser?Der neue HSV-Sportvorstand Jonas Boldt läst sich für das Leihgeschäft mit Schaub und dem 1. FC Köln am Montag von BILD feiern.
,,Schaub war erst der Anfang”, titelt das Boulevardblatt zum Wochenstart. „Wir konnten gar nicht glauben“, erzählt Boldt, ,,dass so ein Spieler wie Louis Schaub auf den Markt kommt. Er hatte letzte Saison großen Anteil daran, dass der FC aufgestiegen ist.“
Die Hamburger haben den Offensivmann aus Österreich bis Sommer vom Erstligisten 1. FC Köln geliehen. Im Volkspark erhofft man sich von der Leihgabe allerdings eine Signalwirkung für weitere Spielerverpflichtungen. „Ich hoffe noch auf Transfers“, sagt Jonas Boldt, „wir haben immer gesagt, dass wir den Markt prüfen und gucken, was für Möglichkeiten sich ergeben, um uns zu verstärken.“
Seine Strategie: „Irgendwann geht eine Tür auf und dann schlagen wir zu.“
Die Hamburger haben bei dem von FC-Coach und Ex-HSV-Trainer Markus Gisdol (50) aussortieren Offensivspieler eine Kauf-Option für den Sommer in Höhe von 2,6 Mio. Euro.
Schaub soll schon 2015 an die Elbe wechseln, ein Transfer kam damals aber nicht zustande. Nun scheint Hecking die besseren Argumente gehabt zu haben als damals Bruno Labbadia (53) und Ex-HSV-Sportchef Peter Knäbel. Letzterer steht ohnehin nicht für pure HSV-Begeisterung.
Ob Schaub mit dem Vertrauen von Hecking auch einen Leistungsschub hinlegt, bleibt abzuwarten. Der ehemalige Bundesliga-Dino, der in der 2. Liga nur eines der letzten 7 Spiele gewonnen hat, gilt – anders als etwa der Liga-Konkurrent VfB Stuttgart – nicht gerade als ein Ort, an dem sich verliehene Spieler oder Perspektivspieler weiterentwickeln.
Das gilt auch für die Verpflichtung von Jordan Beyer (19) von Borussia Mönchengladbach. Das Fohlen-Eigengewächs wechselt am Montag ebenfalls auf Leihbasis nach Hamburg. Robert Bozenik (20), Mittelstürmer vom slowakischen Klub MSK Zilina könnte beim HSV zum wichtigen Perspektivspieler im Angriffszentrum werden. In Zilina sieht man das anders. „Wir glauben immer noch, dass er bis zum Sommer bei uns bleiben sollte. Wenn wir jedoch ein Angebot erhalten, das unseren Kriterien entspricht, sind wir bereit, ihn zu verkaufen“, wird Zilina-Sportchef Karol Belanik von der slowakischen Boulevardzeitung Novy Cas zitiert. Belanik betont aber auch, dass die Kriterien klar seien, und bezieht sich dabei auf ein angebliches Angebot von ZSKA Moskau aus dem vergangenen Sommer. Demnach sei ein Wechsel nur möglich „für einen vergleichbaren Betrag wie der, den Moskau zuletzt angeboten hat – 5 Mio. €. Unwahrscheinlich, dass der HSV diese Summe aufbringt…