Transfers: Wer ist eigentlich dieser Sven Mislintat?

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Transfers: Wer ist eigentlich dieser Sven Mislintat?

Wechselspiele in der englischen Premier League. Mit David Wagner und Olaf Rebbe bei Huddersfield Town haben sich in dieser Woche 2 deutsche Akteure aus dem englischen Fußball-Oberhaus verabschiedet. Der Dritte im Bunde könnte Arsenals deutscher Talentspäher Sven Mislintat sein.

Bis Juni 2020 hat der deutsche Scout bei den „Gunners“ noch einen Vertrag, aber in London stehen die Vorzeichen auf Trennung. Das berichtet der Kicker (Donnerstagsausgabe).

Der 46-Jährige ist erst zum 1. Dezember 2017 beim FC Arsenal eingestiegen. Zuvor hat er bei Borussia Dortmund mehrere Stars entdeckt. Nun reißen sich offenbar Topklubs wie der FC Bayern München um den Talentsucher, der eigentlich ein studierter Sportwissenschaftler ist.

Aber wer ist der Mann, um dessen Gespür für Stars und Talente Borussia Dortmund einmal von ganz Fußball-Deutschland beneidet wurde?Borussia Dortmund hat für den damals 45-Jährigen sogar eine Ablösesumme verlangt.

Zwischen dem ehemaligen BVB-Coach Thomas Tuchel (45, jetzt Paris St.-Germain) und Mislintat soll in Dortmund die Chemie nicht gestimmt haben. Sogar vom BVB-Trainingsgelände soll ihn der oft als streng und unnahbar wirkende Tuchel verbannt haben.

Die Offerte, direkt beim FC Arsenal anzufangen, kommt dem Chefscout Profifußball beim BVB daher gelegen – auch wenn es überraschend ist.

„Ich wäre wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, mich mit anderen Klubs und Angeboten zu beschäftigen, wenn nicht passiert wäre, was eben passiert ist”, sagt Mislintat dem Reviersport.

Im Dezember 2017 ist Mislintat weg – lange nach Tuchel übrigens. Eigentlich müsste Dortmund ihm auf ewig danken.

Shinji Kagawa, Robert Lewandowski (beide 2010), Pierre-Emerick Aubameyang (2013), Ousmane Dembélé (2016) oder zuletzt Jadon Sancho (2017) – alle diese Stars lotst der etwas nerdig wirkende Mann aus dem Ruhrgebiet zu Borussia Dortmund.

Aubameyang und Kagawa genießen bei den Fans auch nach ihrem Abschied aus Dortmund Kult-Status – und vor allem spielen sie bei ihren Wechseln zum FC Arsenal und zu Manchester United fast 80 Millionen Euro ein. Einen noch besseren Deal macht die Borussia 2017 nur bei Ousmane Dembélé. Der Franzose geht nach nur einer Saison in der Bundesliga für 117 Mio. Euro – dazu kommen Boni von bis zu 25 Mio. Euro – zum FC Barcelona. „Meine Entscheidung, Dortmund zu verlassen, war keine gegen den BVB, sondern für Arsenal“, betont Mislintat bei seinem Abschied.

Sven Mislintat hat auch beim FC Arsenal viel versprechende Spieler wie Luca Torreira (22) von Sampdoria Genua oder Matteo Guendouzi (19, FC Lorient) zu den „Gunners“ gebracht. Nun steht er in Highbury vor dem Abschied. Als „Head of Football“ soll der Spanier Raul Sanllehi installiert werden. Er gilt als Spezi des spanischen Arsenal-Coachs Unai Emery. Zudem soll ein technischer Direktor ins Emirates Stadium kommen, was für Mislintat eine weitere Zurückstufung bedeuten würde. Einen Wechsel zum FC Bayern schließt das Kicker-Sportmagazin am Donnerstag aus: „Aktuell besteht kein Kontakt.“


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