Transfers: Trifft auch Bayer Leverkusen die große Star-Flucht?
Das mit der Jubiläumswoche zu 40 Jahren in der Fußball-Bundesliga hatten sie sich bei Bayer Leverkusen sicher anders vorgestellt. Zumindest etwas ruhiger…
Die ,,Werks-Elf” hatte Klub-Legenden aus 40 Jahren Zugehörigkeit im deutschen Fußball-Oberhaus zum Heimspiel gegen den FC Schalke 04 eingeladen – und kam trotz dieser tollen Idee und des stimmungsvollen Rahmens nur zu einem 1:1.
Nun müssen die Rheinländer im letzten Spiel am Samstag bei Hertha BSC (15.30 Uhr) auf Schützenhilfe des Meisterkandidaten Borussia Dortmund in Mönchengladbach hoffen, um noch auf Platz 4 und in die Champions League zu springen.
Die Rückkehr in die ,,Königsklasse” wäre für die Bayer-Elf so wichtig, könnte man doch dann und wohl auch nur dann auf den Verbleib der Jungstars wie Kai Havertz (19) oder Julian Brandt (23) hoffen.Klappt die Qualifikation für die Champions League nicht mehr – Bayer 04 hat es nicht mehr in der eigenen Hand – droht dem Vizemeister von 2002 ein ähnliches Szenario wie dem CL-Konkurrenten Eintracht Frankfurt.
Die Hessen, die in München um die Europacupteilnahme spielen, müssen ab Montag wohl den Abgang von Torjäger Luka Jovic (21), der offenbar vor einem Wechsel zu Real Madrid steht () hinnehmen und sie können möglicherweise auch den von Paris St.-Germain ausgeliehenen Torhüter Kevin Trapp (28) und Abwehr-Leihgabe Martin Hinteregger (26) vom FC Augsburg nicht halten.
Julian Brandt, unter anderem vom BVB umworben, hat (noch) keine Bedenken. ,,Natürlich ist die Champions League ein gewichtiger Grund”, erklärt der Nationalspieler der Zeitung BILD am SONNTAG (aktuelle Ausgabe), ,,Stand jetzt bin ich zu 100 Prozent auch in der nächsten Saison hier.”
,,Stand jetzt” – eine seit Niko Kovac legendäre Floskel, die aber vor allem eines nicht ist: verbindlich.
In Leverkusen will man vor dem Showdown in Berlin nichts von einem möglichen Ausverkauf wissen.
,,Es geht nicht um Julian Brandt, nicht um Kai Havertz und Wechsel”, sagt Brandt am Mittwoch der Zeitschrift SPORT BILD, ,,es geht nicht um Charles Aránguiz und Wechsel, es geht in dieser Woche nur darum, dass Bayer Leverkusen die Champions League erreicht. Alles andere muss sich anstellen!”
Mit einer Bilanz von 31 Punkten unter dem neuen Trainer Peter Bosz (55) ist Bayer 04 die drittbeste Rückrundenmannschaft der Liga, hinter dem FC Bayern und RB Leipzig. Die ,,Werks-Elf” holt dabei 10 Siege, nur Bayern (12) hat in der Rück-Serie mehr Spiele gewonnen.
Klappt es mit der Champions League nicht, wird die Personalie Kai Havertz (19) nach Informationen von SPORT BILD nach Samstag noch einmal heiß. Dann würden der Nationalspieler (16 Saisontore) und sein Berater wohl doch noch einmal den Dialog mit Bayer-Sportdirektor Rudi Völler (58) suchen, dann wackelt Völlers Aussage, wonach ,,Havertz auf jeden Fall nächste Saison in Leverkusen spielt”, doch noch. Der 19-Jährige hat unterm Bayer-Kreuz noch einen Vertrag bis 2022. Ein Wechsel für 2020 wird auf 100 Mio. Euro taxiert, damit wäre Havertz der erste deutsche Spieler, der die 3-stellige Millionengrenze bei einem Transfer überschreiten würde. 3. Bayer-Profi im Bunde, der ohne Champions-League-Teilnahme wohl nicht zu halten ist, wäre Nationalspieler Jonathan Tah (23 / Vertrag bis 2023). Der Innenverteidiger wird von Atlético Madrid umworben. Der Chilene Charles Aránguiz (30) möchte laut Bayer-Angaben aus privaten Gründen zurück nach Südamerika.