Uwe Seeler – 575 Tore: Die HSV-Ikone mit der besonderen Einstellung
Uwe Seeler schoss 575 Pflichtspieltore in seiner Karriere. Er war der erste Totschützenkönig der Bundesliga. Uwe Seeler lief Zeit seines Lebens für den Hamburger SV auf.
Uwe Seeler galt in seiner aktiven Zeit als einer der besten Mittelstürmer der Welt. Aufgrund seiner Verdienste um den deutschen Fußball ernannte ihn der DFB 1972 als zweiten Spieler nach Fritz Walter zum Ehrenspielführer Nationalmannschaft, obwohl er nie einen Titel mit ihr gewann.
Am dichtesten kam Seeler diesem großen Ziel bei der Weltmeisterschaft 1966 in England, als er mit der DFB-Auswahl gegen Gastgeber England im Finale mit 2:4 nach Verlängerung, auch dank des umstrittenen „Wembley-Tors“ unterlag.
Seit 1946 spielte Seeler in der Jugendabteilung des HSV. Dort lief er 1953 mit 16 Jahren zum ersten Mal für die Seniorenmannschaft in einem Punktspiel auf. Ab Juli 1954 war er dank einer Sondergenehmigung des DFB dauerhaft in der Ligamannschaft (Oberliga Nord) spielberechtigt.
Dem Mittelstürmer gelang am 29. August 1954 im Spiel gegen den VfB Oldenburg sein erstes Oberligator. Danach war Seeler unangefochtener Stammspieler im Sturmzentrum der Hanseaten und aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Seine Trefferquote war phänomenal und als regelmäßiger Torschützenkönig der Oberliga Nord zwischen 1956 und 1962 mit dem Spitzenwert von 36 Treffern im Jahr 1960 etablierte sich das „Fußball-Idol ohne Verfallsdatum (Kicker-Sportmagazin) als bester Mittelstürmer Deutschlands.
Den Durchbruch zum internationalen Top-Star schaffte Seeler bei der WM 1958 in Schweden, wo er gemeinsam mit Helmut Rahn und Hans Schäfer den Sturm bildete. In den Gruppenspielen gegen Argentinien und Nordirland gelang ihm jeweils ein Treffer. Selbst die Frage „Müller oder Seeler?“ löste Bundestrainer Helmut Schön vor der WM 1970 in Mexiko pragmatisch. Er nahm sowohl den aufstrebenden Bayern-Stürmer als den bereits 33 Jahre alten Hamburger mit ins Aufgebot. Seeler dankte es dem Mann mit der Mütze mit dem 2:2 gegen England im Viertelfinale per Hinterkopf… Seeler schilderte das WM-Comeback von 1970 in seiner Autobiographie Danke, Fußball – Mein Leben (2003, mit Roman Köster, Verlag: Rowohlt) in einem eigenen Kapitel. „Schön hatte einen Schachzug geplant, den eigentlich niemand so recht kapierte“, schrieb der Ur-Hamburger, „Gerd und ich gemeinsam. Er als echte Spitze, ich dahinter im offensiven Mittelfeld. Also gut, erklärte ich, für die WM und die Vorbereitung bin ich wieder dabei, aber danach ist definitiv Feierabend.“ So kam es. Uwe Seelers großartige Bilanz: 43 Tore in 72 Länderspielen. 40-mal führte er die deutsche Fußball-Nationalmannschaft dabei als Kapitän aufs Feld. Mit seinem letzten, dem 72. Länderspiel gegen Ungarn am 9. September 1970 überbot er den Rekord von Paul Janes, welcher seit 1942 Bestand hatte. Seeler nahm an den Weltmeisterschaften 1958, 1962, 1966 und 1970 teil und wurde dort bei insgesamt 21 Länderspielen eingesetzt. Es gelang ihm, sich bei allen 4 WM-Turnieren in die Torschützenliste einzutragen, eine Leistung, die außer ihm nur noch Pelé und Miroslav Klose gelang.Auf seinen größten Titel auf Vereinsebene wartete Seeler bis zum Ende der Saison 1959/60. Dann erreichte der Hamburger SV nach mehreren vergeblichen Anläufen, u. a. 1958 gegen den FC Schalke 04 (0:3) wiederum das Endspiel um die deutsche Meisterschaft und traf dort auf den 1. FC Köln. Nach zwei Treffern von Seeler feierte der HSV mit 3:2 den dritten Titelgewinn in seiner Vereinsgeschichte. Im selben Jahr wurde er erstmals zu Deutschlands „Fußballer des Jahres“ gewählt und galt als einer der besten Stürmer Europas.
Die Folge: 1961 erhielt Seeler ein lukratives Angebot von Inter Mailand, die für ihn 1,2 Millionen D-Mark boten – damals eine der höchsten Transfersummen überhaupt. Der Sportartikelfabrikant Adi Dassler bot Seeler an, die Adidas-Vertretung für Norddeutschland zu übernehmen, um ihn so zu überreden, in Hamburg zu bleiben. Der ebenso bodenständige wie umgängliche Hanseat verzichtete auf den Wechsel und blieb in seiner Heimatstadt.
1963 gewann er mit dem HSV den DFB-Pokal. Beim 3:0-Sieg im Finale über Borussia Dortmund erzielte Seeler alle Tore, womit ihm als erstem Spieler drei Tore in einem Pokalfinale gelangen. In der Saison 1963/64 wurde der HSV in die neu gegründete Bundesliga aufgenommen und wurde nach den letzten Erfolgen auch als Mitfavorit um die Meisterschaft gehandelt.
Der erste Bundesliga-Torschützenkönig
Während die Mannschaft einen enttäuschenden sechsten Platz belegte, war Seeler nicht zu stoppen und sicherte sich mit 30 Toren den Titel des ersten Bundesliga-Torschützenkönigs. Als Ausdruck seiner starken Leistungen wurde Seeler 1964 zum zweiten Mal Deutschlands „Fußballer des Jahres“.
Im Februar 1965 schien Seelers Karriere beendet, als er sich im Bundesligaspiel in Frankfurt einen Achillessehnenriss zuzog. Doch sechs Monate später stand er wieder auf dem Platz, mit einem von Adi Dassler in Handarbeit gefertigten Spezialschuh, der hinten geschnürt wurde. Der eiserne Wille hatte sich für Seeler spätestens im entscheidenden WM-Qualifikationsspiel für England 66 bezahlt gemacht, als er in Stockholm mit einem unglaublichen Treffer auf dem Spagat heraus das 2:1-Siegtor für die deutsche Mannschaft erzielte.
Der HSV, seine große Liebe im Fußball, durchlebte in diesen Jahren sportlich keine Glanzzeit und landete regelmäßig im Mittelfeld der Liga. Seeler aber hielt dem Verein die Treue und wurde in der Saison 1968/69 mit 23 Treffern Zweiter in der Torschützenliste hinter Gerd Müller.
International sorgten die ,,Roth ösen” für mehr Aufsehen, als sie 1968 das Finale um den Europapokal der Pokalsieger erreichten (der HSV, als Finalist von 1967, spielte in diesem Wettbewerb mit, weil Finalgegner FC Bayern München als Titelverteidiger des Europapokals ebenfalls noch mal teilnahm), dort aber gegen den AC Mailand chancenlos mit 0:2 unterlagen. Es war Seelers letztes Endspiel. Im Mai 1972 trat Seeler mit einem Spiel des HSV gegen eine Weltauswahl vom aktiven Sport zurück.
Ganz ohne Fußball ging es zu Hause in Norderstedt dann doch nicht: Auf Bitten des Sportartikelherstellers Adidas gab der große Uwe Seeler am 23. April 1978 ein Gastspiel bei Cork Celtic in der ersten irischen Liga. Seeler war nach eigenen Angaben nicht bewusst, dass es sich dabei um ein Punktspiel handelte, weil ihm nicht bekannt war, dass in der irischen Liga auch für Punktspiele Gastspieler angemeldet werden konnten. Bei der 2:6-Niederlage gegen die Shamrock Rovers erzielte er beide Tore.
Seeler gelang dies in der 56. Minute des Spiels gegen Marokko durch den 1:1-Ausgleich, Pelé in der 59. Minute im gleichzeitig stattfindenden Spiel Brasiliens gegen die Tschechoslowakei. Seeler war der erste Spieler mit mehr als 20 WM-Spielen. Sein Rekord wurde erst 1998 von Lothar Matthäus überboten.
Das Aus gegen Schweden bei der WM 1958 und die Finalniederlage 1966 gegen England
Den Durchbruch zum internationalen Top-Star schaffte Seeler bei der WM 1958 in Schweden, wo er gemeinsam mit Helmut Rahn und Hans Schäfer den Sturm bildete. In den Gruppenspielen gegen Argentinien und Nordirland gelang ihm jeweils ein Treffer.
Das Aus für Deutschland kam im Halbfinale gegen Schweden, wobei Seeler sich verletzte und im Spiel um Platz drei gegen Frankreich nicht teilnehmen konnte. 1961 trug Seeler im Spiel gegen Dänemark zum ersten Mal die Kapitänsbinde. In diesem Spiel gelang dem Stürmer beim 5:1-Erfolg ein Hattrick mit drei Kopfballtoren. Seeler war bei der WM 1962 in Chile die große Sturmhoffnung der deutschen Mannschaft. Deutschland wurde souverän Gruppensieger, wobei Seeler mit zwei Toren dazu beitrug.
Doch im Viertelfinale folgte die Enttäuschung, als Deutschland nach einer 0:1-Niederlage gegen Jugoslawien ausschied und die Heimreise antreten musste. Nach der Weltmeisterschaft trat Mannschaftskapitän Hans Schäfer aus der Nationalelf zurück und fortan war Seeler als bisheriger Stellvertreter neuer Kapitän. Nach seiner schweren Achillessehnen-Verletzung 1965 wurde Seeler rechtzeitig wieder fit und der Kapitän schoss seine Mannschaft mit dem Tor zum 2:1-Sieg über Schweden zur WM-Endrunde 1966 nach England.
Bei der WM zeigte die deutsche Mannschaft starke Leistungen, was auch an den neuen Nationalspielern Franz Beckenbauer, Wolfgang Overath und Sigfried Held lag. Deutschland wurde Gruppensieger, und Seeler steuerte den entscheidenden Treffer zum 2:1-Sieg über Spanien bei. Im Viertelfinale wurde Uruguay mit 4:0 vom Platz gefegt (ein Seeler-Tor zum zwischenzeitlichen 3:0). Im Halbfinale wurde die Sowjetunion mit 2:1 geschlagen und Seeler stand mit seiner Mannschaft im WM-Finale gegen Gastgeber England.
Im legendären Finale im Wembley-Stadion unterlag Deutschland mit 2:4 n.V. und wurde Vize-Weltmeister. Seeler wurde trotz der Niederlage als einer der besten Spieler des gesamten Turniers bezeichnet. 1968 erklärte Seeler seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft, gab aber dem Drängen von Trainer Helmut Schön nach und kehrte in die Elf zurück. Beim WM-Turnier 1970 in Mexiko spielte der bereits 33-jährige als zurückhängende Spitze hinter Gerd Müller. Der Einsatz des wieder ernannten Kapitäns sollte sich auszahlen; in der Gruppenphase gelangen ihm Treffer gegen Marokko und Bulgarien.
Im Viertelfinale gegen Titelverteidiger England erzielte er das kurioseste Tor seiner Länderspielkarriere, als er den Ball kurz vor Schluss zum 2:2-Ausgleich (Endstand 3:2 n.V. für Deutschland) mit dem Hinterkopf ins Tor lenkte. Im Halbfinale schied die DFB-Auswahl in einer dramatischen Partie („Jahrhundertspiel“) mit 3:4 n.V. gegen Italien aus und belegte nach einem 1:0 gegen Uruguay den dritten Platz.
Trotz seines Alters zählte er als eine der „Entdeckungen“ der WM und lieferte wie 1966 ein herausragendes Turnier ab. So ging bspw. beiden Müller-Toren in der Verlängerung des Halbfinales bei der WM 1970 gegen Italien ein gewonnenes Kopfballduell von Seeler voraus. Mit seinem letzten, dem 72. Länderspiel gegen Ungarn am 9. September 1970 überbot er den Rekord von Paul Janes, welcher seit 1942 Bestand hatte.
Er hielt den Rekord bis zum 24. November 1973 und wurde dann von Franz Beckenbauer überboten. Seeler nahm an den Weltmeisterschaften 1958, 1962, 1966 und 1970 teil und wurde dort bei insgesamt 21 Länderspielen eingesetzt. Es gelang ihm, sich bei allen 4 WM-Turnieren in die Torschützenliste einzutragen, eine Leistung, die außer ihm nur noch Pelé und Miroslav Klose gelang. Seeler gelang dies in der 56. Minute des Spiels gegen Marokko durch den 1:1-Ausgleich, Pelé in der 59. Minute im gleichzeitig stattfindenden Spiel Brasiliens gegen die Tschechoslowakei. Seeler war der erste Spieler mit mehr als 20 WM-Spielen. Sein Rekord wurde erst 1998 von Lothar Matthäus überboten.[svc_carousel_layout car_pagination=”yes” car_pagination_num=”yes” car_autoplay=”yes” loadmore=”yes” grid_link_target=”nw” dexcerpt=”yes” dmeta_data=”yes” dsocial=”yes” query_loop=”size:16|order_by:date|order:DESC|post_type:post” grid_thumb_size=”200X172″ svc_class=”bigger-slider” title=”EINE ANDERE LIGALIVENET STORY?”]
Rang | Name | Tore | Spiele |
---|---|---|---|
1 | Josef Bican | 948 | 621 |
2 | Ferenc Puskas | 808 | 794 |
3 | Ferenc Deak | 794 | 510 |
4 | Romario | 784 | 1000 |
5 | Pele | 775 | 840 |
6 | Cristiano Ronaldo | 743 | 1038 |
7 | Lionel Messi | 741 | 917 |
8 | Gerd Müller | 735 | 793 |
9 | Uwe Seeler | 575 | |
9 | Tulio Maravilha | 575 | |
11 | Arthur Friedenreich | 557 | |
12 | Ernst Willimowski | 554 | |
13 | Eusebio | 552 | |
14 | Jimmy McGrory | 550 | |
15 | Zlatan Ibrahimović | 548 | 924 |
16 | Franz Binder | 546 | |
17 | Fernando Peyroteo | 544 | |
18 | Hugo Sánchez | 541 | |
19 | Fritz Walter | 539 | |
20 | József Takács | 523 | |
21 | Gyula Zsengeller | 522 | |
21 | Zico | 522 | |
23 | Alfredo Di Stéfano | 514 | |
23 | Hans Krankl | 514 | |
25 | Gunnar Nordahl | 513 | |
26 | Roberto Dinamite | 512 | |
27 | Jimmy Greaves | 511 | |
28 | Ferenc Bene | 508 |