Zu viel Politik? Löw und Deutschland mit Blamage gegen Nordmazedonien

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Zu viel Politik? Löw und Deutschland mit Blamage gegen Nordmazedonien

Nächster Tiefpunkt in der WM-Qualifikation: Löw und Deutschland verlieren mit 1:2 (0:1) gegen Nordmazedonien. Eine Blamage.

Die politische Botschaft vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Nord-Mazedonien (1:2) stimmte. Das war aber schon alles. Jetzt können Sie zu Hause entscheiden, was Ihnen wichtiger ist! Deutschland musste im letzten WM-Quali-Spiel von Joachim Löw eine Blamage gegen den Außenseiter hinnehmen und fiel auf Rang 3 zurück. 

Politische Ansagen haben vor den Spielen der Nationalmannschaft von Deutschland fast schon Tradition. Am Wochenende gegen Island (3:0) demonstrierte man für Menschenrechte (Human Rights). In Rumänien (1:0) gab es eine ähnlich plakative Trikot-Aktion. Vor dem Spiel Deutschland gegen Nordmazedonien hieß es bei der Mannschaft von Jogi Löw ,,Wir für 30″.

Damit positionierte sich die DFB-Elf erneut für Menschenrechte. Das ist toll. Das freut uns wirklich. Vor allem dann, wenn es am Ende nicht bei gut gemeinten Bekenntnissen bleibt, sondern auch Signalwirkung hat. Das allerdings muss bezweifelt werden. Norwegen positionierte sich als erstes Team klar. Die Skandinavier mit BVB-Bulle Erling Haaland (20) sind aber alles, nur kein WM-Stammgast. Dass man im Falle der ersten WM-Quali nach 24 Jahren aus politischen Gründen verzichtet, ist unwahrscheinlich und steht auf einem ganz anderen Blatt… Für die DFB-Elf gilt: Eine WM in Katar ohne Deutschland ist nicht darstellbar. Der bereits abgereiste Weltmeister Toni Kroos (31, Real Madrid) hatte seine Kritik an der WM-Vergabe an Katar 2022 schon vor dem Spiel erneuert. Einen Boykott hält Kroos, so erklärte er in seinem Podcast (Einfach mal Luppen), ,,nicht für sinnvoll.” So sieht es auch Löw und so wird es wohl auch kommen.

In Duisburg hieß es am Mittwochabend ,,Wir für 30″, also für die 30 Artikel der Menschenrechts-Erklärung der Vereinten Nationen. Prima. Man hatte so den Eindruck, dass diese Aktionen beim DFB-Team derzeit über allem steht. Motto: Politisch aktiv in der Abi-Klasse. Und dass die WM-Quali nach den Auftaktsiegen gegen Island und Rumänien so eine Art Selbstläufer ist.

Verhält man sich auf dem Rasen gegen kecke Außenseiter wie bei Deutschland gegen Nordmazedonien unter der Regie von Löw so wie am Mittwoch, muss man am Ende vielleicht gar nicht über einen WM-Boykott nachdenken…

Jedenfalls standen am Ende von restlos enttäuschenden 99 Länderspiel-Minuten wieder mal nur Ratlosigkeit und Ernüchterung. Nach einem Spiel gegen ein Team, das auf Rang 65 (!) der FIFA-Weltrangliste steht.

,,Wir hätten zwar können in Führung gehen, aber wir haben den Gegner nicht vor Probleme gestellt.” Das sagte Joachim Löw mit gewohnt badischem Einschlag nach dem Spiel bei RTL. ,,Es geht gegen uns zu leicht, gefühlt waren die Nordmazedonier nur 2-mal vor unserem Tor. Viele Worte fallen mir nicht ein.” So das Fazit von Ilkay Gündogan (Manchester City) nach der Partie bei RTL. Es war die erste Niederlage im 33. und letzten WM-Qualifikationsspiel mit Jogi Löw. Die letzte Niederlage in einem WM-Quali-Spiel hatte es am 1. September 2001 in München gegeben. Ein international kaum beachtetes 1:5 gegen England. Das britische Massenblatt The Sun setzte am Tag darauf auch ein Statement. Es druckte die Anzeigetafel im Münchner Olympiastadion als doppelseitiges Poster…


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