Stürmer Pierre-Michel Lasogga: HSV pokert wieder wie in der ersten Liga…
0:2 bei Arminia Bielefeld verloren, keinen weiteren Boden auf die Verfolger gut gemacht, das 2:1 gegen Sandhausen nicht vergoldet – so könnte die Bilanz des Hamburger SV am Ende des Doppel-Spieltags in der 2. Liga lauten. Sportlich präsentiert sich der HSV weiter konstant inkonstant.
Nur beim Medienrummel und beim Vertragspoker ist man schon wieder erstklassig.
Beim HSV steht Stürmerstar Pierre-Michel Lasogga (27) in Bielefeld nicht im Kader. Muskuläre Probleme, so heißt es, zwingen den 9-maligen Torschützen zum Zuschauen.
Das ist mit Blick auf die 0:2-Niederlage doppelt bitter, denn Lasogga ist eigentlich der Mann der Woche in Hamburg.„Maschine!“ – Mit dieser knappsten aller möglichen Überschriften feiert die Zeitung Hamburger Morgenpost am Donnerstag den Doppel-Torschützen aus dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen (2:1).
Dass der HSV gegen den Abstiegskandidaten aus der Kurpfalz nicht stolpert, verdankt er seinem aus Leeds zurückgeholten Torjäger. Lasogga erlöst die Fans im Volksparkstadion bei Schneetreiben mit 2 Toren. „Im Stile eines waschechten Torjägers war die Tor-Versicherung des HSV nun genau zur Stelle, als sie gebraucht wurde“, hat es die Hamburger Morgenpost genau beobachtet.
„Wie er die Bälle reinhaut – einfach klasse“, freut sich auch HSV-Innenverteidiger Rick van Drongelen nach der Partie gegen Sandhausen.
Lasogga auf dem Platz – eine echte Lebensversicherung für den HSV in dieser wechselhaften Zweitliga-Saison, die trotz der komfortablen Ausgangslage noch längst nicht gelaufen ist.11 Tore und 2 Assists zeigen: Es gibt ihn auch in Deutschland noch, den klassischen Mittelstürmer alter Prägung.
In 6 Spielen sind Lasoggas Tore bzw. seine Vorarbeit in Magdeburg für den HSV spielentscheidend.
Einziger Haken: Der Vertrag des Sturmbullen läuft im Sommer aus – und beim HSV wird nun wieder gepokert wie zu Erstligazeiten. Das kolportierte Jahresgehalt von 3,4 Mio. Euro macht Lasogga zum am besten bezahltesten Profi in der Geschichte der 2. Liga. Als Retter des HSV im Relegationsspiel bei Greuther Fürth (1:1) hätte er schon 2014 eigentlich einen Rentenvertrag oder zumindest eine Zusatzprämie erhalten müssen.
Diese gibt es nicht und sollte Lasogga wirklich in Hamburg bleiben, gibt es ab Sommer auch weniger Gehalt. Wie BILD berichtet, will der HSV dem Stürmer die Bezüge deutlich kürzen – um 1,9 Mio. Euro. Auch beim Bundesliga-Aufstieg, der dann auch das Werk von Lasogga wäre, sind von Vereinsseite nicht mehr als 1,5 Mio. Jahressalär für ihn drin. Nach Informationen mehrerer Hamburger Quellen will man Lasogga beim HSV halten – und sich an der vereinsinternen Gehalts-Obergrenze von 2 Mio. Euro orientieren. Das würde dann bedeuten, dass für Fußball-Söldner in Hamburg in der 1. Liga künftig nichts mehr zu holen ist. Umgekehrt ist eine derartige Gehaltskürzung nicht unbedingt ein Argument, um Lasogga zu halten…