Mein Gott, Walter – VfB Stuttgart feuert vor Weihnachten den Trainer!

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Mein Gott, Walter – VfB Stuttgart feuert vor Weihnachten den Trainer!

,,Unterschiedliche Ansichten über die Entwicklung des Kaders” sorgen am Montagabend und einen Tag vor Weihnachten für die Entlassung von Trainer Tim Walter (44) beim VfB Stuttgart. Der ehemalige Kiel-Coach, erst zu Saisonbeginn ins Ländle gekommen, ist bereits der 16. Cheftrainer des VfB seit 2010 – und nur einer blieb länger als 2 Jahre im Amt…

Der 23. Dezember ist für Trainer in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga kein Kuscheltag!

Es scheint ein neuer Trend zu sein! Im letzten Jahr wird Heiko Herrlich einen Tag vor Heiligabend bei Bayer Leverkusen nach Hause geschickt.

Dieses Mal hat es Tim Walter (44) vom VfB Stuttgart erwischt. Die Schwaben trennen sich von dem erst zu Saisonbeginn verpflichteten Coach, für den sie eine kolportierte Ablösesumme im sechsstelligen Bereich an den Liga-Konkurrenten Holstein Kiel bezahlt haben – um ihn nun nach 17 Spielen wieder zu beurlauben.

Kann man mal so machen… Die Sprüche bei einer solchen Trennung sind sowieso immer dieselben, vielleicht sollten sich die Vereine abstimmen und das Ganze über ,,Copy & Paste” lösen…,,Es war unser Wunsch und unser klares Ziel, gemeinsam mit Tim Walter unsere kurz- und mittelfristigen Ziele zu erreichen: die Rückkehr in die Bundesliga und die Weiterentwicklung unserer Mannschaft”, so VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger in der Pressemitteilung vom Montagabend.

Der Ex-Nationalspieler wird darin weiterhin wie folgt zitiert. ,,Wir haben in den letzten Wochen und zuletzt nach dem Spiel in Hannover viele intensive Gespräche geführt. Dabei wurde zunehmend deutlich, dass unterschiedliche Ansichten über die Entwicklung des Kaders zur Realisierung unserer sportlichen Ziele bestehen.”

Mein Gott, Walter ! Für die jüngeren User: Mit dem Song „Mein Gott Walter“ gelingt dem im schwäbischen Ulm geborenen Komiker und Kabarettisten Michael Friedrich Wilhelm, genannt ,,Mike” Krüger (68) im Jahr 1975 der Durchbruch.

Der Titel gebende, verzweifelte Ausruf im Refrain trifft seit Montagabend leider auch auf den (ehemaligen) VfB-Trainer Tim Walter zu.Wie das Kicker-Sportmagazin schon in seiner letzten Donnerstag-Ausgabe berichtet hat, geht es für Tim Walter bei Mit-Absteiger Hannover 96 um seinen Job.

Das 2:2 (1:0) bei den ,,Roten” hilft Walter nicht wirklich weiter. Reporter-Legende George Moissidis, VfB-Experte beim Kicker-Sportmagazin scheint es zu ahnen: „Walter, das ist längst spruchreif, muss um seine Zukunft fürchten. Jetzt hat sich die Situation in Stuttgart weiter erhitzt, entfacht durch die sportlichen Probleme, die den vermeintlichen Aufstiegsfavoriten von der Tabellenspitze auf Rang 3 stolpern ließen.“ Zudem, so Moissidis, gäbe es „interne Dispute“ zwischen Walter und einigen Spielern, u. a. mit Emiliano Insua oder dem zur Nummer 2 degradierten Keeper Gregor Kobel. Nach dem 1:1 in Darmstadt am vergangenen Montag gerät Walter auch mit Abwehrchef und Ex-Nationalspieler Holger Badstuber aneinander.

Die Stuttgarter können unter Walter das Kunststück von 4 per Video-Beweis nicht gegebenen Toren, allesamt von Superstar Mario Gomez (34) erzielt, für reklamieren. Ansonsten stehen 5 Niederlagen 9 Siegen aus 18 Spielen im Unterhaus gegenüber. Die Mannschaft präsentiert sich zu inkonstant. Guten Auftritten wie dem 3:0 im Derby gegen den Karlsruher SC folgen immer wieder Rückschläge wie beim 1:2 in Sandhausen eine Woche später.

Der Nachfolger von Tim Walter – im Gespräch sind der Ex-Köln-Coach Markus Anfang und der im November bei Mainz 05 entlassene Sandro Schwarz, wird der 17. Cheftrainer des VfB Stuttgart seit 2010. Damit ist der ,,HSV des Südens” fast genauso eine Trainer-Schleuder wie der ,,echte” HSV aus Hamburg. Von diesen Trainern hält sich nur Bruno Labbadia (,,Wir Bundesliga-Trainer sind nicht die Mülleimer von allen Menschen” / 987 Tage) länger als 2 Jahre im Amt. Jos Luhukay (5 Spiele), Alexander Zorniger und Armin Veh – wie Tim Walter jeweils zum 1. Juli präsentiert – bleiben nicht mal eine Halbserie lang.


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