Er schoss 557 offizielle Tore, in Wahrheit waren es wohl mindestens 1.329 Tore
Zum Fußball fand „Fried” als Zehnjähriger durch den Sportunterricht am Mackenzie College, einer privaten Oberschule in São Paulo. Seine väterliche Abstammung ebnete Arthur Friedenreich den Zugang zum Fußballspiel, das auch in Brasilien anfangs ein Sport der Oberschicht war. Als Deutsch-Brasilianer konnte er 1909 dem SC Germânia, einem Klub für deutschstämmige Spieler in Sao Paulo, beitreten. Dort wurde er von Hermann Friese gefördert, einem der bedeutendsten Sportler in Brasilien seiner Zeit.
Seine mütterliche Abstammung bewirkte, dass Arthur Friedenreich als Nicht-Weißer unter dem in Brasilien zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrschenden Rassismus zu leiden hatte. So wurden Fouls an nicht-weißen Spielern von vielen Schiedsrichtern nicht gepfiffen. Man sagt, dass Friedenreich seine legendären Körpertäuschungen entwickelte, um es seinen weißen Gegenspielern schwerer zu machen, ihn durch Foulspiel zu stoppen.
Um wie ein Weißer zu erscheinen, glättete er, wie andere afrobrasilianische Spieler auch, seine krausen Haare. Manchmal spielte er mit Haarnetz. Arthur Friedenreich wurde zum Nationalhelden und gilt als erster brasilianischer Fußballstar. Friedenreich war einer der Spieler, die am 21. Juli 1914 in Rio de Janeiro das erste Spiel für die Nationalmannschaft Brasiliens bestritten.
Gegner war der englische Club Exeter City FC, Brasilien gewann 2:0. Friedenreich verlor in dem ruppigen Spiel zwei Zähne. Insgesamt machte er bis zum 24. Februar 1930 gerade mal 17 Länderspiele für Brasilien, die aber nicht in allen Statistiken als offiziell gewertet werden. In 26 Jahren als Aktiver soll er 1.329 Tore erzielt haben. Damit wäre er der erfolgreichste Torschütze aller Zeiten. Auch hier divergieren die Zahlen stark, in Pflichtspiel-Einsätzen kam Friedenreich nur auf 557 Buden.
Beim Campeonato Sudamericano 1921 in Argentinien blieben Friedenreich und alle anderen nicht-weißen Nationalspieler außen vor. Brasilien wurde Zweiter und der Ausschluss der Nicht-Weißen nach Protesten wieder aufgehoben. An der ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930 durfte Friedenreich nicht teilnehmen, da Spieler aus São Paulo aufgrund von Streitigkeiten zwischen den Ligaverbänden Associação Paulista de Esportes Atléticos (APEA) und Liga de Amadores de Futebol (LAF) gesperrt waren. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 war er als 42-Jähriger zu alt.
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