Bundesliga: Als ein Hollländer den BVB rettete…

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Bundesliga: Als ein Hollländer den BVB rettete…

Bayern Münchens niederländische Klublegende Arjen Robben (35) hat den Wechsel zum deutschen Rekordmeister als ,,beste Entscheidung meiner Karriere” bezeichnet. Bei Borussia Dortmund kann das nur ein Ex-Profi behaupten – und der ist lange im Ruhestand…

In die Niederlande ist es von Dortmund wirklich nicht weit. Auswärtsfahrten des BVB nach Amsterdam, Eindhoven oder Rotterdam gehören bis heute zu den Highlights in der Europacup-Historie der Schwarzgelben.

Aber: Anders als beim FC Bayern, wo mit Arjen Robben und Roy Makaay ausgemachte Klub-Legenden aus Holland kommen, oder beim verachteten Revier-Rivalen Schalke 04, wo 2 die Vereinsgeschichte erfolgreich mitgestalten, wollen Holland und der BVB nicht so recht zusammenpassen.

Von den bis heute lediglich 5 Holland-Profis, die seit 1976 beim BVB unter Vertrag stehen, schlägt nur einer ein.Es ist eigentlich ein Deutscher, der sich nur aufgrund seines niederländischen Vaters in Hollands Nationalelf versucht.

Der Stürmer Willi ,,Ente” Lippens, wegen seines Watschelgangs so genannt, wechselt 1976 von Rot-Weiß Essen zum Bundesliga-Aufsteiger (!) Borussia Dortmund und wird mit 13 Toren in 70 BL-Spielen zum Publikumsliebling.

Sein einziges Länderspiel für Holland, 1971 gegen Luxemburg, hat er da schon lange hinter sich. Den ,,Deutschen” lassen die Holländer pikiert links liegen, die Sprüche (,,Die Fische sind grade alle in Bottrop, zu einer Beerdigung. Da ist ein Hecht gestorben.“ / ,,Ich verwarne Ihnen” – ,,Ich danke Sie!”) des Ruhrpott-Orginals kommen jenseits der Grenze nicht an. Sie nennen die ,,Ente” sogar abfällig Donald Duck. Und das, obwohl uns gerade die Holländer Jahre später mit Alfred J. Kwak eine der pragmatischsten Zeichentrick-Enten schenken werden. Irgendwann muss eben alles ein Ente haben…

Wie auch immer. Willi Lippens gehört zur BVB-Folklore dazu und der Autor Marc Geschonke setzt ihm 2007 in Ente mit Schlapphut. In: …der Boss spielt im Himmel weiter. Fußball-Geschichten aus dem Ruhrgebiet ein literarisches Denkmal.Müsste man einem niederländischen Spieler allerdings in Dortmund ein Denkmal bauen, so fällt diese Ehre allerdings nicht ,,Ente” Lippens zu!

Es ist Alfred Nijhuis. ,,Alf” rettet den BVB in der Katastrophen-Saison 1999/2000 vor dem Abstieg. Der Abwehrspieler trifft insgesamt nur 6-mal für die Westfalen, aber keiner seiner Treffer ist wichtiger als das 1:1 im Revier-Derby am 13. Mai 2000. In Überzahl bricht sich Dortmund am 33. Spieltag mit seinen hoch dekorierten Stürmern Sergej Barbarez und Fredi Bobic gegen Schalke fast die Beine, Nijhuis, eine Woche zuvor in Stuttgart nicht im Kader, muss her – und bewahrt die Borussia vor Schlimmerem. Mit dem irgendwie ergurkten Punkt können die Abstiegs-Konkurrenten Eintracht Frankfurt und SSV Ulm im direkten Duell am letzten Spieltag machen, was sie wollen, Dortmund ist gerettet.

Als ,,Retter” holt Borussia Dortmund im tristen Herbst 1997 schon einmal einen Holländer. Es ist der beim SC Freiburg zum Publikumsliebling gewordene Stürmer Harry Decheiver. Vom FC Utrecht nun in die Bundesliga geholt, kommt Decheiver in Dortmund nur auf 3 Treffer in 8 Bundesliga-Spielen. Vom neuen BVB-Coach Michael Skibbe ab 1998 nicht mehr berücksichtigt, beendet der Stürmer 1999 seine Karriere.

Als Transfer-Flop geht auch der Angreifer Cedric van der Gun in Dortmund durch. Von ADO Den Haag verpflichtet, macht er 2005 nur 3 Bundesliga-Spiele und wird zwischenzeitlich in die 2. Mannschaft von Borussia Dortmund abgeschoben. 2011 landet der inzwischen 40-Jährige in der Vereinslosigkeit.


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