Torwart-Zoff beim FC Bayern: Oliver Kahn mit Machtwort
Erste Pressekonferenz mit dem neuen Bayern-Vorstandsmitglied Oliver Kahn (50) und der Torwart-Titan glättet gleich die Wogen im Keeper-Streit zwischen Manuel Neuer (33) und seinem neuen Herausforderer Alexander Nübel (23), der im Sommer ablösefrei vom FC Schalke 04 nach München kommt.
Beim FC Bayern München hat am Dienstag das ,,Jahr Kahn” begonnen, die Amtszeit des neuen Vorstandsmitglieds Oliver Kahn (50).
Der einstige ,,Torwart-Titan” muss zu seinem Amtsantritt beim Rekordmeister direkt die Wogen glätten. Es geht um einen Torhüter-Krieg, den der FC Bayern nie wollte: Manuel Neuer (33) gegen seinen neuen Herausforderer Alexander Nübel (23). Der ehemalige U21-Nationaltorhüter wechselt im Sommer ablösefrei vom FC Schalke 04 zu den Bayern.
Die Fußball-Prominenz hat in den letzten Tagen viel über diesen Wechsel diskutiert und blickt mit Spannung auf diese Konstellation. ,,Manuel Neuer wird jetzt noch nicht die Nummer 2 sein wollen”, mutmaßt der frühere Bundestrainer Berti Vogts (73) am Rande des prominent besetzten internationalen Jugendturniers Mercedes Benz JuniorCup in Sindelfingen bei Stuttgart. ,,Es wäre vielleicht besser gewesen, noch ein oder 2 Jahre auf Schalke zu bleiben und dann mit Klausel nach München zu wechseln”, glaubt Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand (40), am vergangenen Sonntag ebenfalls Zuschauer in Sindelfingen.
Manuel Neuer hat die Verpflichtung von Nübel mit unglaublicher Gleichgültigkeit aufgenommen. Ganz im Stile eines Platzhirsches.Die Verpflichtung von Alexander Nübel sei für seine eigene Vertragsverlängerung ,,unerheblich”, erklärt Manuel Neuer am Montag im Trainingslager des FC Bayern in Doha in Katar.
Dennoch will der Champions-League-Sieger von 2013 die Vertragsverlängerung in München an Bedingungen knüpfen. Ein Angebot des FC Bayern respektive von Sportvorstand Hasan Salihamidhzic, freiwillig auf Spiele zu verzichten, um den Schalker Kollegen zum Zuge kommen zu lassen, hat Neuer abgelehnt.
,,Das ist eine Entscheidung des Vereins im Hinblick auf die nächsten Jahre. Er ist ein guter Torwart”, kommentiert Neuer den Transfer von Nübel, der im kommenden Sommer – ebenso wie er selbst 2011 – vom FC Schalke 04 zum FC Bayern wechseln wird.
Nübel sei ein Torwart, dem vielleicht die Zukunft gehöre. ,,Für mich spielt es jetzt überhaupt keine Rolle, dass er zum FC Bayern kommt”, stellt Neuer klar, ,,es ist für mich und meine Vertragsverhandlungen unerheblich.” Halbe Sachen will der Weltmeister von 2014 nicht mitmachen: ,,Ich bin Sportler und Profi und möchte immer spielen. Ich bin ehrgeizig und ich liebe es, auf dem Platz zu stehen, ich bin kein Statist, sondern Protagonist und möchte immer spielen.”
Am Dienstag hat sich nun Oliver Kahn zum Torhüter-Streit geäußert.
Der neue Bayern-Sportvorstand, am 7. Januar 2020 inthronisiert, kennt diese Konkurrenz-Situation vor allem aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. 2006 hat sich Bundestrainer Jürgen Klinsmann (55, jetzt Hertha BSC) gegen den etatmäßigen Keeper der DFB-Elf und für den Wahl-Londoner Jens Lehmann entschieden – ein Paukenschlag unmittelbar vor der Heim-WM, der das Ende von Kahns Nationalmannschaftskarriere einleitet.
Kahn am Dienstag in München: ,,Ich denke, wir wissen alle, was für ein Talent Alexander Nübel ist, in diesem Sinne war das eine sehr kluge, strategische Entscheidung.”
Der Bayern-Vorstand weiter: ,,Er hat sich bereit erklärt, sich hinten anzustellen und von Manuel Neuer zu lernen, über dessen Qualitäten wir nicht reden müssen. Das Schöne ist, dass man ganz entspannt mit den beteiligten Personen sprechen kann und dann werden wir sehen, wie wir dieses Thema handhaben werden. Es geht darum, die Konzentration voll und ganz auf die Rückrunde zu legen.”