Trotz Geisterspiel: BVB-Bilanz in den Knock-out-Spielen in Europa ist desaströs!
Geisterspiel hin oder her, Borussia Dortmund ist es seit 2013 nicht mehr gelungen, in der Champions League oder der Europa League weiter als bis ins Viertelfinale zu kommen. Eine Analyse nach dem Shutdown.
Die Champions League ruht seit Freitag und der ,,Shutdown” des europäischen Königswettbewerbs kommt für Borussia Dortmund 3 Tage zu spät.
Im ,,Geisterspiel” bei Paris St.-Germain hat sich der deutsche Vizemeister mit einer schwachen Leistung und einem 0:2 (0:2 / Hinspiel 2:1) in die durch das Coronavirus notwendig gewordene Zwangspause verabschiedet.
Es ist der 2. Achtelfinal-Knockout für die Schwarz-Gelben in Folge und das 2. ,,Aus” unter außergewöhnlichen Bedingungen. 2017 hat die Mannschaft nach einem Attentat auf den Team-Bus, bei dem u. a. BVB-Spieler Marc Bartra verletzt wird, unter Schock die beiden Viertelfinals gegen die AS Monaco bestritten – und beide Spiele verloren.
Im letzten Jahr hat Tottenham Hotspur auf dem Weg ins Finale Dortmund mit 3:0 und 1:0 die Grenzen aufgezeigt. Auch in den Spielen gegen die ,,Spurs” hat BVB-Coach Lucien Favre (62) es nicht verstanden, das Team in den K.o.-Modus zu bringen.Auch dieses Mal nicht. Die Ankündigung von Mittelfeldrenner Axel Witsel (,,Das wird ein großes Spiel in Paris”) ist nach 25 Minuten allenfalls ein Lippenbekenntnis.
Dass es kein ,,großes Spiel” werden kann, dafür sorgt schon der gespenstisch-bizarre Rahmen mit den leeren Rängen im Prinzenparkstadion. Aber: Paris St.-Germain nutzt die Schläfrigkeit der Dortmunder, die in dieser Atmosphäre zu unkonzentriert agieren, eiskalt aus.
Die harten Fakten zum Dortmund-Aus: Nur 49 Prozent gewonnene Zweikämpfe (Quelle: Kicker-Sportmagazin / Donnerstag-Ausgabe), das ist der schlechteste BVB-Wert in dieser Champions-League-Saison gewesen. Im zentralen Mittelfeld kommen der später mit Rot vom Platz gestellte Emre Can (26) und Axel Witsel (31) nur auf ein Drittel an gewonnenen Zweikämpfen.
Dazu kommt die chronische Auswärts-Schwäche: Dortmund hat nur 3 der letzten 14 Spiele in fremden Stadien in der Champions League gewonnen. Auch 2017, als man im Achtelfinale Benfica Lissabon noch ausschalten kann, gibt es im Hinspiel in Portugal ein 0:1. Die 3 richtungweisenden Partien gegen stärker einzuschätzende Gegner gehen in dieser Saison allesamt verloren: 0:2 bei Inter Mailand, 1:3 beim FC Barcelona und 0:2 bei PSG.Ein Unsicherheitsfaktor in Paris und auch im letzten Jahr in den Spielen gegen Tottenham ist Achraf Hakimi.
Keine Frage: Der Marokkaner macht in der Offensive über die rechte Seite eine Menge Dampf, doch er agiert in der Rückwärtsbewegung zu sorglos. Hakimi trifft in Paris, aber auch schon im letzten Jahr gegen die ,,Spurs” Mitschuld an den Gegentreffern.
Apropos: 9 Gegentore haben die Dortmunder allein in dieser Saison nach Standards in allen 3 Wettbewerben kassiert. Davon finden 8 nach Eckbällen den Weg ins BVB-Tor. Trotz mehr Ballbesitz (53 Prozent) bleibt der Dortmunder Auftritt in Paris unkonztriert und somit wieder einmal ein Muster ohne Wert.
Seit dem Erreichen des ,,deutschen Finales” 2013 gegen den FC Bayern München in Wembley (1:2) macht der Geister-Auftritt in Paris nicht nur die Champions League in dieser Saison dicht, sondern auch die desaströse Bilanz des BVB in der CL und in der Europa League perfekt. 3-mal ist man seit dieser Sternstunde im Achtelfinale ausgeschieden. Nur 2014 und 2017 steht man in der ,,Königsklasse” im Viertelfinale. In der Europa League scheitert man 2016 in der gleichen Runde an Jürgen Klopp und dem FC Liverpool (3:4 / Hinspiel: 1:1).