„CR7-Bonds“: So finanziert Juventus Turin Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo (34) geht in der Champions League in Diensten von Juventus Turin erst am kommenden Mittwoch bei Atlético Madrid wieder auf Tor- und Rekordjagd. Die Finanzierung der portugiesischen Tor-Maschine ist für „Juve“ allerdings offensichtlich instabil geworden.
Wie DIE WELT am Mittwoch berichtet, will der italienische Rekordmeister offenbar eine Anleihe aufnehmen, um bei ohnehin schon hoher Verschuldung für die Ronaldo-Refinanzierung nicht noch tiefer in die Miesen zu rutschen.
„CR7-Bonds“ nennt sich die Anleihe, die der börsennotierte italienische Traditionsklub nun auf den Finanzmarkt werfen will und die 150 Millionen Euro in die Kassen spülen soll. „Offenbar ist Cristiano Ronaldo zu teuer“, mutmaßt DIE WELT am Mittwoch.
Für „institutionelle Investoren“, wie es heißt. Edel-Fans oder andere, gut betuchte private Anleger bleiben außen vor.Juventus Turin gehört nach den beiden römischen Klubs AS und Lazio zu den 3 Vereinen aus der italienischen Serie A, die an der Mailänder Börse notiert sind.
Mit der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo von Real Madrid im Sommer 2018 für 117 Mio. Euro Ablöse hat „die alte Dame“ alle ihre bisherigen Transfers in den Schatten gestellt.
Gonzalo Higuaín (derzeit zum FC Chelsea ausgeliehen / Ligalive.net berichtete) für 90 Mio. Euro vom SSC Neapel los genudelt, mit Gianluigi Buffon, der 2001 vom AC Parma kommt, einen 17 Jahre gültigen Torhüter-Transferrekord aufgestellt – alles Peanuts. „CR7“ hat Juventus noch einmal in eine andere Liga geschossen.
Sportlich hat es sich auf alle Fälle gelohnt. Ronaldo macht in Turin dort weiter, wo er in Madrid aufgehört hat. Er schießt Tore am Fließband und jagt Fußball-Rekorde.Nur mal ein Auszug aus dem CR7-Buch der Rekorde.
Mit der Achtelfinal-Teilnahme in Gruppe H (vor Manchester United) erreicht Ronaldo zum 15. Mal in Folge in der Champions League die Runde der letzten 16 – Rekord. Mit 121 Toren ist er absoluter Rekordschütze des 1992 novellierten Meistercups. Beim 1:0-Erfolg im Gruppenspiel gegen den FC Valencia feiert der Portugiese am 27. November 2018 seinen 100. Sieg als Spieler im Champions-League-Wettbewerb. Damit hat er mit seinem ehemaligen Real-Mitspieler Iker Casillas gleichgezogen.
Finanziell sieht die Ronaldo-Show nach 5 Monaten CR7-Wahnsinn in Italien so aus. 150-prozentige Umsatzsteigerung im Trikot-Merchandising, 12 Millionen „Follower“ in den Social-Media-Portalen des Vereins. Dazu kommt eine Aufstockung von Ausrüster Adidas. Der Sportartikel-Gigant zahlt statt bisher 23 Mio. bis 2027 satte 51 Mio. Euro an die Turiner (Quelle: Kicker-Spezial Champions League, Februar 2019).
Blieben da noch die strammen Gehaltskosten. Ronaldo, vor einer Woche 34 geworden (Glückwunsch nachträglich!), kassiert in Turin kolportierte 120 Mio. Euro bis Vertragsende 2022. Steuern und Abgaben inklusive. Das muss refinanziert werden. Das Problem: Juventus drückt eine Schuldenlast von 310 Mio. Euro. Mit den „CR7-Bonds“ soll nun die Eindämmung der Verschuldung bewirkt werden. Ronaldo auf Pump sozusagen.