Gastarbeiterstreik in Katar vor der WM 2022
Die WM 2022 in Kater steht seit langem in Kritik, und diese scheint sich auch nicht mehr zu bessern. Und Streiks der Gastarbeiter im Wüstenstaat reißen nicht ab – obwohl diese damit ein hohes Risiko eingehen.
Human Rights Watch forderte die FIFA und die katarischen Behörden auf, dafür zu sorgen, dass Gastarbeiter, die an der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar mitgewirkt haben, ihre vollen Löhne und Sozialleistungen erhalten und wegen ihrer Teilnahme an Protesten weder verhaftet noch deportiert werden. Die FIFA und die katarischen Behörden sollen außerdem die zugrundeliegenden Beschwerden über Lohnmissbrauch angehen, u.a. durch die Unterstützung eines Abhilfefonds, um dieses Problem umfassend anzugehen.
Arbeitsmigranten nahmen an Streiks teil, da die Arbeitgeber die Löhne manchmal monatelang nicht pünktlich gezahlt hätten. Andere Arbeitnehmer mit Kurzzeitvisa streikten, nachdem die Unternehmen ihnen sagten, dass sie sie vor Ablauf ihres zweijährigen Arbeitsvertrags nach Hause schicken würden. Die katarischen Behörden haben bestätigt, dass sie Arbeitnehmer, die sich am 14. August am Streik beteiligt hatten, wegen “Verletzung der katarischen Gesetze zur öffentlichen Sicherheit” inhaftiert und ihre “freiwillige Rückkehr” erleichtert haben, und sagten, sie hätten rechtliche Schritte gegen zwei Firmen wegen Lohnmissbrauchs eingeleitet.
“Nicht mal zwei Monate vor der Fußballweltmeisterschaft kämpfen die Arbeitnehmer noch immer darum, ihre Löhne und Leistungen pünktlich zu erhalten, und tragen ihre Frustration auf der Straße aus, obwohl sie Angst vor Vergeltungsmaßnahmen haben. Das Mindeste, was die FIFA und die Behörden in Katar tun können, ist sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer ihre geschuldeten Löhne und Leistungen prioritär erhalten, und einen Entschädigungsfonds zu errichten, der auf vorhandenen Entschädigungsmechanismen wie dem Workers' Support and Insurance Fund aufbaut, um gegen den in der Vergangenheit und auch heute noch bestehenden weit verbreiteten Lohnmissbrauch vorzugehen”, so Michael Page, stellvertretender Direktor für den Nahen Osten bei Human Rights Watch.