Gone too soon – Die 11 der toten Fußballstars 2020
Es war das sicherlich ungewöhnlichste Fußball-Jahr der Moderne. 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie, daraus resultierenden, leeren Stadien. Und dem Tod einer Reihe namhafter Fußballstars und Macher. Der Fußballgott berief dabei einen der größten Spieler aller Zeiten ab: Diego Armando Maradona († 60).
Die globale Fußball-Fangemeinde betrauerte am 25. November 2020 den Tod von „El Diego“. Der geniale Argentinier starb nur 3 Wochen nach seinem 60. Geburtstag in seinem Haus in Tigre bei Buenos Aires. Maradona erlag den Folgen eines Herzinfarktes. Schon als aktiver Profi beim SSC Neapel, den er mit 2 italienischen Meisterschaften und dem UEFA-Cup-Sieg 1989 in ungeahnte Höhen führte, konsumierte Maradona Kokain. Die daraus 1991 erfolgende, weltweite Sperre leitete seinen Niedergang ein. Seine Krankenakte mit extremem Übergewicht, Bluthochdruck, Hepatitis und Herzproblemen war lang. Weltweit trauerten die Fans um den Weltmeister von 1986.
Am 9. Dezember 2020 wurde ein weiterer Weltmeister vom Fußballgott abberufen. Es war der Italiener Paolo Rossi († 64). Der WM-Torschützenkönig von 1982 starb an einer unheilbaren Krankheit. Mehr Details wurden von den italienischen Sportmedien nicht preisgegeben. Rossi wurde im Vorfeld der WM 1982 begnadigt. Zuvor war der Stürmer, der mit Juventus Turin seine größten Erfolge feierte, in einen Wettskandal verstrickt. Die Beteiligung an „Totonero“, einer der schlimmsten Affären im italienischen Fußball, kostete ihn fast die WM 1982. Die Reduzierung seiner Sperre brachte Rossi doch noch in den WM-Kader. Fußball-Italien dankte ihm dies für immer. „Ohne dich wären wir nicht Weltmeister geworden“, stand auf der Anzeigentafel des Stadio Olimpico in Rom beim Gedenken an Paolo Rossi.
Weltmeister? Das war dem am 12. Juli 2020 in Amsterdam verstorbenen Wilhelmus Lourens Johannes genannt „Wim“ Suurbier († 75) nicht vergönnt. Der legendäre Rob Rensenbrink († 72). Der am 24. Januar 2020 verstorbene Stürmer hält die ewige Bestmarke als Torschützenkönig des ,,EP2″. Der Europapokal der Pokalsieger wurde 1999 eingestellt. Rensenbrink erzielte in diesem Wettbewerb im Trikot der belgischen Klubs RSC Anderlecht und FC Brügge 25 Tore. Er litt jahrelang an der unheilbaren Muskel-Krankheit ALS.
Ebenfalls über Jahre mit dieser Krankheit geschlagen: Papa Bouba Diop († 42). Er war Senegals Tor-Held aus dem WM-Eröffnungsspiel 2002. Sein 1:0-Siegtreffer blamierte am 31. Mai 2002 in Seoul Weltmeister Frankreich. 63-mal lief Diop, der u. a. für den FC Fulham und RC Lens spielte, für die „Löwen von Teranga“ auf. Er starb am 29. November 2020.
Harry Gregg rettete beim Flugzeugunglück von Manchester United 1958 in München mehreren Menschen das Leben. Unter anderem England-Idol Sir Bobby Charlton. Der WM-Torhüter Nordirlands von 1958 verstarb am 16. Februar 2020. Mit 87.
Die 11 der englischen Fußball-Weltmeister von 1966 wurden 2020 um 2 weitere Spieler dezimiert. Norbert Peter „Nobby“ Stiles († 78) starb am 30. Oktober 2020. Der giftige Dauerrenner von Manchester United litt an Alzheimer. John „Jack“ Charlton, Innenverteidiger von Leeds United, war bereits am 20. Juli 2020 verstorben. Der ältere Bruder des legendären Sir Bobby Charlton ging mit 85 Jahren und nach langer Krankheit. Charlton hatte Irland 1990 und 1994 als Nationaltrainer zur WM-Endrunde geführt. Der 7-malige englische Nationalspieler Peter Bonetti, Legende beim FC Chelsea, wurde am 12. April 2020 nach langem Alzheimer-Leiden erlöst. Bonetti stand beim unvergessenen 2:3 der „Three Lions“ bei der WM 1970 gegen Deutschland zwischen den Pfosten. Es war sein einziges WM-Spiel…
Der deutsche Fußballer trauerte am 21. Mai 2020 um Gerd Strack († 64). Der Libero war zwischen 1974 und 1985 eine Institution beim 1. FC Köln. Sein einziges Länderspiel-Tor zum 2:1-Sieg gegen Albanien 1983 in Saarbrücken brachte Deutschland die EM-Teilnahme 1984. Strack starb an den Folgen eines Herzinfarktes.
12-mal für Deutschland spielte der am 16. August 2020 in Erlangen verstorbene Stürmer Georg Volkert († 74). „Schorsch“ Volkert erlebte seine größten Erfolge im Trikot des Hamburger SV. Er war neben Felix Magath Torschütze beim 2:0-Finalerfolg im Cup der Pokalsieger 1977 gegen den RSC Anderlecht. 1976 feierte er mit dem HSV auch den Gewinn des DFB-Pokals. Mit 31 von 35 verwandelten Elfmetern gehörte der spätere HSV-Manager zu den sichersten Schützen der Bundesliga-Historie. Volkert starb an Herzversagen.