Marc-Andre ter Stegen – Der „Messi mit Handschuhen“
Marc-Andre ter Stegen – Der „Messi mit Handschuhen“. Deutsche beim FC Barcelona: Vom Gladbach-Talent zum Weltklassetorhüter
Marc-André ter Stegen ist der zweite Ex-Gladbach Goalie, der beim FC Barcelona unter Vertrag steht.
„MAtS“, so die in die Zeit passende Abkürzung für den gebürtigen Mönchengladbacher ist aber der erste Torhüter, der sich im Tor der Katalanen positioniert – und zur Nummer eins avanciert. Auch, wenn der Start etwas holprig war.
Marc-André ter Stegen spielte seit Juli 1996 bei Borussia Mönchengladbach und durchlief dort alle Jugendmannschaften. Sein Bundesligadebüt gab er am 10. April 2011 im Spiel gegen den 1. FC Köln. Er überzeugte, hatte Glück bei einem großen Patzer und spielte auch in den restlichen sechs Bundesligaspielen der Saison 2010/2011 sowie den beiden Relegationsspielen gegen den VfL Bochum (1:0 / 1:1).
Am Saisonende hielt die rheinische Borussia die Klasse und erreichte in der darauffolgenden Bundesligasaison 2011/2012 den vierten Platz. Mit ausschlaggebend für Gladbachs Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation und für ter Stegens spätere Verpflichtung durch die Katalanen dürften wohl die 15 Spiele ohne Gegentor gewesen sein, die er in dieser Saison ablieferte. Auf bessere Werte kam ter Stegen später in Barcelona (Stand: April 2020) nur in zwei Spielzeiten, 2017/2018 und 2018/2019, jeweils in La Liga.
Erst Anlaufschwierigkeiten, dann das historische Triple
Zur Saison 2014/2015 wechselte ter Stegen zum FC Barcelona. Er unterschrieb im Mai 2014 einen FünfJahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2019 und kostete Barcelona 12 Mio. Euro Ablöse; die Ausstiegsklausel lag zunächst bei kolportierten 80 Mio. Euro. Im Mai 2017 verlängerte der Ex-Gladbacher seinen Vertrag vorzeitig bis zum 30. Juni 2022. Laut „Barca“ beinhaltet der neue Kontrakt eine Ausstiegsklausel in Höhe von 180 Millionen Euro. In seiner ersten Saison bei den Katalanen war ter Stegen in der Primera Division zweiter Torhüter hinter dem neun Jahre älteren Chilenen Claudio Bravo. In der UEFA Champions League sowie in der Copa del Rey war er hingegen gesetzt und spielte durch.
Nachdem ihm zu Anfang seiner Karriere bei „Barca“ einige durchaus auch schwerwiegende Patzer unterliefen, und er im Verein und bei der spanischen Presse umstritten war, ist sein Status als Nummer eins mittlerweile unumstritten. Das dürfte ab 2016 der Fall gewesen sein. Er profitierte von der Abwerbung von Claudio Bravo durch Manchester City und seinen neuen Trainer Pep Guardiola. Seitdem machte es ter Stegen bis 2020 keine La-Liga-Saison mehr unter 35 von 38 möglichen Spielen.
Sein erstes Pflichtspiel für den FC Barcelona und gleichzeitig sein Champions-League-Debüt absolvierte er am 17. September 2014 am ersten Spieltag der Vorrunde der „Königsklasse“ beim 1:0-Sieg gegen APOEL Nikosia. Am Saisonende durfte „MAtS“ jubeln – Champions-League-Sieger 2015 mit dem FC Barcelona nach einem 3:1-Finalerfolg gegen Juventus Turin in Berlin. Er reihte sich damit in die Phalanx deutscher Spieler ein, denen mit einem ausländischen Klub der Triumph in der „Königsklasse“ gelungen war, u. a. Rudi Völler mit Olympique Marseille (1993), Bodo Illgner von Real Madrid (1998 und 2000), Dietmar Hamann mit dem FC Liverpool 2005 oder Sami Khedira (2014) mit Real Madrid. Die Zeit des Dreifach-Siegers Toni Kroos (2016 bis 2018) sollte bei den „Königlichen“ noch kommen…
In der Champions League absolvierte ter Stegen auf dem Weg zum Titelgewinn alle 13 Spiele. Hinzu kamen acht Einsätze in der Copa del Rey. Am Ende der Saison gewann er mit seinem Team das Triple, bestehend aus Meisterschaft, Pokal- und Champions-League-Sieg. Nach dem 0:0-Unentschieden in der Champions League im Herbst 2017 bei Juventus wurde der deutsche Nationalkeeper mit Lob überschüttet. In der Nachspielzeit rettete er sein Team mit „magischer Hand“ („AS“) vor einer Niederlage. „Barca“-Coach Ernesto Valverde nach dem Spiel: „Zum Glück haben wir einen großartigen Torwart.
Er ist immer da, um entscheidende Paraden zu machen, wie er sie heute in einem Schlüssel-Moment gezeigt hat. Er ist immer da.“ Und die Zeitung El Pais formulierte wenig bescheiden: „Mit oder ohne Messi, der Beste ist ter Stegen.“ Zum „Messi mit Handschuhen“ stilisierte ihn nach dem Spiel in Turin, das für ter Stegen zum Meilenstein in seiner „Barca“-Karriere wurde, allerdings die Sportzeitung Marca. Er habe sich „definitiv als einer der besten Spieler auf seiner Position etabliert, wenn nicht sogar als der beste“, so das Blatt. Seine Aktion, als er in der Nachspielzeit trotz Sichtbehinderung durch drei seiner Mitspieler einen Ball von Juve-Stürmer Paulo Dybala – der Argentinier hatte bereits zum Jubeln angesetzt – mit einem Blitzreflex abwehrte, festigte diesen Nimbus.
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