Real Madrid: Sergio Ramos – Macht das Idol Abstriche beim Gehalt oder Platz für Alaba?
Er ist eine lebende Legende bei Real Marid. Sergio Ramos (34), seit 2005 bei den „Königlichen“. Eine Institution, deren Verbleib jetzt ausgerechnet am Gehalt von Sergio Ramos scheitern könnte.
Was Sergio Ramos im fast biblischen Abwehrspieler-Alter von 34 Jahren noch draufhat, konnte man am vergangenen Dienstag sehen. Als Spaniens Nationalmannschaft Deutschland mit 6:0 zerlegte, dirigierte Ramos brillant die Abwehr. Die Spanier ließen so gut wie keine Tor-Aktion der deutschen Mannschaft zu. Auch ein Verdienst von Ramos.
Der 2-fache Europameister und Weltmeister von 2010 hat nur ein Problem. Nach 15 Jahren und 22 nationalen und internationalen Titeln könnte das königliche Dasein im Sommer 2021 vorbei sein. Ramos‘ Vertrag läuft aus. Verhandlungspartner auf Real-Seite ist der Boss himself. Präsident Florentino Perez sitzt mit Ramos am Pokertisch. Ebenso wie Ramos‘ Vater José Maria, der die Interessen seines berühmten Sohnes vertritt.
Real Madrid ohne Sergio Ramos? Das kann man sich eigentlich nicht vorstellen. Nun ja, in Spanien konnte man sich vor Corona wohl auch keinen „Clasico“ vor leeren Rängen vorstellen. „Sergio Ramos auf dem freien Markt? Das mag sich kein Madridista vorstellen, schon gar nicht jetzt, wo Corona bedingt das Geld für neue Stars fehlt.“ So schätzt das Kicker-Sportmagazin (Donnerstag) die Lage bei Ramos ein.
Spanische Medien sprechen von einem „kalten Krieg“. Wenn es dumm läuft, würde Ramos in eine Rubrik fallen, in die kein Madrilene will. Sie heißt 2 Bei den „Königlichen“ gilt die alles andere als feine Sitte, verdiente Stars mit einem feuchten Händedruck zu verabschieden. Wenn sie ihre Dienste getan haben und in den Verhandlungen ums Gehalt ein bisschen offensiver daherkommen. Diesen Weg durch den Lieferanteneingang nahmen in Madrid u. a. Gareth Bale, Cristiano Ronaldo, Iker Casillas und Angel dí Maria.
Nun auch Ramos? Als Nachfolger werden in den spanischen Zeitungen immer wieder die Namen David Alaba (FC Bayern) oder Eric Garcia (Manchester City) aufgerufen. Wie sehr die Vertragsverhandlungen Ramos belasten, zeigte sich vor dem Spiel gegen Deutschland. Er lehnte die Teilnahme an der Pressekonferenz in Sevilla ab. Ramos wollte Fragen zu seiner Vertragssituation ausweichen.
Sein Plan: Das kolportierte Jahres-Salär von 12 Mio. Euro pro Jahr zu verbessern. Netto, versteht sich. Das scheint in der Corona-Pandemie unwahrscheinlich. Rund 170 Mio. Euro Einnahme-Minus soll Real in der Krise gemacht haben. Also eigentlich keine Zeit für Pokerspiele. Ramos will den Vertragsentwurf über ein weiteres Jahr nicht akzeptieren. Er möchte noch 2 Jahre dranhängen. Real bietet Spielern über 30 allerdings grundsätzlich nur Ein-Jahres-Verträge an.
Anfang Januar könnte nun für alle Beteiligten der passende Moment gekommen sein, um den Leih-Deal doch noch in die Tat umzusetzen.
Bei den Münchnern spielt der Niederländer im Bundesliga-Kader aktuell nämlich keine Rolle mehr und der FC könnte dringend Unterstützung im drohenden Abstiegskampf gebrauchen.