St. Pauli Vereinsprofil
Der FC St. Pauli gehört zu den bekanntesten Vereinen Deutschlands, obwohl er nicht in der höchsten Liga spielt. Vielmehr mag seine Spielstätte in der Nähe der Hamburger Reeperbahn zur Bekanntheit beigetragen haben. Allerdings gehört der Verein mit insgesamt 30.400 Mitgliedern auch zu den 20. größten Vereinen Deutschlands.
Dabei handelt es sich aber gar nicht um einen reinen Fußballclub – St. Pauli ist ein Mehrsportartenverein, der 23 Abteilungen unterschiedlichster sportlicher Disziplinen beherbergt. Die Fußballabteilung ist jedoch unbestritten die bekannteste und auch mitgliederstärkste aktive. Die „Kiezkicker“, wie die Spieler des Vereins auch genannt werden, spielen in der 2. Bundesliga und der Verein wurde am 15. Mai 1910 gegründet. Die Vereinsfarben sind Weiß und Braun.
Der St. Pauli hat eine Fangemeinde, die sich größtenteils als politisch sieht. Auch engagiert der Verein sich aktiv gegen rassistische und sexistische Aussagen im Stadion, Fans sind häufig auch sozial und politisch engagiert.
Der Beginn des FC St. Pauli
Auf dem Hamburger Heiligengeistfeld wurde bereits lange vor der offiziellen Gründung des Vereins Fußball gespielt. 1900 wurde dann zum ersten Mal ein Verein mit dem Namen „FC St. Pauli 1900“ gegründet, er bestand aber nicht lange. Wirklich gegründet wurde der heutige Verein also erst im Jahr 1910, nach schleppenden Starts gelang 1919 dann der Aufstieg in die höchste Spielklasse, die damals die 1a-Klasse hieß.
Auf- und Abstiege in den kommenden Jahrzehnten
Nach 1945 konnte sich der Verein dann sogar zu den norddeutschen Spitzenmannschaften zählen, später in den sechziger und siebziger Jahren spielte die Hamburger Mannschaft in der zweitklassigen Regionalliga Nord und erreichte einige Male den ersten Tabellenrang.
Nachdem zur Saison 1974/75 die 2. Bundesliga neu gegründet wurde, gehörte der St. Pauli zu den Mannschaften, die daran teilnahmen. In der Saison 1976/77 gelang der Mannschaft dann der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. In der darauf folgenden Saison folgte jedoch direkt wieder der Abstieg als Tabellenschlusslicht.
Zwangsabstieg aufgrund von Verschuldung
Nachdem der Verein 1979 Schulden in Höhe von 3,8 Millionen D-Mark hatte, wurde St. Pauli aus wirtschaftlichen Gründen die Berechtigung zur Teilnahme an der 2. Bundesliga entzogen. Der Verein versuchte es mit einem Gnadengesuch beim DFB, welcher allerdings abgelehnt wurde. Daher stieg die Mannschaft gezwungenermaßen in die Oberliga Nord ab.
Bundesliga und Zweite Bundesliga
1984 konnte die Mannschaft dann endlich wieder in die 2. Bundesliga zurück, auch die Schulden waren fast komplett abgebaut worden. Allerdings konnte der Verein sich nicht in der Bundesliga halten und stieg erneut ab. Nachdem sie dann aber direkt in der nächsten Saison 1985/86 in der Oberliga Nord Meister wurde, stiegen sie wieder in die 2. Bundesliga auf. Die meisten Zuschauer des Vereins stammten aus der Arbeiterschicht und aus bürgerlichen Schichten.
Im Jahr 1988 gelang dem Verein dann unter Trainer Helmut Schulte endlich wieder der Aufstieg in die Bundesliga. Schulte war bis 1991 Trainer, bis dem Verein wieder der Abstieg drohte und er entlassen wurde. Der Abstieg konnte jedoch trotzdem nicht verhindert werden – der erneute Aufstieg und ein finanzielles Hoch folgten jedoch direkt 1995 und hielt bis zur Saison 1996/97, wo St. Pauli wieder Tabellenletzter war und in den Schulden saß. Den Verbleib im bezahlten Profifußball hatte der Verein seinem Vereinsvorsitzenden Heinz Weisener zu verdanken, der 10 Millionen DM Privatvermögen in St. Pauli gesteckt hatte.
Das neue Jahrtausend in der zweiten Bundesliga
Die Vergangenheit wiederholte sich jedoch auch im neuen Jahrtausend und St. Pauli steckte tief in den Schulden, es drohte Insolvenz und ein Abstieg in die Regionalliga war die Folge. Seitdem erholte der Verein sich jedoch und steckt in einem Auf- und Abstieg in der zweiten Bundesliga, insgesamt gesehen spielte der Verein acht Jahre lang in der Bundesliga.