Heftige Vorwürfe: Ultra-Aktion gegen Hopp vom FC Bayern inszeniert?
Alles nur gefaket? Das ZDF wirft dem FC Bayern in einer Dokumentation vor, von der geplanten Ultra-Aktion gegen Dietmar Hopp gewusst zu haben …
Alles nur inszeniert? Ein Jahr nach dem Hopp-Eklat werden neue Vorwürfe laut …
Im Februar 2020 kam es zum Skandal-Bundesliga-Spiel zwischen 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern München. Nun äußerst sich ZDF-Moderator Jochen Breyer selbstkritisch über ein Interview mit dem langjährigen TSG-Mäzen Dietmar Hopp.
Die Fanszene hätte das Interview zu Recht kritisiert, schrieb Breyer bei Twitter. „Das war nicht gut von uns und vor allem auch von mir.“ Im Voraus äußerte sich der Moderator bereits fast wortgleich in einem Gespräch mit der taz.
In der Sendung hatte Hopp per Einspieler von Anfang April 2020 enttäuscht auf Schmähungen durch Fans gegen seine Person reagiert.
„Mich zum Gesicht für den Kommerz zu machen, ist wirklich nicht nachvollziehbar. Leider war die Hetze so perfekt inszeniert, dass Ultras vieler Vereine mitgemacht haben. Ich will das aber alles gerne vergessen, wenn es von nun an Geschichte ist“, kommentierte Hopp damals. Fans kritisierten daran unter anderem, dass es keine Nachfragen bei den eingespielten Aussagen gab.
„Die Kritik hat sehr an mir genagt, ja“, gestand Breyer der taz. Er habe sich daraufhin „ein paar Tage nach der Sendung mit Vertretern der Ultraszene getroffen, um mir ihre Version anzuhören.“ Daraus sei die Idee zu einer Dokumentation entstanden. Als Versuch, „das nachzuholen, was wir damals verpasst haben“, twitterte der Journalist, „diesen komplexen, vielschichtigen, emotional aufgeladenen Konflikt ausgewogen darzustellen“.
Das ZDF strahlte besagte Dokumentation „Der Prozess: Wie Dietmar Hopp zur Hassfigur der Ultras wurde“ am Samstagabend aus. Thema ist der seit Jahren andauernden Konflikt zwischen organisierten Fans und dem Hoffenheim-Mäzen, der sich selbst nach Angaben des ZDF in dem Film nicht äußern wollte.
Bayern-Verantwortliche beteiligt an perfekter Inszenierung?
Die Dokumentation deckte im Zusammenhang mit dem medienwirksamen Schulterschluss zwischen Hopp und Vertretern des FC Bayern um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge neue Vorwürfe auf.
Das Skandalspiel in Sinsheim am 29. Februar 2020 wurde beim Stand von 6:0 für den Rekordmeister unterbrochen, nachdem Hopp aus dem Gästeblock wiederholt übel beschimpft worden war. Hasan Salihamidzic rannte zu den Fans und gestikulierte wütend, während Rummenigge Hopp in den Arm nahm.
Die Aktion soll laut der ZDF-Doku aber alles andere als spontan gewesen sein. Vieles spricht für eine bewusste Inszenierung der Solidarität.
So soll Uli Hoeneß bereits Tage vor der Aktion von den Schmäh-Plänen der Bayern-Ultras erfahren haben. Im Zuge seines Besuchs einer Feier zum 120-jährigen Klubjubiläum habe er „etwas läuten“ hören und im Anschluss die TSG informiert.
Sky-Kommentator vor dem Spiel „direkt beeinflusst“
Angeblich wusste auch der DFB im Vorfeld von dem verbalen Angriff und bereitete das Schiedsrichtergespann entsprechend vor.
Auffällig war außerdem, dass Sky-Reporter Kai Dittmann während der Spiel-Unterbrechung wiederholt auf die großen Verdienste Hopps hinwies. Wie der erfahrene Kommentator nun bestätigte, wurden ihm im Rahmen des Check-ups vor der Partie die guten Taten des Mäzens ungewöhnlich eindringlich vorgeführt. Mittlerweile spricht Dittmann von „direkter Einflussnahme“.
Diese Aussage bestätigt eine These von Jan-Henrik Gruszecki, der es vom langjährigen BVB-Ultra mittlerweile zum Berater von Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gebracht hat. Dieser glaubt ebenfalls an „ein Schauspiel.“
Hoeneß zeigt sich bis heute aber unversöhnlich. „Ihr macht euch das zu einfach. Ihr versucht immer, beide Seiten zu verstehen. Aber hier gibt es nichts zu verstehen. Weil der Dietmar Hopp hat gar nichts gemacht und er wird attackiert für Dinge, die total okay sind“, polterte der Bayern-Ehrenpräsident in der Dokumentation.
Das letzte Wort ist hier noch lange nicht gesprochen …