In diesen Großstädten gab es niemals einen Bundesligisten
Zu einer Großstadt gehört ein Fußball-Bundesligist. Und jedes Bundesland sollte mindestens einen haben/gehabt haben.
Doch falsch. In diesen Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern gab es noch nie Fußball-Bundesliga. Und in diesen Bundesländern erst recht nicht.
Dafür aber im kleinsten Bundesland. 3 Vereine schafften es aus dem Bundesland, welches weniger Einwohner hat als Köln.
Besonders erfolgreich wsaren die Bundesligisten aber nicht.Es gab eine Zeit, da wäre der KSV Hessen Kassel, der größte Fußballklub aus dem nordhessischen Kassel, fast in der Bundesliga gelandet. Von 1980 – 1990, in den erfolgreichsten Zeiten der Vereinsgeschichte, kickte der KSV in der 2. Bundesliga – zuletzt in der Saison 1989/90. Und in den Jahren 1982 – 1987 verpasste der Verein den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga jede Spielzeit nur äußerst knapp.
Seit dem Jahr 1990 kickt Hessen Kassel im oberen Amateurbereich, bis zum Sommer 2018 spielte Kassel 13 Spielzeiten in Folge in der viertklassigen Regionalliga Südwest – bis zum Abstieg in die fünftklassige Hessenliga. Fast schon tragisch endeten die Spielzeiten von 1982 – 1987 für die Nordhessen. Die Kasseler „Löwen“ hatten in jeder Spielzeit bis zum letzten Spieltag die Chance zum Aufstieg in die Bundesliga, vergaben diese aber jedes Mal aufs Neue.
In der Saison 1982/83 hatte die Mannschaft vor dem letzten Spieltag einen Punkt Rückstand auf Bayer 05 Uerdingen, verlor jedoch dann bei den Stuttgarter Kickers mit 1:5. Das war es mit dem Aufstieg. Die mittlerweile verstorbene Trainerlegenden Jörg Berger übernahm in der nächsten Spielzeit das Traineramt. Der zur Relegation berechtigende dritte Platz wurde verpasst, da der vor dem letzten Spieltag mit zwei Punkten vor dem KSV stehende MSV Duisburg sein Spiel gewann.
Am 34. Spieltag der Saison 1984/85 übernahmen die Kasseler sogar die Tabellenführung. Danach verlor die Mannschaft mit 1:2 in Bürstadt und trennte sich im folgenden Spiel mit 1:1 von Hertha BSC. Danach benötigte man aus den letzten beiden Spielen nur noch zwei Punkte für den Aufstieg. Nach dem 2:2 vor 23.000 Zuschauern im Auestadion gegen Hannover 96 am vorletzten Spieltag gab es ein Endspiel um den Aufstieg am letzten Spieltag. Die Kasseler waren vor der Begegnung beim 1. FC Nürnberg immer noch Tabellenführer. Doch Nürnberg gewann das „Endspiel“ um die Meisterschaft mit 2:0 und stieg in die Bundesliga auf. Da die unmittelbaren Konkurrenten Hannover 96 und 1. FC Saarbrücken ihre Spiele gewannen, rutschten die „Löwen“ noch auf den vierten Platz ab.
Nach drei verpassten Anläufen in Folge war die Enttäuschung groß. Die verjüngte Mannschaft konnte in der Vorrunde der Spielzeit 1985/86 den Kontakt zur Spitzengruppe halten. Dann wurde in der Winterpause Jörg Berger durch Ex-Coach Rudi Kröner ersetzt, der den KSV 1981 in die eingleisige 2. Bundesliga geführt hatte. Der KSV kämpfte sich in der Rückrunde an die Aufstiegsplätze heran, doch die Chance auf den Relegationsplatz wurde erneut verspielt. Einem 1:1 gegen Blau-Weiß 90 Berlin folgte eine 0:1-Niederlage bei der SpVgg Bayreuth.Der VfB Lübeck ist in seiner Vereinsgeschichte nie über die 2. Bundesliga hinausgekommen. Doch immerhin: Die Nordlichter aus Schleswig-Holstein spielten 22 Jahre zweitklassig, vier davon in der 2. Bundesliga.
In der Saison 2003/04 gelang es dem VfB sogar, Meister Nürnberg und Vizemeister Arminia Bielefeld zu bezwingen, doch eine insgesamt miserable Rückrunde führte zum Abstieg in die Regionalliga. Nach sieben sieglosen Spielen zu Saisonende wurde der VfB, der am 20. Spieltag noch auf Platz sechs gelegen hatte, bis auf den vorletzten Platz durchgereicht.
Trotzdem gelang dem VfB in diesem Jahr auch einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Er erzielte durch die Teilnahme am Halbfinale des DFB-Pokals 2003/04, das er mit 2:3 nach Verlängerung bei Werder Bremen verlor, das beste Resultat einer Mannschaft aus Schleswig-Holstein im deutschen Pokal.Beinahe wäre Kiel in dieser Liste nicht mehr aufgetaucht. In der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte verpasste die KSV Holstein Kiel vor wenigen Monaten nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga.
Als Tabellendritter der Spielzeit 2017/18 ging es unter Trainer Anfang für die „Störche“ in die Relegation.
Dort musste sich Kiel dem VfL Wolfsburg geschlagen geben (1:3/0:1).
Das Warten auf Bundesliga-Fußball in Schleswig-Holstein geht also weiter.Mit fast 285.000 Einwohnern gehört Wiesbaden zu den 25 größten Städten Deutschlands.
In Wiesbaden leben mehr Menschen als beispielsweise in Gelsenkirchen (262.500), wo der aktuelle Vizemeister FC Schalke 04 zuhause ist und auch mehr als in Mönchengladbach (260.000), wo der 5-malige Deutsche Meister spielt.
Dennoch gab es in der hessischen Großstadt noch nie Bundesligafußball zu sehen. Der erfolgreichste Klub der Stadt, der SV Wehen Wiesbaden, schaffte es nur in die 2. Bundesliga (2007 bis 2009.Die größte deutsche Stadt, in der noch nie Bundesliga-Fußball gespielt wurde, ist die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Wahrlich keine Fußballmetropole.
Denn der erfolgreichste Verein der Stadt, der Bonner SC, kickte mal für ein mageres Jahr in der 2. Bundesliga (1976/77). Das war es aber auch mit hochklassigem Fußball.
Derzeit spielt der BSC in der viertklassigen Regionalliga WestIn den neuen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es zahlreiche Großstädte, in denen die Einwohner noch nie Bundesliga-Fußball zu sehen bekommen haben.
Dazu zählen Chemnitz (250.000 Einwohner), Halle (240.000 Einwohner), Magdeburg (240.000 Einwohner), Erfurt (215.000 Einwohner), Potsdam (170.000 Einwohner) und Jena (110.000 Einwohner).
Überhaupt: Schleswig-Holstein, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Aus diesen drei Bundesländern kam noch nie ein Fußball-Bundesligist.
Im Gegenteil dazu kamen aus dem Saarland mit etwas weniger als 1.0 Mio. Einwohner bereits 3 Bundesligisten: Borussia Neunkirchen, der 1. FC Saarbrücken und der FC Homburg.