René Adler zum Torhüter-Duell: ,,Nach der EURO ist ter Stegen dran”
Dieser ehemalige Nationaltorhüter hat klar Stellung bezogen zum Torhüter-Duell und macht eine überraschende Aussage.
Er weiß, wie es ist, ein Torhüter-Duell in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu verlieren. René Adler (34) ist 2009 die große deutsche Keeper-Hoffnung auf dem Weg zur WM nach Südafrika.
Das 1:0 am 10. Oktober 2009 im entscheidenden WM-Qualifikationsspiel in Moskau gegen Russland (1:0) ist auf den Tag genau vor 10 Jahren das größte Spiel in der Karriere des René Adler.
Mit tollen Paraden rettet er im Regen von Moskau den Sieg für Deutschland, das durch Miroslav Klose zum ,,goldenen Tor” kommt. Damit ist das Ticket für die WM-Endrunde nach dem Erfolg im ,,Spiel des Jahres” (Michael Steinbrecher) gebucht.
Dumm nur, dass weder René Adler noch ,,Der Capitano”, Michael Ballack, mit nach Südafrika reisen werden. Ballack wird nach einer schweren Knöchelverletzung, zugezogen im englischen FA Cup-Finale gegen Enfant terrible Kevin-Prince Boateng vom FC Portsmouth ausfallen und nach der WM 2010 nie wieder für Deutschland spielen. Adler zwingt am 4. Mai 2010 eine hartnäckige Rippenverletzung zum Aufgeben. Manuel Neuer, damals noch FC Schalke 04, wird DFB-Stammtorhüter bei der WM und verpasst mit Deutschland nur knapp das Finale – 0:1 im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Spanien. Aber: René Adlers Tage im Nationalteam sind gezählt. Nach der Weltmeisterschaft 2010 macht er nur noch 3 Länderspiele, das letzte bei der Amerika-Reise 2013, beim 4:2 gegen Ecuador. Es ist das Spiel, das Lukas Podolski hinterher kompakt mit ,,Man hat gesehen, was die so genannte Reste-Rampe im Leiste ist, zu standen” zusammenfassen wird.Vielleicht hängt dem Ex-Profi von Bayer Leverkusen, dem Hamburger SV und Mainz 05 dies alles noch nach.
In jedem Fall hat René Adler nun klar Position im deutschen Torhüter-Duell bezogen. Der 12-fache Nationalspieler rechnet mit einem baldigen Wachwechsel.
Und zwar schon nach der EURO 2020. Das sagt Adler bei SPORT 1. ,,Die Zukunft, da braucht man kein Raketenwissenschaftler zu sein, gehört Marc-André ter Stegen”, so René Adler, ,,ich glaube, Manuel wird die EM noch spielen und danach ist der Marc dran.“
Bis dahin müsse der Schlussmann des FC Barcelona ,,trotz starker Leistungen noch die Füße stillhalten.”
Marc-André ter Stegen hat am Mittwoch im Freundschaftsspiel-Klassiker Deutschland gegen Argentinien (2:2 / Ligalive.net berichtete) nicht unbedingt Werbung für sich machen können.
Dass René Adler nun eine Lanze für ihn bricht, ist okay. Es steht aber im Kontrast zu den von Manuel Neuer (33) am Samstag in der Pressekonferenz zum EM-Qualifikationsspiel in Tallinn gegen Estland getätigten Aussagen.
Neuer denkt nämlich überhaupt nicht ans Aufhören. ,,Ich fühle mich wohl, bin fit und bringe gute Leistungen. Ich denke nicht über ein Karriereende nach”, beendet der 33-jährige Wahl-Münchner erstmal die Spekulationen über seine Zukunft in der Nationalmannschaft.
Das in den letzten Wochen und seit Marc-André ter Stegens Aussage, wonach die letzte Länderspiel-Reise (im September, Holland und Nordirland) für ihn, ,,sehr hart” gewesen sei, zum neuen Torhüter-Duell hochgejazzte Verhältnis zum Keeper des FC Barcelona beschreibt Neuer am Samstag so: ,,Wir haben ein Top-Verhältnis, wie es immer war. Es hat in den vergangenen Tagen auch keine Notwendigkeit für eine tiefere Aussprache gegeben. Wir haben uns ganz normal unterhalten.”