Bundesliga-Geschichte – Als Bayern Trikotwerbung salonfähig machte

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Bundesliga-Geschichte – Als Bayern Trikotwerbung salonfähig machte

Heute am 06. April in der Fussball-Bundesliga: Bayern spielt erstmals mit Trikotwerbung und Gladbach gelingt das “Eigentor des Jahres”.

Bester Stoff für Bundesliga-Junkies auf Entzug: Was geschah am 06. April in der deutschen Fußball-Eliteklasse?

Sie werden noch 44 Jahre Bundesliga spielen, aber schlimmer als an diesem Tag 1968 in Duisburg kommt es für den 1. FC Kaiserslautern nie mehr. Die desolaten Pfälzer geraten beim MSV mit 0:7 unter die Räder, für Duisburg ist und bleibt es der höchste Heimsieg im Oberhaus. Rainer Budde schießt drei Tore, zur Pause steht es schon 4:0. Und das vor der Minuskulisse von 8000 Zuschauern. FCK-Trainer Egon Piechaczek findet einen Sündenbock in Uwe Klimaschefski, der auch mal Trainer werden wird: „Er hat den gefährlichen Gecks spazieren gehen lassen. Außerdem hat er uns durch seine Meckerei gegen den Schiedsrichter ein Tor gekostet.“ Als wenn es darauf noch angekommen wäre. Erst 1985 wird die Rekordpleite des FCK eingestellt (0:7 in Gladbach).

Im Münchner Olympiastadion beginnt am 06. April 1984 eine Allianz, die unter einem guten Stern stehen wird, nicht sonderlich verheißungsvoll. Meister und Tabellenführer Bayern München kommt gegen den 1. FC Kaiserslautern nur zu einem 1:1, spielt aber im 301. Bundesligaspiel erstmals mit Brustwerbung. Der Name von Ausrüster Adidas blinkt von den roten Jerseys. Bayern ist nach Pionier Eintracht Braunschweig und dem HSV erst der dritte Bundesligist, der von der im Herbst 1973 erlaubte Trikotwerbung profitiert.

Auch die Rarität des Franz-Josef Pauly wird an jenem 6. April 1974 überschattet. Der Hannoveraner ist erst der dritte Bundesligatorwart, der in einem Spiel zwei Elfmeter hält. Dumm nur, dass 96 trotzdem 1:2 in Wuppertal verliert.

Wenn ein 0:0-Spiel 1991 in Erinnerung bleibt, dann muss es nicht unbedingt am Sport gelegen haben. In Zeiten von steigender Ausländerfeindlichkeit auch im Fußball fordert HSV-Präsident Jürgen Hunke 1991 die Zuschauer auf, jegliche Schmähungen gegen Wattenscheids dunkelhäutigen Spieler Souleyman Sané zu unterlassen. Wie zuvor schon sein Kapitän Dietmar Beiersdorfer. Tatsächlich gibt es bei Nennung des Namens von Leroy Sanés Vater freundlichen Beifall. Wattenscheid-Trainer Hannes Bongartz: „Eine gelungene Aktion.“In Cottbus fällt am 06. April das Eigentor des Jahres 2002. Eine Bogenlampe des 3 Marcel Witeczek will Energie-Torwart Tomislav Piplica über die Latte gucken, aber der Ball hat andere Pläne und fällt auf den Kopf des erstarrten Keepers. Mit dem Hinterkopf vernichtet Piplica die Siegprämie für die ganze Mannschaft, sein Eigentor führt zum 3:3-Endstand. Das Tor wird schon Minuten später zum Internethit, Witeczek spottet: „Fast schon eine Geschichte  für Stefan Raab.“ Trainer Eduard Geyer knurrt: „Am besten schmeiße ich ihn raus.“ Der Sünder gibt sich geknickt: „Es ist meine Schuld, ich dachte der Ball geht auf die Latte.“

Der 1. FC Kaiserslautern und Kurt Jara trennen sich 2005. Selten hat die Floskel vom beiderseitigen Einvernehmen mehr Berechtigung als diesmal, denn beide Seiten haben keinen Bock mehr. Als Jara der Mannschaft nach dem Vormittagstraining mitteilt, den Vertrag nicht verlängern zu wollen, verkürzt der FCK ihn umgehend: Rauswurf! Präsident Rene C. Jäggi: „Er kam einfach nicht an. Er ist eben kein Kumpeltyp!“

Der zweite Spielabbruch der Bundesliga durch Fanausschreitungen bahnt sich am 06. April 2008 in 3 wird auch noch mit einem 3:1-Sieg belohnt. Fußballgott, schläfst Du?Dass sie 2013 Meister werden würden, ist längst klar. Nach dem 28. Spieltag 2012/13 stellt sich auch die Frage nach dem Wann nicht mehr. Durch ein Hackentor von Bastian Schweinsteiger bei Angstgegner Eintracht Frankfurt fahren die Bayern ihren 23. Titel ein – und sieben Bundesligarekorde auf einen Streich. Noch etwas ist bemerkenswert, wie Trainer Jupp Heynckes auf der Pressekonferenz erwähnt. Er sei ja schon öfter Meister geworden, „aber noch nie war es so kalt.“ War ja auch noch keiner so früh dran wie die Bayern.

Die Hoffnung, mal wieder einen anderen Meister zu erleben als Bayern München, erlischt am 06. April 2019. Borussia Dortmund war zwischendurch neun Punkte enteilt, zwei sind geblieben vor dem Gipfel bei den Bayern. Dann sind sie weg. Nach dem 5:0-Triumph der Bayern, in 200 Länder der Welt übertragen, darf sich Präsident Uli Hoeneß Prophet nennen lassen. „Der 6. April wird die Hölle für Borussia Dortmund. Da wird die Meisterschaft entschieden.“ Wie wahr. Rechnerisch nicht, mental schon. Held des Abends ist der Ex-Dortmunder Robert Lewandowski, der sich mit seinem Doppelschlag in den 200-Tore-Klub der Bundesliga schießt. Seine professionelle Warnung wird allgemein belächelt: „Wir sind nur einen Punkt vorne. Der Zweikampf geht weiter.“

In Schalke wird der späteste Elfmeter der Bundesligahistorie gepfiffen. Der Videobeweis schlägt hart zu, in Minute 99 gibt Schiedsrichter Stegemann Handelfmeter für Eintracht Frankfurt. Jovic verwandelt zum 2:1 für die Hessen, die ihren sechsten Sieg in Folge und einen Vereinsrekord feiern.[svc_carousel_layout car_autoplay=”yes” loadmore=”yes” grid_link_target=”nw” dexcerpt=”yes” dmeta_data=”yes” dsocial=”yes” query_loop=”size:16|order_by:date|order:DESC|post_type:post” grid_thumb_size=”200X172″ svc_class=”bigger-slider” title=”Mehr Stories von Ligalivenet”]


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