Bundesliga-Geschichte – Heynckes riskiert Kopf und Kragen, Elber schweigt!
Heute am 27. März in der Bundesliga: Jupp Heynckes riskiert den Kopf, während sich Giovane Elber selbst zum Schweigen bringt …
Bester Stoff für Bundesliga-Junkies auf Entzug: Was geschah am 27. März in der deutschen Bundesliga?
1964 erlebt Trainerwandervogel Rudi Gutendorf einen herben Rückschlag. Mit seinem Meidericher SV unterliegt er im Nachholspiel bei Hertha BSC mit 2:5. Das kostet den Zweiten der Tabelle nicht nur Chancen im Titelrennen 1964 sondern Riegel-Rudi auch solche auf einen Wechsel zur Hertha. „Ich glaube, ich würde hier eine lohnende Aufgabe finden“, hat er noch vor dem Spiel kokettiert. Gutendorfs Traum von Hertha erfüllt sich erst 1986, in der 2. Liga….
Meister 3, der nach 0:1-Rückstand bis zur 68. Minute den VfL Bochum mit Toren noch regelrecht überflutet – Endstand 5:3. Die acht Treffer fallen nach dem Motto: wer will noch mal, wer hat noch nicht? Es gibt acht verschiedene Torschützen und somit einen Bundesligarekord. Der 1. FC Köln muss seinen Pflichtsieg gegen Bayer Uerdingen in der benachbarten Radrennbahn feiern, da das Dach des neuen Müngersdorfer Stadions anno 1976 einsturzgefährdet ist.
Giovane Elber, Stuttgarts sonst so mitteilsamer und kommunikativer Stürmer, hält am 27. März 1997 endlich mal den Mund. Demonstrativ. Im Spiel gegen 1860 München erscheint er aus der Halbzeit mit einem Pflaster auf den Mund, als Protest gegen sein Mecker-Gelb. Ob er andeuten will, dass man in Deutschland nicht mehr sagen darf was man denkt? 1997 eher unwahrscheinlich. Später fliegt er mit Gelb-Rot vom Platz. VfB-Trainer Joachim Löw verdoppelt die Geldstrafe für Mecker-Gelb auf 1000 DM, denn „er kann nicht zwischen Spaß und Ernst unterscheiden.” Tiefschlag für den 1. FC Kaiserslautern 2003. Die DFL zieht den Pfälzern wegen „Unregelmäßigkeiten im Lizenzierungsverfahren“ drei Punkte ab und setzt 125.000 Euro Geldstrafe fest. Allerdings erst für die kommende Saison 2003/04. „Eine harte Strafe“, knurrt Präsident Rene C. Jäggi. Die Details zu Zusatzverträgen mit Spielern wie Marion Hristov oder Youri Djorkaeff hatten noch seine Vorgänger verschwiegen.
Dass der VfL Bochum am 27. März 2004 mal einen Bundesligarekord für die Ewigkeit aufstellen würde, wer hätte das je geglaubt. Aber es ist soweit, das Ruhrstadion ist die Festung der Liga, Torwart Rein van Duijnhoven bleibt sagenhafte 15 Stunden und elf Minuten ohne Gegentor in Heimspielen, ehe ihn an diesem Tag der Schalker Thomas Kläsener überwindet. Die 911 Minuten sind immer noch Rekord. Auch der Schalker Torwart gerät in den Focus. Schalkes Volkan Ünlü (20) muss Frank Rost vertreten, wird aber Opfer seiner Nerven und wird vom Anhang trotz des 2:1-Sieges verspottet. Weinend verlässt er den Platz. Trainer Jupp Heynckes: „Da muss er jetzt durch.“
In Frankfurt verfolgt der gesperrte Trainer Willi Reimann das Spiel seiner 3 aus einem Baucontainer, der wegen der Umbauarbeiten zur WM 2006 im Waldstadion aufgestellt worden ist. Für Bild ist er nur noch der „Container-Willi“. Glück bringt der neue Beobachtungsplatz nicht, es setzt eine 0:3-Pleite gegen 1860 München.[svc_carousel_layout car_autoplay=”yes” grid_link_target=”nw” dexcerpt=”yes” dmeta_data=”yes” dsocial=”yes” query_loop=”size:16|order_by:date|order:DESC|post_type:post” grid_thumb_size=”200X172″ svc_class=”bigger-slider” title=”Mehr Stories von Ligalivenet”]