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Daniel Keita-Ruel: Aus dem Gefängnis in den Profi-Fußball
Ein Ex-Häftling in der Bundesliga: Daniel Keita-Ruel schaffte das schier Unmögliche. Vom Gefängnis zurück in den Profifußball.
Viel düsterer als für Daniel Keita-Ruel kann es für einen Fußballer eigentlich nicht mehr aussehen. Fast 4 Jahre seines Lebens hat der deutsch-französische Stürmer Daniel Keita-Ruel statt im Profifußball im Gefängnis verbracht.
Gemeinsam mit sieben Komplizen hat Keita-Ruel 2011 nachweislich zwei Postfilialen und einen Baumarkt ausgeraubt. Die Beute ist im Vergleich zu den Verdienstmöglichkeiten im Profifußball mickrig: 100.000 Euro sollen es gewesen sein. Für bewaffneten Raubüberfall erhielt Keita-Ruel 2012 insgesamt 5 Jahre Haft, von denen er 3 Jahre im geschlossenen Vollzug absitzen muss. Der Stürmer aus Wuppertal erhält 2014 die oft zitierte „zweite Chance“.
„Ich war 21 Jahre alt. Mafiosi und Gestalten, die welche sein wollten, hatte ich bisher nicht kennengelernt. Im Fußballgeschäft gab es Träumer, Schwätzer, Schreihälse und Aufschneider. Aber Ganoven? Mein moralischer Kompass muss in dieser Zeit unter dem Frust der Gesamtsituation gelitten haben“, sagt Keita-Ruel. Das vermuten wir auch, aber schön, dass er selbst zu dieser Erkenntnis gelangt ist – und auch ein bisschen Glück hat. Der Oberligist Ratingen verpflichtet den Junioren-Spieler von 3, der bis zu seiner Haft für den Ex-Bundesligisten Wuppertaler SV und Bonner SC am Ball war – und der offensichtlich ein Kopfproblem hat. „Max Eberl hat mal über mich gesagt: Von Hals bis Fuß ist er Bundesliga, aber der Kopf ist Kreisliga“, erzählt Keita-Ruel einmal der W. A. Z. Im Sommer 2017 wechselte er in die 3. Liga, zum Ex-Erstligisten Fortuna Köln – und machte mit 15 Toren und 7 Assists nachhaltig auf sich aufmerksam.
Der „Big Boy“, wie der 1,88 m große Stürmer, der die Statur eines Mittelgewichts-Boxers hat, auch genannt wird, wechselte 2018 zur SpVgg Greuther Fürth in die 2. Liga – und hatte plötzlich die Chance seines Lebens. Vom Gefängnis zurück in den Profifußball und dann gleich gegen einen der ganz Großen. Im DFB-Pokal-Erstrundenspiel gegen “Diese 20 Fußballer kamen aus dem Nichts”.
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