Bundesliga-Geschichte – Als Oliver Kahn der Golfball trifft
Heute am 12. April in der Fussball-Bundesliga: Als Bayern-Keeper Oliver Kahn der Golfball trifft …
Am 12. April 1969 trennt sich der 1. FC Nürnberg schon vom zweiten Trainer der Saison. Kuno Klötzer übernimmt das Kommando von Robert Körner, dem sie nur zwei Spiele gönnten. Nun soll „Ritter Kuno“ das Undenkbare verhindern: dass ein Meister absteigt.
3 und Franz Beckenbauer, dass der Kaiser bis 1978 in München bleibt und keinesfalls zu Cosmos New York wechselt. Kommt schon bald in die Schublade der größten Flunkereien der Bundesliga.Am 12. April 1991 erntet ein anderer Torschütze Ruhm. St. Paulis Dirk Zander überwindet KSC-Torwart Oliver Kahn schon nach zwölf Sekunden. Vom bis dahin schnellsten Bundesligator „kann ich meinen Enkeln erzählen, wenn ich im Schaukelstuhl sitze“, ist sich Zander des großen Moments vollauf bewusst.
Tollhaus Bielefeld 1998. Nachdem Stefan Kuntz seinen Trainer im Fernsehen kritisiert hat, erklärt Ernst Middendorp seinen Torjäger „für Luft“. Schon am Vortag hat er seinetwegen den Mannschaftsbus der Arminia auf der Rückfahrt aus Hamburg verlassen, eben um nicht dieselbe Luft wie er atmen zu müssen, und war mit dem Taxi nach Hause gefahren. Präsident Hermann Schwick beteuert: „Die 220 Mark fürs Taxi muss er selbst bezahlen.“ Außerdem bleibt der für Middendorp nun unsichtbare Stürmer in der Mannschaft.
Selbst bei seinem liebsten Hobby ist Oliver Kahn das 2000 nicht passiert. Bayerns Keeper wird am 12. April in Freiburg von einem Golfball am Kopf getroffen und blutet an der linken Augenbraue.
Trainer Ottmar Hitzfeld fordert Spielabbruch, doch die zwei Minuten bis zum Abpfiff hält Kahn noch durch, die Wunde wird geklammert. Dann muss Manager Uli Hoeneß ihn festhalten, er wäre wohl sonst in den Fanblock geklettert.
Die Polizei ermittelt einen 16jährigen Schüler als Täter, der wird zu Sozialarbeit verurteilt. Grotesk: vor der Partie wird das Freiburger Publikum mit dem Fair-Play-Preis der Fifa ausgezeichnet. Man soll den Fan nicht vor dem Abpfiff loben…Späte Gerechtigkeit für Lothar Kobluhn 2008. Der Torschützenkönig der Saison 1970/71 (22 Treffer) erhält endlich seine Torjägerkanone vom Kicker. Wegen der Verwicklungen seines Klubs Rot-Weiß Oberhausen in den Bundesligaskandal hatte das Fachmagazin den Sensationssieger damals nicht ausgezeichnet.
Mittlerweile sehen sie das nicht mehr so eng. Am 12. April bekommt Kobluhn seine Kanone und ist „einfach nur stolz“.Der 27. Spieltag 2008/09 wird historisch. Nach dessen Abschluss am 12. April wird ein Schnitt von 50.465 Zuschauer registriert – Bundesligarekord! Selbst Hoffenheim – Bochum ist ausverkauft und die 17.150, die Cottbus gegen Bielefeld konsumieren, können den Allzeitrekord auch nicht verhindern.
Es ist die Folge eines spannenden Titelkampfs, in den noch fünf Teams eingreifen. Weshalb der Rekord noch einmal fallen wird (33. Spieltag).