Bundesliga-Geschichte – Als Rahn erblühte und der FC Bayern verlor
Heute am 28. März in der Bundesliga: Rahn trifft gegen den MSV Duisburg, während die Bayern “dahoam“ verlieren …
Bester Stoff für Bundesliga-Junkies auf Entzug: Was geschah am 28. März in der deutschen Fußball-Eliteklasse?
Tabellenführer 3 seinen Bundesligarekord für die längste Siegesserie. Der steht anno 1970 noch bei neun Spielen, Borussia macht bei acht stop. Als Spielverderber agiert Berlins Arno Steffenhagen, der Horst Köppels Führungstor ausgleicht. Borussen-Coach Hennes Weisweiler. „Zur Zeit scheinen wir uns etwas mühsam über die Runden zu quälen.“ Immerhin sehen 24.000 Zuschauer die Partie am Bökelberg, das sind noch die meisten am 29. Spieltag, an dem der HSV gegen RW Essen nur 7000 Unentwegte begrüßt.
Franz Beckenbauer wird am 28. März 1981 vermisst und zwar gewaltig. Am Karriereabend spielt der Kaiser beim 3 und dem FC Homburg sehen? Diese Frage stellen sie sich vor natürlich auch bei der Fortuna selbst und lösen das Problem sympathisch-pragmatisch. 10.000 Schüler erhalten Freikarten zum Kellerduell im Rheinstadion und bilden die absolute Mehrheit unter den insgesamt 15.300 Zuschauern. Wenigstens sehen sie ein Tor für die „richtige“ Mannschaft: der 19jährige Fortune Michael Preetz entscheidet die triste Partie mit seinem ersten Bundesligator und mit der Hacke: „Ich konnte doch gar nicht anders, es blieb nur die Hacke.“ Auch er wird einmal ein Torschützenkönig (1999).
Noch ein Stürmer fällt an diesem Tag auf, wenn auch weniger sportlich. DDR-Flüchtling Frank Lippmann, der nach Dynamo Dresdens legendärem 3:7 in Uerdingen abgehauen war, debütiert nach Ablauf seiner Sperre für den 1. FC Nürnberg 58 Minuten gegen Leverkusen. Viel zu lang für seinen Geschmack: „Zur Zeit habe ich nur Kraft für eine Halbzeit.“
In der Saison 1991/92 stellt Bayern München Rekorde für die Ewigkeit auf, jedenfalls in der Vereinschronik. Zuhause setzt es gegen den 1. FC Nürnberg ein 1:3. Es ist schon die siebte Heimpleite der Saison, das hat das Olympia-Stadion noch nie gesehen. Erich Ribbeck ärgert sich über seine Nationalspieler Olaf Thon und Stefan Effenberg, die sich um einen Elfmeter streiten, den Effenberg dann noch verschießt (Andy Köpke hält) und warnt: „Es muss spätestens jetzt jedem klar sein, dass es gegen den Abstieg geht.“ Einer muss es ihnen ja sagen, sie kennen sich in den unteren Regionen nicht so aus. Nach dem Spiel ist Bayern 13.!
Am selben Tag fliegt Hansa Rostocks junger Torwart Daniel Hoffmann (20) in seiner ersten Bundesligasaison schon zum zweiten Mal vom Platz. Und wieder ist es Hans-Jürgen Kasper, der ihn zum Duschen schickt: „Das geht bestimmt ins Guinness-Buch der Rekorde ein“, witzelt Hoffmann angesäuert. Irrtum: Der Argentinier Diego Klimowicz (u.a. VfL Wolfsburg) wird von 2005 bis 2010 viermal vom Platz gestellt, immer von Lutz Wagner.Ein Foul entsetzt am 28. März 1998 die Bundesliga. Gladbachs Andrzej Juskowiak, eigentlich fürs Toreschießen zuständig, trifft im Kellerduell Bielefelds Sylvio Meißner bei einer Grätsche dermaßen schwer, dass dessen linker Fuß quersteht. Diagnose: „Wadenbeinbruch und mehrfacher Bänderriss. Juskowiak („Ich wollte das Foul nicht“) fliegt vom Platz, das Spiel kann man fortan vergessen. Es endet torlos. Arminen-Trainer Ernst Middendorp weiß warum: „In der Halbzeit wurde nur von dem Fuß gesprochen.“ Für Meißner ist die Saison beendet.
So weit ist es bei den Stuttgartern Gerhard Poschner und Marko Haber noch nicht, doch für das Spiel bei Aufsteiger Hertha BSC werden sie wegen eines allzu langen Aufenthalts an einer Stuttgarter Hotelbar suspendiert. Ohne sie verliert der VfB mit 0:3, nun wackelt der Trainer.
Der 3 liefern sich das beste Saisonspiel 2003/04. Endstand 4:4! Werder-Trainer Thomas Schaaf: „Bei diesem Spiel gibt es nur Sieger, vor allem die Zuschauer.“ Wollen wir die Rolle von VfB-Abwehrchef Marcelo Bordon nicht verschweigen – der schießt drei Tore.
Während der Ball in der Länderspielpause 2015 ruht, gerät der Mainzer Trainer Thomas Tuchel an den Pranger. In einem Kicker-Interview macht sich der geschasste FSV-Torwart Heinz Müller nach vorläufig gewonnener Klage in seinem Aufsehen erregenden Prozess auf Weiterbeschäftigung Luft und berichtet dem Kicker: „Was er mit mir gemacht hat, war Mobbing hoch zehn. Tuchel ist ein Diktator.“ Belege gefällig? „Mein Spind war leergeräumt. Sogar die Kinderbilder waren rausgerissen und in eine Kiste geworfen, die neben der Toilette stand.“ Das stinkt zum Himmel.[svc_carousel_layout car_autoplay=”yes” loadmore=”yes” grid_link_target=”nw” dexcerpt=”yes” dmeta_data=”yes” dsocial=”yes” query_loop=”size:16|order_by:date|order:DESC|post_type:post” grid_thumb_size=”200X172″ svc_class=”bigger-slider” title=”Mehr Stories von Ligalivenet”]