Paolo Rossi (1956 – 2020) – Aus dem Wettskandal zum Fußball-Thron. Jetzt ist Italiens Weltmeister tot.

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Paolo Rossi (1956 – 2020) – Aus dem Wettskandal zum Fußball-Thron. Jetzt ist Italiens Weltmeister tot.

Der Wettskandal in Italien beendete beinahe die Karriere von Paolo Rossi. Nach Sperre kam er zurück und wurde Weltmeister. Nun ist Rossi tot.

Erst Wettskandal, dann Weltmeister! Ausgerechnet Paolo Rossi, der Stürmerstar von Juventus Turin war 1979 in eine große italienische Wettbetrugs-Affäre verwickelt und wurde für drei Jahre gesperrt. Das hätte beinahe für sein ,,Karriere-Aus” gesorgt.

Es ging um ein verschobenes Liga-Spiel im Dezember 1979, AC Perugia gegen US Avellino (2:2). In der Saison 1979/80 war Rossi nämlich von Juventus Turin an Perugia ausgeliehen. Als Leih-Stürmer erzielte er 13 Tore in 28-Serie-A-Spielen.

Rossis Sperre wurde später abgemildert und auf 2 Jahre verkürzt. Wenige Monate vor der WM 1982 wurde der Stürmer begnadigt. Obwohl er keine Spielpraxis hatte, setzte Nationalcoach Enzo Bearzot auf ihn und nahm in mit zur WM nach Spanien.

Damit reichte es doch noch zur 2. WM-Teilnahme für Rossi nach 1978. Der Wahl-Turiner war mit 25 im besten Stürmeralter. Aber: Zunächst konnte er das Vertrauen von Bearzot nicht rechtfertigen. In der Vorrunde, wo Italien ohne Sieg blieb – ungewöhnlich für einen späteren Weltmeister – gelang ihm kein einziger Treffer. Erst in der 2. Finalrunde platzte der Knoten. Rossi erzielte gegen den haushohen Turnier-Favoriten Brasilien beim 3:2 alle drei Tore für die „Squadra Azzurra“. Mit 6 WM-Treffern schoss er Italien zum WM-Titel. Im Finale in Madrid gegen Deutschland (3:1) erzielte er gegen Toni Schumacher das richtungweisende 1:0 – und räumte auch nach dem Titelgewinn so richtig ab. Der Top-Torjäger der WM 1982 sichert sich auch den Titel „Bester Spieler des Turniers“- Zudem wurde Rossi „Europas Fußballer des Jahres“.

Nach der WM 1982 erlebte Rossi auch auf Klub-Ebene die größten Erfolge seiner Karriere. Italienischer Pokalsieger 1983 und Europacupsieger der Cup-Gewinner ein Jahr später mit Juventus Turin, Meister in der italienischen Serie A und 1985 Europapokalsieger der Landesmeister mit „Juve“. 1987 zog sich der Mann aus Prato (Toskana) nach einer letzten Saison bei Hellas Verona (20 Liga-Spiele / 4 Tore) zurück. Als Privatier.

Zu seinen wenigen fußballerischen Auftritten seitdem gehörte die Teilnahme am Jubiläumsspiel Deutschland – Italien zum 50. Geburtstag von VfB-Idol Hansi Müller am 27 Juli 2007 in Stuttgart.

Paolo Rossi, der eine private Fußballschule betrieb, starb am 9. Dezember 2020 nach langer und schwerer Krankheit. Die genaue Diagnose wurde in den italienischen Medien nicht kommuniziert.

Rossi und seinen vielen Fans, nicht nur der ,,Bianconeri” aus Turin, blieb jedoch die Gewissheit, dass das italienische Idol aus dem Nichts und dem Sumpf des Wettskandals zum Weltmeister gesprintet war.Videoinhalte – Der Video-Player oben zeigt zunächst das Video über Paolo Rossi, danach automatisch folgend alle weiteren Videos unseres Dossiers: “Diese 20 Spieler kamen aus dem Nichts”.

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